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Tuesday, April 5, 2022

Deutschland ist Nummer zwei im Patente-Ranking - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Insgesamt 188.600 Erfindungen haben Unternehmen im vergangenen Jahr zum Patent beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldet. Nach einem leicht schwächeren Corona-Jahr 2020 entsprach das einem Plus von 4,5 Prozent – und war ein Rekordwert. Das geht aus dem jährlich veröffentlichten Patent-Index der Behörde hervor.

Deutschland zeigte sich im internationalen Vergleich weiterhin erfolgreich. Hiesige Unternehmen reichten knapp 26.000 Innovationen zum Patent ein und kamen damit auf den zweiten Rang. An erster Stelle stehen unangefochten die Vereinigten Staaten mit mehr als 46.500 Erfindungen, auf Rang drei folgt Japan mit knapp 22.000 Anmeldungen.

Für China wird der europäische Markt immer wichtiger

Dabei zeigten sich die Länder allerdings unterschiedlich dynamisch: Während die Zahl der Patente aus Amerika um gut 5 Prozent zulegte, ging die der japanischen Unternehmen leicht zurück, die Anmeldungen aus Deutschland verharrten auf dem Vorjahresniveau. China – mittlerweile auf Rang vier der anmeldestärksten Nationen – reichte im vergangenen Jahr hingegen rund ein Viertel mehr Innovationen für ein Patent ein als noch im Vorjahr. Für chinesische Unternehmen wird der europäische Markt zunehmend wichtig. Die Zahl der Patentanmeldungen aus China hat sich demnach in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht, hieß es seitens des Amts.

Diese Wachstumsdynamik Chinas geht einher mit den Feldern, in denen die dortigen Unternehmen besonders innovativ sind. Produkte und Technik für die digitale Kommunikation legten im vergangenen Jahr um 9,4 Prozent auf 15.400 Patente zu und führten damit die Liste der anmeldestärksten Bereiche an. „In dem Sektor ist China die Nummer 1 und führend“, erklärt Yann Ménière, EPA-Chefökonom, im Gespräch mit der F.A.Z. Es sei eine sehr innovative Industrie, die sehr stark in Forschung und Entwicklung investiere. Derzeit arbeiteten die Unternehmen beispielsweise am neuen Mobilfunkstandard 6G. Mehrere Konzerne entwickeln gemeinsam Standards.

Patente seien auch dazu da, um solch eine Arbeitsteilung unter Konkurrenten überhaupt zu ermöglichen, erklärt Ménière. Auch seien die Unternehmen sehr stark in Technologien wie Machine Learning oder im Bildverarbeitungsbereich. „Chinesische Unternehmen holen nicht nur auf, sie führen an“, sagt er. Ein Blick auf die Unternehmen, die die meisten Patente eingereicht haben, zeigt die Dominanz der asiatischen Konzerne: Auf dem ersten Rang lag Huawei mit gut 3500 Patentanmeldungen, gefolgt von Samsung, LG und Ericsson. Siemens erreichte mit 1720 Anträgen den fünften Rang, Bosch belegte den zehnten Platz.

Hierzulande sind Unternehmen besonders in den Feldern elektrische Maschinen, Geräte und Energie sowie Transport und Medizintechnik stark, sagt Ménière. Es sei deshalb erfreulich, dass im vergangenen Jahr gut 12 Prozent mehr Anträge aus dem Bereich Computertechnik eingegangen seien. Siemens erreichte in dem Technologiefeld Rang 7 unter den führenden Anmeldern.

Dass in Deutschland im vergangenen Jahr nur rund 16.500 Patente genehmigt wurden – und damit knapp 18 Prozent weniger als im Vorjahr – führt der Fachmann auf eine Normalisierung zurück. Eine Zeit lang habe das Amt die Flut der Patentanmeldungen nicht mehr schnell genug bearbeiten können. Man habe Maßnahmen ergriffen und deshalb in den Vorjahren besonders viele Anträge abgearbeitet. Es braucht zwischen drei und fünf Jahre, bis ein Patent genehmigt wird.

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