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Thursday, April 21, 2022

DAX mit Rückenwind : Anleger fürchten Zinswende nicht mehr | tagesschau.de - tagesschau.de

Obwohl eine Zinserhöhung der EZB immer näher zu rücken scheint, lassen sich die bei diesem Thema sonst so empfindlichen Investoren heute nicht bremsen. Der DAX setzt seinen Höhenflug fort.

Der DAX zieht zur Mittagszeit um 1,3 Prozent an und überspringt damit locker die Marke von 14.500 Punkten. Gestern war er bereits um 1,5 Prozent auf 14.362 Punkte gestiegen. "Risiken wie der Ukraine-Krieg und die Zinswende in den USA spielen im Augenblick keine Rolle", kommentiert Marktbeobachter Christian Henke von IG Markets. Auch eine mögliche Zinswende in Europa scheinen die Anleger mit Gleichmut hinzunehmen. Denn obwohl die Signale für eine Leitzinserhöhung auch in der Eurozone immer stärker werden, bleibt der DAX im Vorwärtsgang.

EZB bereitet Zinswende vor

"Ich sehe keinen Grund, warum wir unser Programm zum Kauf von Vermögenswerten nicht im Juli auslaufen lassen sollten", sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos der Nachrichtenagentur Bloomberg. Aus heutiger Sicht sei dann auch eine Zinserhöhung im Juli möglich. Auch EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch äußerte sich ähnlich.

Ein Zinsschritt im Juli sei "sicherlich ein Szenario, das ich in Betracht ziehen würde", sagte der Präsident der belgischen Notenbank ebenfalls in einem Bloomberg-Interview. Voraussetzung sei aber "eine weitere Inflationsüberraschung". Bisher wurde eine Zinserhöhung in der Eurozone an den Finanzmärkten im Herbst erwartet.

Die Äußerungen der Notenbanker sorgen am Devisenmarkt für Bewegung. Der Kurs der Gemeinschaftswährung Euro legt deutlich zu und kann wieder über die Marke von 1,09 US-Dollar steigen.

"Aktien die beste Anlagealternative"

Für Stefan Breintner, Finanzmarktexperte beim Vermögensverwalter DJE, bleibt der Aktienmarkt gerade in Zeiten wie diesen attraktiv: "Bei den aktuellen, sehr tiefen Realzinsen und den anhaltend hohen Inflationsraten bleiben Sachwerte wie Aktien die beste Anlagealternative." Der Fokus liege dabei laut Breintner auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht und damit stabilen oder im Idealfall steigenden Margen.

Wie sich die Unternehmen derzeit schlagen, zeigt die aktuelle Berichtssaison, die immer geeignet ist, frische Impulse zu setzen. Dabei habe die Ausgangssituation für einen hohen Grad an Pessimismus gesorgt, der nun wieder ausgepreist werde, meint Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Anders ausgedrückt: Die niedrigen Erwartungen machen positive Überraschungen wahrscheinlicher. Bislang fallen die Ergebnisse insgesamt ansprechend aus und sind daher eine Stütze für den Aktienmarkt.

Ölpreise ziehen wieder an

Die Ölpreise legen unterdessen zu: Marktbeobachter verwiesen auf nachlassende Nachfragesorgen, die für Auftrieb bei den Notierungen am Ölmarkt sorgen. Jüngste Maßnahmen in China zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurden etwas zurückgefahren. Außerdem seien die Preise durch sinkende Lagerbestände in den USA gestützt worden.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet derzeit 108 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf rund 103 Dollar.

Continental kippt Prognose

Der Autozulieferer Continental kippt angesichts des Kostenanstiegs durch den Krieg in der Ukraine seine Gewinnprognose. "Die negativen Auswirkungen der Kostensteigerungen für wichtige Zulieferungen, insbesondere für ölbasierte Rohstoffe sowie im Energiebereich und der Logistik für Tires und ContiTech, verstärken sich erheblich", teilte der DAX-Konzern mit. Die bereinigte Ebit-Marge werde voraussichtlich zwischen 4,7 und 5,7 Prozent liegen. Hier war der Konzern Anfang März noch von einer Rendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent ausgegangen. Da die Korrektur geringer als befürchtet ausfiel, griffen Anleger zu.

Second-Hand-Mode bei Boss

Der Modekonzern Boss will ab Herbst mit Second-Hand-Verkäufen an den Start gehen. Auf der Plattform "Hugo Boss Pre-Loved" kann ab dem dritten Quartal zunächst in Frankreich gebrauchte Boss-Kleidung angeboten oder gekauft werden. Bis 2025 sollen Deutschland, Großbritannien und die USA folgen. Der Markt für Mode aus zweiter Hand ist schnell wachsend mit einem aktuellen Volumen von 30 bis 40 Milliarden Dollar, wie Boss mitteilte.

Starker Start für Siemens-Rivale ABB

Trotz angespannter Lieferketten und der anziehenden Inflation ist der Elektrotechnikkonzern ABB gut in das laufende Jahr gestartet. Der Gewinn des Schweizer Konzerns kletterte dank Volumensteigerungen und Preiserhöhungen im ersten Quartal um ein Fünftel auf 604 Millionen Dollar. Der Umsatz des Siemens-Rivalen stieg auf vergleichbarer Basis um sieben Prozent auf 6,97 Milliarden Dollar.

Preissteigerungen bei Nestlé

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat im ersten Quartal vor allem dank Preissteigerungen deutlich mehr Geschäft gemacht als erwartet. Der Umsatz kletterte im Vorjahresvergleich um 5,4 Prozent auf umgerechnet 21,6 Milliarden Euro. Das war den Angaben zufolge ein Wachstum aus eigener Kraft von 7,6 Prozent. Vor allem die um 5,2 Prozent erhöhten Verkaufspreise des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns gaben Schub, das Mengenwachstum lag bei 2,4 Prozent. Konzernchef Mark Schneider verwies auf eine scharf anziehende Kosteninflation, die unter anderem weitere Preiserhöhungen in diesem Jahr nötig mache.

Sartorius im Aufwind

Sartorius ist mit überraschend starken Zuwächsen ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal erzielte der Pharma- und Laborausrüster einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro und damit fast 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) legte um knapp ein Drittel auf 349 Millionen Euro zu. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 206 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

NASA-Aufträge für Amazon und SpaceX

Die US-Raumfahrtbehörde NASA eröffnet mit der Vergabe von Aufträgen an sechs Satellitenprojekte das Rennen um die Weltraumkommunikation der nächsten Generation. Die Unternehmen, zu denen unter anderem das Starlink-Netzwerk von SpaceX und das Projekt Kuiper von Amazon zählen, sollen insgesamt 278,5 Millionen Dollar erhalten, um ihre Dienste bis 2025 in der Erdumlaufbahn zu demonstrieren. Vor allem zwischen dem Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk, Amazon und Telesat herrscht ein harter Wettbewerb um die Bereitstellung von Breitband-Internet aus dem Weltraum.

United Airlines mit Verlust

Die US-Fluggesellschaft United Airlines ist mit tiefroten Zahlen ins Geschäftsjahr gestartet, rechnet jedoch mit einem starken Comeback. Im ersten Quartal fiel unter dem Strich ein Verlust von 1,4 Milliarden Dollar an. Wie die gesamte Branche litt die Airline darunter, dass die Corona-Krise den Flugverkehr ausbremste. Die Erlöse fielen mit 7,6 Milliarden Dollar zwar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum. Sie lagen aber immer noch 21 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019, also vor der Pandemie. Allerdings geht United zum Sommer hin von einer starken Erholung des Geschäfts aus.

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