Bezos’ Flug ins All | Willkommen zurück auf der Erde, Jeff!
Mindestens zwei weitere Flüge noch 2021
Völlig losgelöst durchs All zu schweben – dieser Menschheitstraum wurde am Dienstag für Amazon-Gründer Jeff Bezos (57) und seine drei Begleiter endlich Wirklichkeit.
Um 15.13 Uhr MEZ startete die Rakete „New Shepard“ mit einer grellen Stichflamme aus der westtexanischen Wüste. Etwa einhundert Schaulustige jubelten, als das Raumschiff in den strahlend blauen Himmel flog. Beschleunigung von null auf 3700 km/h in zwei Minuten!
An Bord waren neben Bezos und seinem Bruder Mark (53) die Flug-Pionierin Wally Funk (82) und Oliver Daemen (18). Sie sind jetzt der älteste und der jüngste Mensch, die jemals im All waren.
Wenn auch nur kurz: Nach drei Minuten löste sich die Kapsel, sodass ihre Passagiere etwa vier Minuten Schwerelosigkeit erleben konnten. Vielleicht das größte Abenteuer, das man sich derzeit für Geld kaufen kann. Danach sank die Kapsel wieder und trat in die Erdatmosphäre ein.
Nachdem die großen, bunten Fallschirme sich öffneten, ging es mit etwa 26 km/h auf die Erde zurück. Landung im Wüstensand nach zehn Minuten.
Jeff Bezos öffnete die Kapsel um 15.31 Uhr, trug einen Cowboyhut und stieg mit erhobenen Daumen und einem breiten Grinsen aus. Der Milliardär, sichtlich bewegt: „Best day ever!“ (deutsch: „Bester Tag aller Zeiten!“).
Zuerst umarmte er seine Eltern Jacklyn Gise (74) und Ted Jorgensen (70), dann schloss er seine Freundin Lauren Sanchez (51) fest in die Arme.
Der geglückte Ausflug ins All wurde anschließend mit einer Champagnerdusche gefeiert.
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Mindestens zwei weitere All-Flüge in diesem Jahr
Nach dem Kurztrip ins All kündigte seine Raumfahrtfirma Blue Origin noch für dieses Jahr mindestens zwei weitere Flüge an.
Bezos: „Die Nachfrage ist sehr hoch. Wir gehen auf 100 Millionen Dollar in Ticketverkäufen zu.“ Nach den zwei Flügen noch in diesem Jahr müsse man sehen, wie es im nächsten Jahr weitergehe.
Auch er selbst würde sofort wieder ins All fliegen. „Selbstverständlich! Wie schnell können wir das Ding wieder betanken?“, witzelte Bezos.
Die Rakete
Das ist die „New Shepard“-Rakete von Jeff Bezos:
► Raketen-Recycling: sie ist komplett wiederverwendbar
► Piloten-frei: Es steuert nur der Bordcomputer
► Eines der vier Flugtickets wurde für 28 Mio. Dollar versteigert – ein Bruchteil Milliarden-Kosten
► „New Shepard“ schafft die dreifache Schallgeschwindigkeit
► Das Logo von Blue Origin ist eine Schildkröte aus Aesops Fabel, die den Igel beim Rennen schlägt. Passendes Firmen-Motto: „Gradatim ferociter“ (in etwa: langsam, aber stetig)
► Die Flughöhe beträgt rund 100 Kilometer
► Acht Luftbremsen stoppen sie unmittelbar vor der Landung
► Die Rakete ist 18 Meter hoch
► Die Fenster sind die größten, die es je in einer Kapsel gab
► Benannt wurde die Rakete nach Alan Shepard, 1961 der erste Amerikaner im All
► Ab 2024 will Bezos Flüge zum Mond anbieten
Vorbild Apollo 11
Jeff Bezos war fünfeinhalb Jahre alt, als die Apollo-11-Mission im Juli 1969 startete. Er sah, Neil Armstrong den Mond betreten. Seitdem wollte er zu den Sternen! Seine Highschool-Rede beendete Bezos mit dem Star-Trek-Zitat: „Der Weltraum. Unendliche Weiten. Trefft mich dort.“ Gestern setzte er das Versprechen in die Tat um.
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