
Gemüse in einem Supermarkt: »Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können«
Foto: Fabian Sommer / dpaLebensmittel: Handel kündigt »zweite Welle« von Preissteigerungen an - DER SPIEGEL
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Gemüse in einem Supermarkt: »Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können«
Foto: Fabian Sommer / dpaDie Lebensmittelpreise in Deutschland dürften nach Einschätzung der Handelsbranche weiter deutlich zulegen. Schon vor Ausbruch des Ukrainekriegs seien die Preise »über die Produktpalette hinweg« um gut fünf Prozent gestiegen, sagte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Dies sei Folge der gestiegenen Energiekosten gewesen. »Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt, und die wird sicherlich zweistellig.«
Erste Handelsketten hätten schon damit begonnen, Preise anzuheben, so Sanktjohanser weiter: »Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können.« Es werde »erst einmal keine anhaltende Abwärtsbewegung mehr bei den Preisen geben«.
Kürzlich hatten Handelsketten wie Aldi, Edeka und Globus Preiserhöhungen angekündigt. Aldi erhöht am Montag abermals Preise. Fleisch, Wurst und Butter würden dann »deutlich teurer«, sagte Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck. Grund hierfür seien höhere Preise, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse.
»Seit Beginn des Ukrainekriegs gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben«, so Scholbeck. Dies liege auch daran, dass Futter- und Düngemittel sowie Energie sich verteuert hätten. Das wiederum hätten die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie zu spüren bekommen.
Bereits vor zwei Wochen hatte Aldi die Preise für etwa 160 Artikel erhöht, eine Woche später verteuerten sich 20 weitere Artikel. Wettbewerber zogen nach. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen »sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche ... nicht immer vermeiden«, teilte zum Beispiel Edeka vergangene Woche mit. Laut einer unlängst publizierten Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Firmen aus Deutschlands Nahrungseinzelhandel Preiserhöhungen.
Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte, die Versorgung mit Lebensmitteln sei absehbar für ein Jahr gesichert. »Aber über diesen Zeithorizont hinaus ist es schwierig mit einer Prognose.«
Wegen der Gefahr von Bränden oder möglichen Stromschlägen im Fall einer defekten Batteriesicherung ruft der Volkswagen-Konzern weltweit rund 118.000 Hybridfahrzeuge zurück. Etwa 42.300 davon seien VW-Modelle wie Golf, Tiguan, Passat oder Arteon, wie das Unternehmen mitteilte. Die Halter würden informiert. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt geht es um die Baujahre 2019 bis 2022, auch der Multivan T7 der leichten Nutzfahrzeuge soll betroffen sein.
Auch Audi muss demnach Fahrzeuge zurückrufen – laut dem Konzern weltweit rund 24.400. Zudem sind Fahrzeuge der Marken Seat und Škoda betroffen. Zur genauen Zahl der betroffenen Modelle bei weiteren Konzernmarken, die auf der gleichen technischen Grundplattform basieren, gibt es noch keine Angaben.
"Bei umfangreichen Überprüfungen hat Volkswagen festgestellt, dass eine Sicherung im Antriebssystem von einigen Plug-in-Hybridfahrzeugen in einzelnen Fällen Mängel aufweisen kann", teilte ein Sprecher mit. "Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass diese Sicherung in einem Überspannungsfall möglicherweise nicht korrekt funktioniert", sagte er. Im Rahmen des Rückrufs sollen Risikomodelle vorsorglich eine Isoliermatte auf den Schaltkasten der Hochvolt-Batterie installiert bekommen. Kunden würden informiert und in die Werkstätten gebeten.
Damit sich wirklich ein Feuer entzünden könne, müssten mehrere Faktoren zusammenkommen, teilte VW mit – darunter ein tatsächlicher Kurzschluss. Man nehme das Problem aber sehr ernst. Bisher sei ein konkreter Zwischenfall aus dem vergangenen Jahr bekannt, bei dem es in einem Golf zu einem Brand gekommen sei.
Frankfurt Im Bürogebäude in der Rüsterstraße 7–9 im Frankfurter Stadtteil Westend ist nichts, wie es mal war. Die Schriftzüge des dort ansässigen Unternehmens sind mit Metallplatten überdeckt. Die Eingangshalle ist verwaist. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma überwachen den Zugang. Lediglich ein kleines Schild unter der Klingel verrät, wer hier seinen Sitz hat: Die VTB Bank Europe mit ihrem Deutschland-Ableger VTB Direktbank.
Die Europatochter der zweitgrößten russischen Bank VTB befindet sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor gut einem Monat im Ausnahmezustand. Mitarbeiter sorgen sich um ihren Arbeitsplatz und ihre Sicherheit, Kunden um ihr Geld.
Die Unsicherheit, wie es mit dem Institut weitergeht, ist groß. Vier von fünf Vorständen haben die Bank in der vergangenen Woche verlassen, wie mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Vorstandschef Nicholas Hutt und sein Kollege Zac Fortune seien britische Staatsbürger und dürften wegen der Sanktionen nicht länger für VTB arbeiten.
Oxana Kozliouk und Oleg Osipenko seien beide ukrainische Staatsbürger und wollten aufgrund der russischen Invasion nicht mehr für die Bank tätig sein. Einzig verbleibendes Vorstandsmitglied ist somit aktuell Finanzchef Miro Zadro. VTB und VTB Europe wollten sich dazu nicht äußern.
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Das Handelsblatt hat in den vergangenen Tagen mit zahlreichen Personen gesprochen, die tiefe Einblicke in die VTB Europe haben. Sie zeichnen das Bild eines Instituts, das nach dem Kriegsausbruch vor dem Abgrund stand, mittlerweile jedoch wieder Halt gefunden hat. Auch die Finanzaufsicht sieht derzeit keine akute Gefahr mehr, dass die Bank zusammenbricht.
Nach dem Kriegsausbruch am 24. Februar sind die Mitarbeiter in der Zentrale von VTB Europe schockiert über die Ereignisse, die sich in der gut 1600 Kilometer entfernten Ukraine abspielen. Kaum jemand in der Bank hat damit gerechnet, dass es so weit kommt.
Für die VTB Europe beginnen nun Tage der Ungewissheit. Europa und die USA verabschieden Sanktionen gegen Russland, die vor allem auf die Finanzbranche abzielen. Mehrere russische Geldhäuser sollen vom Finanznachrichtendienst Swift ausgeschlossen werden – darunter auch der Mutterkonzern VTB.
In Europa hat das Institut vor allem bei deutschen Privatanlegern viel Geld eingesammelt. Ende September beliefen sich die Kundeneinlagen auf 4,4 Milliarden Euro. Mittlerweile ist diese Summe jedoch deutlich gesunken.
Nach dem Kriegsausbruch haben viele Kunden ihre Konten leergeräumt, weil sie fürchten, dass die VTB Europe wegen der Sanktionen pleitegeht. Die Europatochter des größten russischen Geldhauses Sberbank machte die Europäische Zentralbank Ende Februar dicht.
Der VTB Europe bleibt ein solches Schicksal erspart. Nach einer Sonderprüfung am Sonntag, dem 27. Februar, entscheidet die Finanzaufsicht, dass die VTB Europe weiter bestehen darf. Neugeschäft wird dem Institut allerdings untersagt.
Lange freuen können sich die Mitarbeiter über den Fortbestand ihrer Bank jedoch nicht, denn es kommt immer häufiger zu Anfeindungen. Die Zentrale der VTB Europe wird mehrfach beschmiert. Mitarbeiter werden am Telefon beleidigt. Das Management stellt daraufhin einen Sicherheitsdienst ein und lässt die VTB-Schriftzüge an der Außenfassade abdecken.
Die Bank hat die Schriftzüge an der Außenfassade abgedeckt.
Auch auf Kundenseite herrscht große Unsicherheit. Beim Deutschland-Ableger VTB Direktbank gibt es so viele Anfragen, dass das Institut überfordert ist und Anfang März das Kundentelefon abstellt. „Aufgrund der besonderen Situation erreichen uns zurzeit derart viele Anfragen, dass wir schon mit der Beantwortung sämtlicher Telefonanrufe kaum hinterherkommen“, erklärt die Bank. „Leider vergreifen sich auch zunehmend Anrufer im Tonfall.“
Viele Kunden sind vor allem deshalb frustriert, weil sie kein Geld von der VTB Europe auf Konten anderer Banken transferieren können. Das liegt jedoch nicht an der VTB, sondern daran, dass andere Institute aus Angst vor Sanktionsverstößen kein Geld mehr von der VTB annehmen.
Mittlerweile akzeptieren die meisten deutschen Institute Zahlungen von der VTB Europe, die anders als der Mutterkonzern VTB nicht von Swift ausgeschlossen wurde, wieder. Probleme gebe es aktuell vor allem noch bei der Deutschen Bank und ihrer Marke Postbank, heißt es in Finanzkreisen.
Die Deutsche Bank erklärte, es sei mit Einschränkungen im Zahlungsverkehr zu rechnen, wenn russische Banken involviert seien. „Die Deutsche Bank muss als international agierendes Unternehmen auch Sanktionen aus den USA und Großbritannien im Blick haben.“
Die Finanzaufsicht Bafin hatte die VTB Europe schon im vergangenen Jahr genauer unter die Lupe genommen und dabei Mängel festgestellt. Im Oktober schickte die Behörde deshalb eine externe Firma in die Bank, die überwachen soll, dass das Geldhaus mehr zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung tut.
Nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs beorderte die Bafin Insidern zufolge zusätzlich mehrere Prüfer der Bundesbank in das Institut. Sie sollten die Situation der VTB Europe engmaschig kontrollieren und sicherstellen, dass keine Mittel zum Mutterkonzern nach Russland abfließen. „Die VTB ist aktuell vermutlich die am besten überwachte Bank in Europa“, sagt eine mit den Maßnahmen vertraute Person.
Die Bafin erklärte, sie ergreife bei der VTB Europe Maßnahmen, wenn die Faktenlage dies erfordere. „Wir begleiten die Bank eng und lassen uns täglich über die Mittelabflüsse berichten.“
>> Lesen Sie hier: Russische Bank VTB stellt ihren Europa-Ableger zum Verkauf
Die Frequenz des Austauschs zwischen der Finanzaufsicht und dem Vorstand der Bank habe mittlerweile jedoch nachgelassen, da die Lage bei der VTB Europe vergleichsweise stabil sei, sagten mehrere Insider. Die Bafin habe die Bank jedoch aufgefordert, ihr Kundentelefon baldmöglichst wieder in Betrieb zu nehmen.
Im Kern sei die VTB Europe eine solide Bank, berichtet eine Person, die sich bei dem Institut bestens auskennt. „Die Bank ist nur aufgrund der politischen Entwicklung in schwieriges Fahrwasser gekommen.“ Das habe zu einem Abfluss von Einlagen geführt, der sich jedoch inzwischen verlangsamt habe. „Die Bank schrumpft, aber geordnet.“
Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass viele Sparer ihr Geld auf Festgeldkonten eingezahlt haben, von denen sie Mittel nicht kurzfristig abziehen können. Zum anderen verfügte das Institut zu Beginn des Kriegs über relativ dicke Kapital- und Liquiditätspuffer.
Viele Beteiligte sind der Ansicht, dass die Bafin an der VTB Europe sehr eng dran ist und in dieser schwierigen Situation umsichtig agiert. Die deutsche Finanzaufsicht hebt sich damit vom Vorgehen der EZB bei der Europatochter des größten russischen Geldhauses Sberbank ab.
Die EZB hatte die in Wien angesiedelte Sberbank Europe und ihre Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien Ende Februar als „ausfallend oder wahrscheinlich ausfallend“ eingestuft und dies mit hohen Mittelabflüssen begründet. Die Bank wurde daraufhin geschlossen, betroffene Privatkunden von der Einlagensicherung entschädigt.
Die VTB Europe will ein solches Szenario vermeiden. Da sie keine neuen Einlagen annehmen darf und auch das Firmenkundengeschäft mit Russland auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird, gibt es für sie aus Sicht von Insidern im Wesentlichen zwei Optionen: Die Bank könnte ihre Einlagen und ihre ausgegebenen Kredite möglichst im Gleichklang herunterfahren, bis irgendwann kein Geschäft mehr übrig ist. Oder die VTB könnte ihre Europatochter an einen neuen Eigentümer verkaufen, unter dem das Institut dann vermutlich auch wieder Neugeschäft machen dürfte.
Finanzkreisen zufolge bemüht sich die VTB aktuell um eine Veräußerung der Europatochter – möglicherweise auch, um das Eigenkapital von gut einer Milliarden Euro zu retten, das bei einer Pleite der Tochter wohl weg wäre. Ob eine Veräußerung angesichts der Sanktionen gegen die VTB gelingen kann, ist jedoch ungewiss.
Mitarbeit: Yasmin Osman
Mehr: „Wie komme ich an mein Geld?“ – Frust bei Kunden der Deutschland-Tochter der VTB Bank
In einem niederländischen Schnellrestaurant tötet ein Schütze offenbar gezielt zwei Männer. Unter den Gästen bricht Panik aus. Ein Großaufgebot der Polizei fahndet derzeit nach dem Angreifer.
Ein Mann hat in einem Schnellrestaurant in den Niederlanden zwei Menschen erschossen. "Zwei Menschen sind bei einem Schusswaffenvorfall getötet worden", teilte die niederländische Polizei auf Twitter mit. Dem Radiosender RTL Oost zufolge eröffnete ein Angreifer am Mittwochabend gegen 18.00 Uhr das Feuer in einer McDonald's-Filiale in der Stadt Zwolle und tötete zwei Restaurantgäste. Der Täter konnte fliehen.
Die Fahndung dauere an. schreibt die Polizei auf Twitter, auch nach Zeugen des Vorfalls werde gesucht. Auf Videoaufnahmen war ein Hubschrauber zu sehen, der über dem mit Absperrband abgeriegelten Tatort kreiste.
Zeugen sagten dem Sender RTL Oost, der Angreifer habe offenbar "gezielt" auf seine beiden Opfer geschossen. Demnach bestellte der Angreifer zunächst etwas zu essen und setzte sich an einen Tisch gegenüber der beiden Gäste. Als der Mann geschossen habe, sei eine "massive Panik" unter den Gästen ausgebrochen, berichtete RTL Oost weiter. "Alle versuchten, nach draußen zu fliehen". Rettungskräfte versuchten Berichten zufolge erfolglos, eines der beiden Opfer wiederzubeleben.
Zum möglichen Motiv des Angreifers sowie zu den Identitäten der beiden Opfer machte die Polizei zunächst keine Angaben. Berichten zufolge waren die Opfer türkisch-niederländischer Herkunft.
Der Quartalsumsatz des Corona-Impfstoffherstellers belief sich auf 5,53 Milliarden Euro. Experten hatten beim Umsatz einen Sprung auf 3,92 Milliarden Euro erwartet, nachdem BioNTech im Vergleichsquartal noch 345,4 Millionen Euro umgesetzt hatte.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen aus Mainz einen Umsatz von 18,98 Milliarden Euro und einen Gewinn je Aktie von 39,63 Euro. Im vorangegangenen Fiskaljahr hatte sich der Umsatz auf 482,3 Millionen Euro belaufen - Analysten hatten nun einen Anstieg auf 17,12 Milliarden Euro erwartet. Beim Gewinn je Aktie hatten die Expertenprognosen bei 36,02 Euro gelegen, nach 0,060 Euro im Vorjahr.
BioNTech bekräftigte nun die Umsatzprognose für seinen COVID-19-Impfstoff von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr. Ein Teil des Milliardengewinns soll in die weitere Forschung, aber auch in den Rückkauf eigener Aktien und eine Sonderdividende gesteckt werden.
"Rückblickend war 2021 ein außergewöhnliches Jahr, in dem BioNTech mit dem ersten zugelassenen Impfstoff auf Basis von unserer mRNA-Technologie einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit und die Weltwirtschaft hatte", sagte Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin in einer Mitteilung. BioNTech möchte seine "Vorreiterrolle in der Branche" ausbauen und seine weiteren Programme zügig weiterentwickeln, erklärte Sahin.
BioNTech arbeitet unter anderem an der Erforschung von Ansätzen in der Immuntherapie auf Basis des Botenmoleküls mRNA und bei der Bekämpfung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten sowie Krebs. In einer Analystenkonferenz sprach Sahin von einem "historisch einmaligen Moment", um Fortschritte in der Medizin zu erzielen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 um etwa 50 Prozent auf 1,4 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro steigen.
Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im April erste Daten seiner klinischen Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines an die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffs zu veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge unterstützen sollen. An der Studie nehmen rund 2150 Erwachsene teil. Untersucht werden das derzeitige COVID-19-Vakzin und ein Omikron-basierter Impfstoff sowohl bei Probanden, die bereits geimpft wurden, als auch bei bislang Ungeimpften.
Medizin-Vorstand und BioNTech-Mitgründerin Özlem Türeci betonte, bei den aktuellen Studien gehe eher "um ein an Omikron angepasstes als um eine Omikron-spezifisches" Vakzin, da das Ziel eine breitere Immunreaktion von Impfungen auch gegen andere Varianten sei.
Die Unternehmensführung will sich ein Aktienrückkaufprogramm bis zu 1,5 Milliarden Dollar in den kommenden zwei Jahren genehmigen lassen und eine Sonderdividende von 2 Euro pro Aktie vorschlagen. Die Sonderdividende will sich das Unternehmen knapp 500 Millionen Euro kosten lassen. Darüber soll die Hauptversammlung am 1. Juni entscheiden.
Im vergangenen Jahr zahlte BioNTech nach eigenen Angaben rund 4,7 Milliarden Euro Steuern. Sowohl in Mainz, dem Hauptsitz des Unternehmens, aber auch an anderen wichtigen Standorten wie Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) und Marburg (Hessen) hatte der Erfolg von BioNTech erhebliche Steuersummen in die Stadtkassen gespült. Und auch am stark überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Rheinland-Pfalz hatte BioNTech maßgeblichen Anteil: Dort legte das Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen vom Mittwoch um 9,6 Prozent zu, in Deutschland lag das Plus bei 2,9 Prozent.
Im vergangenen Jahr lieferten BioNTech und sein US-Partner Pfizer 2,6 Milliarden Corona-Impfstoffdosen aus und damit 100 Millionen mehr als erwartet. Bis Mitte März haben BioNTech und Pfizer Liefervereinbarungen für rund 2,4 Milliarden Impfstoffdosen für das laufende Jahr in den Auftragsbüchern. Gespräche über zusätzliche Lieferungen für 2022 und darüber hinaus laufen den Angaben zufolge.
Am Donnerstag hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA eine zweite Auffrischungsimpfung für Erwachsene ab 50 Jahren und immungeschwächte Menschen zugelassen. Die Notfallzulassungen für die Auffrischungsimpfungen beziehen sich laut FDA auf die Vakzine von BioNTech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna.
Die an der US-Börse NASDAQ gelistete BioNTech-Aktie zeigt sich nach der Zahlenvorlage zeitweise 1,6 Prozent höher bei 175,15 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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Eine Produktionsstraße im MAN-Werk München
Foto: Sven Hoppe / DPADer Lastwagen- und Bushersteller MAN ist von einem mehrwöchigen Produktionsausfall wegen des Ukrainekriegs betroffen. Dies bedeute Kurzarbeit für in der Spitze rund 11.000 der 14.000 Angestellte in Deutschland, erklärte das Unternehmen. Zudem sei eine nicht benannte Zahl an Angestellten im Ausland betroffen. Weltweit hat das Unternehmen rund 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch ein Einstellungsstopp und ein Ausgabenstopp seien verhängt worden, hieß es.
Zudem will der Vorstand in den nächsten drei Monaten auf Teile seines Gehalts verzichten.
Bereits seit dem 14. März gibt es laut MAN in den Lkw-Werken München und Krakau Stillstand und signifikante Ausfälle an den Standorten Nürnberg, Salzgitter und Wittlich. Hintergrund sei, dass Lieferanten von Kabelsträngen an ihren ukrainischen Standorten nicht oder nur noch stark eingeschränkt produzieren können. Man habe zwar unmittelbar nach Kriegsbeginn begonnen, Zuliefererstrukturen in anderen Ländern zu »duplizieren«, dies nehme aber mehrere Monate in Anspruch, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Vlaskamp.
Wie das Unternehmen erklärte, drohe »ein mehrwöchiger Ausfall der Lkw-Produktion und eine deutliche Einschränkung der Fertigung im zweiten Quartal«. Deswegen könnten vereinbarte Lieferfristen nicht eingehalten werden. Kunden könnten ihre Aufträge stornieren. Wer seinen Lkw trotzdem dringend braucht, muss mit höheren Preisen rechnen. »Gleichzeitig wird ihnen die Möglichkeit einer Bestellung zu neuen Konditionen eingeräumt«, erklärte das Unternehmen.
Die Bus-Produktion sei hingegen »nicht wesentlich beeinträchtigt«, hieß es von MAN, das zum VW-Konzern gehört. Im Coronajahr 2020 hatte das bereits zuvor in der Krise steckende Unternehmen angekündigt, Tausende Jobs streichen zu wollen.
Die Branche litt in den vergangenen Wochen schwer unter Lieferausfällen im Zuge des Kriegs, nachdem bereits die Coronakrise Lieferbestände erschöpft hatte, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Laut dem VDA werden europäische Hersteller vor allem aus der Ukraine mit Kabelbäumen versorgt. Durch den Krieg musste der deutsche Hersteller Leoni jedoch zeitweise seine Produktion in ukrainischen Werken einstellen. Inzwischen läuft die Produktion wieder.
Extrem leichte, kleine, zweitürige Mittelmotor-Sportwagen mit Hinterradantrieb, agilem Fahrverhalten und fast ohne Kofferraum prägen seit Jahrzehnten das Markenimage von Lotus. Und jetzt kommt der Lotus Eletre – bisher war das Auto nur unter seinem lotusinternen Arbeitstitel Typ 132 bekannt. Der rein elektrisch angetriebene SUV hat drei Meter Radstand, vier Türen und bis zu fünf Sitzplätze, Allradantrieb und gleich zwei Kofferräume. Mehr Gegensatz zur Tradition geht kaum – wir klären, ob das gutgeht.
Eletre klingt auch auf Englisch wie eine Anspielung auf "electric". Aber zum Modellnamen Eletre verweist Lotus zum einen auf seine Tradition, dass die Namen der meisten Lotus-Modelle mit einem "E" beginnen. Bis auf den Seven und den 340R (die 2- und 3-Eleven-Modelle lassen wir mal als mit einem "E" beginnend durchgehen) fangen in der Tat sämtliche Lotus-Modellnamen mit einem "E" an. Außerdem, so die Briten, heiße Eletre auf Ungarisch "zu neuem Leben erwachen". Passt irgendwie zum ersten Lotus-SUV.
Der Eletre ist ganz klar ein Riesending: 5,10 Meter lang, 2,23 Meter breit (mit Außenspiegeln) und 1,63 Meter hoch – aber optisch ist der neue SUV eigenständig. Die Karosserie ist sichtbar auf eine optimierte Luftführung ausgelegt. Über die ansonsten geschlossene Front gelangt Fahrtwind rechts und links unter der Haubenkante durch zwei große Öffnungen auf die Oberseite. Von dort strömt die Luft über Frontscheibe und Dach Richtung Dachkanten-Spoiler. Dieser lenkt den Luftstrom nach unten und hält ihn somit am Auto – Abtrieb entwickelt er keinen. Außerdem ist der Dachkantenspoiler am Heck zweigeteilt – in der Mitte fehlt ein großes Stück. Dies muss so sein, damit der Sichtbereich des aus dem hinteren Dachbereich ausfahrbaren Lidars (Light detection and ranging – System zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung per Laser) nicht verdeckt ist. Am unteren Ende der Heckscheibe prallt die Luft auf einen automatisch verstellbaren Heckspoiler, der den Abtrieb regelt.
Das Fassungsvermögen der Kofferräume ist noch nicht endgültig geklärt. Vorläufig gibt Lotus 400 Liter für das Heckabteil und 77 Liter für den vorderen Kofferraum an. Als britische Marke sträubt sich Lotus ein bisschen gegen den amerikanischen Begriff Frunk für Front Trunk (Front-Kofferraum) – schließlich heißt Kofferraum auf Englisch Boot. Aber nicht nur die beiden alltagstauglichen Kofferräume sind für Lotus Neuland, auch in den Vordertüren und in der Mittelkonsole gibt es ordentlich dimensionierte Ablagefächer. In die Fächer der Vordertüren passt jeweils eine Ein-Liter-Flasche.
Außerdem trägt der Eletre einen aus großen Waben bestehenden, tief sitzenden Frontgrill. Die einzelnen Tortenstück-Segmente dieser Waben öffnen sich automatisch, wenn die Antriebseinheit des SUV Kühlung braucht. Sind die Waben geschlossen, gelangt die Luft über seitliche Öffnungen zu den Fahrzeugflanken, wo sie beispielsweise die sogenannten Air Curtains (Luftvorhänge) vor den Rädern bildet und damit ansonsten in den Radhäusern auftretende Verwirbelungen minimiert. In die Türen sind große seitliche Führungen gepresst, damit die Luft am Fahrzeug entlang nach hinten strömen und dort zum einen die Air Curtains für die Hinterräder bilden und zum anderen zu den durchströmten C-Säulen gelangen kann, die wegen ihrer Bauart wiederum den Luftstrom so lange wie möglich am Fahrzeug halten. Und die Luftführungen in den Türen sorgen gemeinsam mit den schwarz lackierten Säulen und dem ebenso schwarz lackierten Dach auch dafür, dass das Auto optisch nicht so hoch wirkt, wie es tatsächlich ist.
Als Scheinwerfer bietet Lotus optional Matrix-LED-Licht an. Beim Ein- und Aussteigen gibt es eine große Lichtshow und sowohl vorne als auch hinten zeigen die Scheinwerfer auf Wunsch den Ladestand der Batterie mithilfe eines grünen Lichtbalkens an.
Den Innenraum des Eletre haben die Designer großzügig und modern eingerichtet. Das Thema Ledersitze hat sich bei Lotus für den europäischen Markt erledigt: Die Bezüge bestehen aus recycelten Materialien und Wollstoffen – entwickelt vom dänischen Spezialisten Kvadrat, der schon seit Jahren hochwertige Bezugsstoffe für Land Rover herstellt. Die Materialien sollen nur halb so schwer wie Leder sein. Klassischer Kunststoff ist im Innenraum nicht zu sehen – alles ist mit Stoffen oder Carbon abgedeckt. Die Zierelemente im Innenraum produziert Lotus aus dem Verschnitt der Carbon-Außenelemente.
Es gibt entweder eine viersitzige Einzelsitzanlage oder fünf Sitze – Zweiteres dürfte die in Europa bevorzugte Ausstattung sein. Besonders in der Ansicht von hinten fällt auf, dass die Vordersitze wie Sport-Sitzschalen geformt sind. Aufgrund des drei Meter langen Radstandes genießen die hinten Sitzenden reichlich Beinfreiheit.
Bei den Instrumenten-Bildschirmen erinnert sich Lotus an einen Teil seiner DNA: Reduktion aus das Nötigste. Also sitzen vor Fahrer und Beifahrer zwei nur drei Zentimeter hohe Bildschirmstreifen, die nur die nötigsten Informationen anzeigen – Lotus spricht von einem Technologieband. In der Mittelkonsole prangt ein 15,1 Zoll (38,4 Zentimeter) großes Infotainment-Display, das sich nach schräg vorn klappen lässt, damit es optisch nicht so störend wirkt. Allerdings können datenhungrige Fahrer entspannt bleiben: Für sie gibt es ein superkomfortables Head-up Display, das fahrrelevante Informationen in die Frontscheibe spiegelt. Klassische Außenspiegel gehören zum Serienumfang, gegen Aufpreis gibt es Kamera-Außenspiegel – deren Bild zeigen dann in den Türen angebrachte Bildschirme. Die Lotus-Designer betonen, dass sie die Bildschirme so hoch wie irgend möglich positioniert haben – sehr nahe an der Fenster-Unterkante.
Das Serien-Soundsystem kommt vom im englischen Maidstone ansässigen Spezialisten KEF. Das 800-Watt-System arbeitet mit 15 Lautsprechern. Während diese Variante KEF Premium heißt, können Kunden auch das optionale KEF-Reference-System ordern – dann arbeitet die Technik mit 1.500 Watt und 23 Lautsprechern. Als Verbindungsmöglichkeit mit der Außenwelt beherrscht der Eletre auch 5G und Software-Updates kommen drahtlos ins Auto. Den Fahrzeug- und Ladestatus sowie die Fahrzeugposition kann der Fahrer von außen mit seinem Handy überwachen – eine Vielzahl an weiteren fernsteuerbaren Funktionen soll ebenfalls zur Verfügung stehen.
Der Eletre baut auf einer ausschließlich für Elektroautos gedachten Skateboard-Plattform auf, die Electric Premium Architecture (EPA) heißt. Lotus gehört seit Ende Mai 2017 zum chinesischen Autohersteller Geely, der zum Beispiel auch Volvo, Polestar, Lynk & Co sowie Proton besitzt. Den Verdacht, dass Geely jetzt Plattformen entwickelt, auf denen dann die Modelle aller seiner Marken aufbauen, weist Lotus weit von sich. Der Eletre sei am Sitz von Lotus' Designabteilung im englischen Coventry gestaltet, in Deutschland (Lotus Technology Innovation Center im an den Frankfurter Flughafen angrenzenden Raunheim) und Schweden entwickelt und soll in China vom Band laufen. Trotzdem soll die EPA-Plattform ausschließlich Lotus gehören. Der schwedische Entwicklungsstandort Göteborg weist darauf hin, dass Volvo-Ingenieure am Lotus-SUV mitentwickelt haben. Zum einen scheint Geely großen Wert auf eine technische Eigenständigkeit seiner Marken zu legen. Zum anderen ist es aber wahrscheinlich, dass die EPA-Plattform in einer modifizierten Version auch anderen Konzernmarken zur Verfügung steht.
Sowohl die Plattform als auch die Karosserie fertigt Lotus aus Aluminium – die Karosserie besteht zudem aus Carbon-Elementen. Als Gewicht kommen am Ende zirka zwei Tonnen heraus – das ist für einen Lotus wahnsinnig viel, aber für so einen großen Elektro-SUV eher wenig. Auf das ausführliche Datenblatt sind wir schon mal gespannt. Hinten führt eine Fünflenker-Aufhängung die Räder, zur vorderen Aufhängung gibt es noch keine Informationen. Eine Luftfederung mit aktiver Dämpferkontrolle gehört zum Serienumfang, über die Bremsen geregeltes Torque Vectoring und eine Hinterachslenkung gibt es gegen Aufpreis. Serie sind die Fahrmodi Range, Tour, Sport und Offroad, die die Lenkung, die Dämpfereinstellung, die Einstellung des Antriebsstrangs und das Ansprechverhalten des Fahrpedals anpassen. Die Räder des Eletre sind optional 23 Zoll groß – serienmäßig sind 22-Zöller. Wiederum gegen Aufpreis gibt es Carbon-Keramik-Bremsen mit Zehnkolben-Sätteln an der Vorderachse.
In Sachen Assistenzsysteme bietet der Eletre alles, was Stand der Technik ist (adaptiver Abstandstempomat, Front- und Heck-Kollisionswarner, Verkehrszeichen-Erkennung, Türöffnungswarner, Spurhalteassistent, Spurwechselassistent, Spurverlassenswarnung, Anwesenheits-Erkennung von Kindern, automatischer Notruf) – und noch mehr.
Laut den Lotus-Verantwortlichen kann der SUV ab Marktstart autonom nach Level 2+ fahren, obwohl seine Technik bereits für Level 4 ausgelegt ist. 4 wäre ein enorm hohes Autonomie-Level, schließlich wäre mit Stufe 5 Vollautonomie erreicht – dann müsste kein Fahrer mehr im Auto sitzen. Aktuell können die meisten neuen Autos nur teilautonom nach Level 2 fahren, bisher haben nur die Mercedes S-Klasse und der EQS die Zulassung, teilautonom nach Level 3 zu fahren. Zur technischen Umsetzung der Teilautonomie nach Level 4 ist der Eletre mit insgesamt vier ausfahrbaren Lidar-Sensoren ausgerüstet: Einer sitzt an der vorderen Dachkante, zwei weitere an den Seiten über den vorderen Radhäusern und der vierte ist der bereits genannte an der Heck-Dachkante. Sollte der Eletre tatsächlich teilautonom nach Level 4 fahren können, müssen die Verkehrsbehörden der einzelnen Länder den SUV auch noch für diese Autonomiestufe zulassen.
Der Eletre ist immer mit Allradantrieb ausgerüstet – für jede Achse ist jeweils ein Elektromotor zuständig. Gemeinsam sollen die Triebwerke über 441 Kilowatt (600 PS) leisten. Von null auf 100 km/h soll der Eletre in unter drei Sekunden spurten. Maximal sind für Teile der deutschen Autobahn interessante 260 km/h drin.
Die Batterie mit einer Kapazität von über 100 Kilowattstunden soll Strom für eine Reichweite in Höhe von 600 Kilometer liefern. Sie ist mit der enormen Leistung von 350 Kilowatt innerhalb von 18 Minuten nachladbar. Und für alle, die zu Hause ohne Wallbox laden: Der Wechselstromanschluss des Eletre verträgt 22 Kilowatt Leistung. Das Antriebssystem arbeitet mit einer Spannung von 800 Volt – wie bei Rimac und Porsche, aber auch Hyundai.
Die Produktion des Lotus Eletre beginnt noch in diesem Jahr, die ersten Auslieferungen sind dann für Anfang 2023 geplant. Die Preise gehen bei zirka 100.000 Pfund los – aktuell umgerechnet sind das 118.536 Euro.
Das ist genau der richtige Ansatz. Sportwagen und Elektrifizierung: Das passt.
Das ist der falsche Weg. In den Sportwagen gehört ein Verbrenner. Und wenn das nicht geht, sollte etwas anderes her als Batterie-Technik.
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Klein, leicht und ein kostengünstiger Einstieg in die Welt der Sportwagen – das war Lotus lange Zeit. Und jetzt? Jetzt gibt es mit dem Eletre einen großen, schweren Elektro-SUV, der vollgepackt ist mit modernster Technik, bei dem die Insassen auf nichts von dem verzichten müssen, was auch andere Oberklasse-SUV bieten und der bei Bedarf sogar hochgradig autonom fahren kann.
Ist das noch Lotus? Auf gar keinen Fall. Jedenfalls nicht so, wie wir die Marke kennen. Es könnte somit den ein oder anderen Puristen geben, der diese Entwicklung ablehnt. Selbst denen könnte der Eletre aber gefallen – bei ihm beweisen die Lotus-Ingenieure nämlich jede Menge Geschick, was der Marke nützen dürfte.
Der Eletre ist derart aerodynamisch optimiert, dass man ihm seine Luftführung direkt ansieht. Große Luftöffnungen an der Front und den Seiten wirken technisch dramatisch und sind ganz im Sinne von Lotus-Gründer Colin Chapman, der gern gesagt hat: "Nichts ist leichter als ein Loch." Der Innenraum des Eletre ist großzügig geschnitten, äußerst modern gezeichnet und er wirkt trotz der maximalen Ausstattung mit State-of-the-Art-Technik aufs Wesentliche reduziert. Das Luftfahrwerk wird den Zweitonnen-SUV je nach Bedarf sportlich oder bequem machen und die optionale Hinterachslenkung sorgt bei dem großen Auto für ein Plus an Wendigkeit. Und der über 441 kW (600 PS) kräftige Antriebsstrang pfeffert den Eletre angeblich in unter drei Sekunden auf 100 km/h – selbst für die meisten klassischen Sportwagen ist so ein Fabelwert unerreichbar. Und auch die 260 km/h Höchstgeschwindigkeit sind für Lotus Neuland. Die Marke stand bisher für heftigen Kurvenspaß; Geschwindigkeit auf der Geraden stand bei den Entwicklern eher im unteren Bereich des Lastenhefts.
Lotus möchte Autos verkaufen – viele Autos. 2021 haben die Briten 1.600 Fahrzeuge ausgeliefert – 2028 sollen es 100.000 sein. Dass so ein dramatischer Sprung nicht mit fahrspaßigen, aber auch nischigen und alltagsuntauglichen Sportwagen gelingt, ist den Entscheidern bei der Lotus-Mutter Geely klar. Die Kunden wollen SUV – und die bekommen sie jetzt auch von Lotus. Der Ruf der Marke ist gut und sie muss mit dem Bau eines SUV das Unmögliche versuchen. Die Umsetzung ist gelungen: In dem Eletre steckt so viel Lotus, wie in einem großen Elektro-SUV nur stecken kann.
Kurz nach dem Erscheinen des kleinen SUV Alfa Romeo Tonale lenkt die italienische Kultmarke die Aufmerksamkeit auf den bisherigen Bestseller Stelvio. Der soll jetzt ebenso wie die Limousine Giulia unter dem Namen "Estrema" mit der Hilfe von Sauber und als optischer Hingucker neue Fans gewinnen.
Man muss nicht des Italienischen mächtig sein, um den Namen des neuen, edlen Alfa Romeo zu entschlüsseln. "Estrema" bedeutet nichts anderes als "Extrem" und steht für eine optische Aufwertung des erfolgreichen SUV Stelvio und auch der Limousine Giulia.
Das Extreme bezieht sich ausschließlich auf das äußere und innere Erscheinungsbild des Allradlers.
(Foto: Alfa Romeo)
Man muss allerdings ein Formel-1-Fan sein, um auch eine weitere Premiere richtig einordnen zu können. Erstmals nämlich arbeitet Alfa mit den Spezialisten der Zürcher Firma Sauber zusammen. Die sind in der Vollgasbranche wohlbekannt, bauen die Formel-1-Rennwagen von Alfa. Früher entwickelte Sauber für die WM auch die F-1-Boliden von Mercedes und BMW sowie die Sportwagen von Mercedes für die Prototypen-WM.
Obwohl die Schweizer eigentlich dafür bekannt sind, durch akribische Feinarbeit an Design und Materialien die Rundenzeiten um Bruchteile von Sekunden zu steigern, wird der Stelvio Estrema seinem Namen nun gar nicht gerecht. Nicht Leistung, Spurtkraft oder Tempo standen auf dem Arbeitszettel von Sauber. Das Extreme bezieht sich ausschließlich auf das äußere und innere Erscheinungsbild des 4,70-Meter-Allradlers. So wird reichlich Kohlefaser verwendet, wie zum Beispiel für die Gehäuse der 26 Zentimeter breiten Außenspiegel oder die Gitter des dreigeteilten Kühlergrills. Der gleiche Werkstoff kommt bei Dekoreinlagen im Innenraum zum Einsatz.
Im Innenraum der Estrema-Modelle sollen rote Ziernähte und Karboneinlagen für edle Sportlichkeit sorgen.
(Foto: Alfa Romeo)
Rote Ziernähte an der Verkleidung der Armaturentafel und den Sitzen sollen wiederum für Eleganz stehen, die die gewohnte Sportlichkeit eines Alfa-Innenraums ergänzt. Auffallend auch die in dunklen Farbtönen gehaltenen 21-Zoll-Aluräder dieses Stelvio, die den Blick auf die ebenfalls dunklen Bremssättel freigeben. In Summe sind es dezente Änderungen zu den anderen SUV-Modellen, deren Gesamtwirkung aber durchaus für den neuen Stil der Traditionsmarke stehen soll.
Erstaunlich nur, dass Alfa nicht das Spitzenmodell des Stelvio mit Namen Quadrifoglio (vierblättriges Kleeblatt) ins Sauber-Kosmetikstudio geschickt hat. Das hätte dank seines Dreiliter-Sechszylinders mit Bi-Turbo und 510 PS auch der Sportlichkeit Genüge geleistet. Der kostet allerdings 97.500 Euro und würde mit dem Sauber-Paket die sechsstellige Schmerzgrenze locker überspringen. So müssen sich künftige Estrema-Kunden mit dem zweitstärksten Triebwerk begnügen, das mit 280 PS alles andere als schwachbrüstig ist. Es basiert auf den Stelvio-Varianten TI und Veloce, so dass der Aufpreis zum Estrema mit rund 5000 Euro auf 72.500 Euro beziehungsweise 70.500 Euro (Diesel) recht gnädig ausfällt. Die gleich motorisierte Limousine Giulia Estrema kostet ab 65.000 Euro respektive 64.000 Euro für den Diesel.
Für die Zusammenarbeit mit Sauber sind die Estrema-Modelle erst der Anfang. So soll die Formel 1 als Experimentierlabor auch für künftige Serienmodelle genutzt werden, vor allem bei der Hybridtechnik. Weitere Schwerpunkte sind die Verarbeitung großer Datenmengen, bei der die Rennserie als Vorreiter gilt, oder die Software-Entwicklung inklusive künstlicher Intelligenz. Hier hat Alfa Romeo Nachholbedarf, da aus Sparzwang in der Vergangenheit zum Beispiel moderne Assistenzsysteme erst später als bei anderen Herstellern eingesetzt wurden.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (49, Grüne) hat einen Haufen Fastfood-Müll zum Verwaltungsgerichtshof gebracht.
Mit Pappbechern und Pommestüten aus Papier erschien Palmer am Dienstag vor dem Gericht in Mannheim.
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Marktbericht
Stand: 29.03.2022 22:14 Uhr
Wegen der Hoffnung auf eine Deeskalation im Ukraine-Krieg hat die Wall Street ihre Wochengewinne ausgebaut. Auch der DAX schloss im Plus und ist wieder auf dem Stand von vor dem russischen Angriff.
Dank Entspannungssignalen im Ukraine-Krieg hat sich der positive Schwung an der Wall Street heute fortgesetzt. Der Dow Jones übersprang gleich zum Handelsstart locker die 35.000 Punkte-Hürde. Daraufhin bröckelten die starken Auftaktgewinne deutlich ab, ehe die Kurse wieder anzogen. Letztlich ging der Leitindex mit 0,97 Prozent bei 35.294 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq 100 erreichte mit einem Plus von 1,68 Prozent sogar den höchsten Stand seit Mitte Januar.
Einen Monat nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zeichnet sich zwischen den beiden Ländern womöglich eine Deeskalation ab. Nach den jüngsten Verhandlungen in der Türkei will Russland nun seine "militärischen Aktivitäten" an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückfahren.
Nun könnten "die nächsten Tage entscheidend sein", wie Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda sagte. "Die Anzeichen sind vielversprechend, was sich heute auch an den Märkten widerspiegelt." So deutete etwa auch ein russischer Unterhändler die Möglichkeit eines Treffens zwischen dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten an. Nach ukrainischen Angaben sollen die Verhandlungen, die derzeit in der Türkei stattfinden, am Abend fortgesetzt werden.
Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach dem Treffen in Istanbul, seine Regierung wolle mit der Reduzierung von Kampfhandlungen Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen. US-Präsident Joe Biden reagierte darauf zunächst zurückhaltend. Er wolle die Aussagen nicht bewerten, bis er "die Handlungen" der russischen Streitkräfte sehen werde. Die ukrainische Regierung forderte derweil nach dem Treffen erneut harte Sicherheitsgarantien im Gegenzug für einen möglichen neutralen Status des Landes.
Die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine haben auch am Frankfurter Aktienmarkt für Optimismus gesorgt. Der DAX schloss auf dem höchsten Stand seit dem Beginn der russischen Invasion. Der deutsche Leitindex baute seine Gewinne von gestern aus und schloss 2,79 Prozent höher bei 14.820 Punkten.
Seine Verluste infolge des Kriegs hat er damit endgültig wieder wettgemacht. Zum Rekordhoch von 16.290 Punkten aus dem November fehlen dem DAX aber immer noch rund neun Prozent. Am Devisenmarkt legte auch der Euro angesichts der Nachrichten zum Krieg kräftig auf 1,1092 US-Dollar zu.
Erstmals seit der Wiederaufnahme des Handels am 24. März ist auch die russische Börse mit Gewinnen aus dem Tag gegangen. Der Moskauer Leitindex RTS rückte gut sieben Prozent vor. Gefragt waren auch russische Staatsanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel um fast einen Prozentpunkt auf 12,73 Prozent. Die Aufwertung der russischen Währung drückte den Kurs des Dollar 4,4 Prozent ins Minus auf 85,84 Rubel.
Die Rubel-Rally werde von zwei weiteren Faktoren getrieben, sagte Iskander Lutsko, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses ITI. Dies sei zum einen die vom Kreml geforderte Umstellung der Energie-Exporte auf Rubel-Zahlungen und zum anderen die Vorschrift für Exportfirmen, 80 Prozent ihrer Devisenbestände in Rubel zu tauschen. Die G7-Staaten lehnen eine Bezahlung der Gas- oder Öllieferungen in Rubel jedoch ab.
Die Ölpreise haben die Stimmung an den Aktienmärkten derweil zusätzlich angehoben. Sie knüpften an den massiven Einbruch vom Vortag an und fielen weiter stark. Nachdem es zeitweise eine Gegenbewegung mit leichten Kursgewinnen am Ölmarkt gegeben hatte, sorgten die Entspannungssignale im Ukraine-Krieg für neuen starken Verkaufsdruck. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 110,08 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 3,30 Dollar auf 102,66 Dollar. Zeitweise rutschte der WTI-Preis unter die Marke von 100 Dollar, nachdem er bereits zu Wochenbeginn um etwa acht Prozent eingebrochen war.
Zum Wochenauftakt waren die Ölpreise noch von der Sorge belastet worden, dass der erneute Ausbruch des Coronavirus in China die weltweite Nachfrage nach Öl dämpfen könnte. In Shanghai trat der bisher größte Lockdown in dem Land seit Beginn der Pandemie in Kraft.
Zudem machte die gestiegene Zuversicht der Anleger "sichere Häfen" für sie weniger attraktiv. Gold verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1915 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Verkäufe bei Bundesanleihen trieben die Rendite der zehnjährigen Papiere zeitweise auf ein Vier-Jahres-Hoch von 0,741 Prozent.
Am Bond-Markt spielten zudem die erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank sowie die befürchteten Belastungen für die Weltwirtschaft durch die neuen Lockdowns in China eine Rolle. Eine raschere Straffung der US-Geldpolitik bei einer gleichzeitig abkühlenden Konjunktur schüre Ängste, dass eine Rezession eher früher als später bevorstehe, sagte Anlagestratege John Briggs von der Bank NatWest.
In den USA überstieg die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen erstmals seit zweieinhalb Jahren diejenige der zehnjährigen. Die kürzer laufenden Bonds rentierten heute bei 2,48 Prozent und die länger laufenden bei 2,39 Prozent. Experten nennen das eine "inverse Renditekurve". Sie gilt als Vorbote einer Rezession.
Der Krieg in der Ukraine hat derweil schon jetzt spürbare ökonomische Folgen auch in Deutschland. Die Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung rechnen wegen des Kriegs, gestiegener Energiepreise und Folgen von Lieferengpässen in diesem Jahr in einem "Basisszenario" nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent und einer Inflationsrate von 6,2 Prozent . In seiner Prognose im Dezember 2021 war das zur gewerkschaftsnahen Stiftung gehörende Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) noch von 4,5 Prozent Wachstum ausgegangen.
Auch die Stimmung bei den deutschen Verbrauchern ist zuletzt stark gedämpft worden. Das Konsum-Barometer der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) signalisiert für April einen Rückgang um 7,0 Zähler auf minus 15,5 Punkte - der niedrigste Wert seit Februar 2021. Dem deutschen Arbeitsmarkt können die düsteren Konjunkturprognosen und die anhaltende Inflation dagegen bislang nichts anhaben. Im März lag das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit 105,1 Punkten um 0,5 Punkte über dem Vormonat und damit weiter auf sehr hohem Niveau.
Im DAX setzten sich die Kurse der einstigen Corona-Profiteure Delivery Hero und Hellofresh an die Spitze mit Aufschlägen von knapp 16 beziehungsweise über zehn Prozent. Sie reagieren damit auf Kaufempfehlungen der französischen Investmentbank Exane zu mehreren Lieferdiensten. Auch die Papiere des Online-Modehändlers Zalando spielten mit einem Plus von fast fünf Prozent weit vorne mit. Gesucht war ebenfalls der Autosektor mit Kursaufschlägen von bis zu sieben Prozent für Continental.
Ganz oben auf der Verkaufsliste der Anleger standen dagegen der Düngerhersteller K+S sowie die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt. Alle drei Titel hatten seit Beginn des Kriegs in der Ukraine stark zugelegt.
An der Wall Street stachen besonders die Apple-Aktien heraus. Sie setzten starken Lauf fort und erzielten ihren elften Gewinntag in Folge. Solch eine Langstreckenrally hatten die Papiere des Technologie-Konzerns seit 2003 nicht erlebt. Inzwischen befinden sie sich bereits wieder auf dem Weg zum Rekordhoch, das sie gleich zu Anfang des Jahres bei 182,94 US-Dollar erreicht hatten. Im späteren Handel legten die Titel des iPhone-Herstellers um 1,4 Prozent auf etwa 178 Dollar zu. Die Rally des Apple-Papiers ist Teil der jüngsten allgemeinen Erholung der großen Technologie- und Internetaktien in den USA, die nach einem misslungenen Start ins Jahr 2022 nun eine kräftige Erholung erleben.
Der VW-Haupteigner Porsche SE schließt nicht aus, dass er die Börsenpläne für den Sportwagenbauer Porsche AG bei einem länger dauernden Ukraine-Krieg überdenken muss. "Wir können auch nicht ausschließen, wenn der Konflikt länger andauert, dass sich hier potenzielle Implikationen auf den Börsengang ergeben", so Finanzchef Johannes Lattwein bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten und Analysten.
Die Aktien der Porsche SE haben derweil ihr Hoch seit Anfang März weiter nach oben geschraubt. Die Papiere der Volkswagen-Dachgesellschaft legten etwa sechs Prozent auf 89,36 Euro zu. Mittlerweile haben die Papiere damit mehr als 30 Prozent an Wert gewonnen. Die Porsche SE hatte heute ebenfalls ihren Geschäftsbericht vorgelegt. Im abgelaufenen Jahr verdiente der Konzern unter dem Strich 4,6 Milliarden Euro und damit rund zwei Milliarden mehr als im ersten Corona-Jahr 2020.
Der Energiekonzern RWE stellt sich gegen die von einem aktivistischen Investor geforderte Abspaltung des Kohlegeschäfts. Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen, einen entsprechenden Beschlussantrag von Enkraft auf der Hauptversammlung abzulehnen, hieß es in einer Stellungnahme des Essener Konzerns. Eine Abtrennung sei keine strategisch erfolgversprechende Option. Es gebe aussichtsreichere Alternativen, die im Einvernehmen mit der Politik entwickelt werden könnten, wie etwa die Ausgliederung in eine Stiftung. Enkraft hatte in den vergangenen Tagen seine Forderung nach einer Aufspaltung von RWE erneuert und will die Anleger auf der Hauptversammlung am 28. April darüber abstimmen lassen, ob die Braunkohleaktivitäten abgetrennt werden sollen.
Der Energieversorger e.on und das australische Unternehmen Fortescue Future Industries (FFI) wollen in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff nach Europa bringen. Die Unternehmen wollen gemeinsam Wege entwickeln, um bis 2030 bis zu fünf Millionen Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr nach Europa zu liefern. Darüber sei eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet worden, teilten die Firmen mit. Als Nächstes sind jetzt Machbarkeitsstudien geplant. Nach Angaben von Patrick Lammers, für das operative Geschäft zuständiger e.on-Manager, soll der erste Wasserstoff 2024 geliefert werden. Geplant seien zunächst bis zu 200 000 Tonnen. 2030 sollen es dann bis zu fünf Millionen Tonnen sein.
Der Lkw-Hersteller MAN will mit den Zulieferkonzernen Bosch, Leoni und Knorr-Bremse bis Mitte des Jahrzehnts autonom fahrende Lastwagen auf der Autobahn zum Einsatz bringen. Zusammen mit weiteren Partnern wollen sie einen Lkw entwickeln, der fahrerlos zwischen Logistikknotenpunkten hin- und herfahren kann. "Mit dem Projekt soll bis Mitte des Jahrzehnts ein auf die Industrialisierung übertragbares Konzept für den Betrieb automatisierter Lkw auf der Autobahn vorliegen", teilten sie heute in München mit. Mit autonom fahrenden Lastwagen soll es künftig weniger Unfälle und weniger Staus geben. Außerdem soll so dem Fahrermangel begegnet, die Flexibilität des Lkw-Einsatzes gesteigert und Dieselverbrauch sowie CO2-Ausstoß gesenkt werden.
Deutliche Kursgewinne verbuchte heute die Aktie des Börsenneulings About You. Der Online-Modehändler ist im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig gewachsen. Der Umsatz 2021/22 (per Ende Februar) stieg um rund 50 Prozent auf 1,73 bis 1,76 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen mitteilte. Die hohen Ausgaben für Kundengewinnung, den Onlineshop und das Produktsortiment führten dabei zu einem höheren Verlust. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) betrug minus 60 bis minus 70 Millionen Euro. Im vierten Geschäftsquartal sah sich About You einem schwierigen Umfeld wegen Corona-Beschränkungen und Lieferengpässen ausgesetzt.
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown aus dem MDAX hat auch 2021 die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Das operative Ergebnis (Funds from Operations, FFO 1) fiel im Jahresvergleich um ein Prozent auf 353,2 Millionen Euro. Bereinigt um Kosten für Mietausfälle vor allem im Hotelsegment infolge der Covid-Pandemie sei das Ergebnis aber leicht auf 478,2 Millionen Euro gestiegen. Die Aktionäre sollen eine Dividende in Höhe von 23 Cent je Aktie erhalten nach 22 Cent im Vorjahr. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet.
Der Roboterspezialist Kuka profitiert von der verstärkten Automatisierung in vielen Industriebereichen und blickt nach einem Plus bei Umsatz und Ergebnis zuversichtlich auf das laufende Jahr. 2021 verbesserte sich der Umsatz um gut ein Viertel auf 3,3 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis lag bei knapp 62 Millionen Euro nach einem Verlust von 113 Millionen Euro im Jahr davor. Weltweite Lieferengpässe und gestiegene Material- und Logistikkosten belasteten aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte.
Aktien des Technologiekonzerns sind heute mit zeitweise minus sechs Prozent deutlich unter Druck geraten. Im Handelsverlauf verringerte sich das Minus etwas. Jenoptik will im laufenden Jahr mindestens um ein Fünftel wachsen und verspricht zugleich eine Verbesserung der Profitabilität für 2022. Bis 2025 sollen die Erlöse auf rund 1,2 Milliarden Euro und die operative Marge (Ebitda-Marge) auf etwa 20 Prozent steigen. Jenoptik befindet sich in der Restrukturierung und will sich zu einem reinen Photonik-Konzern entwickeln. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz in den fortgeführten Geschäften um 22 Prozent auf knapp 751 Millionen Euro. Die Dividende für 2021 soll erneut bei 25 Cent je Aktie liegen.
Auch der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie will seinen Umsatz steigern, in den nächsten acht Jahren sollen die Erlöse um mehr als 60 Prozent auf zehn Milliarden Euro steigen. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) will Wacker-Chef Christian Hartel bei über 20 Prozent halten. Im vergangenen Jahr war sie dank der starken Nachfrage nach Polysilizium für die Chip- und Solarindustrie auf fast 25 Prozent geschnellt. Das soll vor allem aus eigener Kraft erreicht werden, aber auch Zukäufe seien möglich. Dabei setzt Wacker Chemie vor allem auf die Nachfrage aus der Chip-Industrie nach dem Rohstoff Polysilizium.
Der Windturbinenhersteller peilt für das neue Geschäftsjahr bei Umsatz und Rendite mindestens das Vorjahresergebnis an. Die Erlöse sollten bei 5,4 bis 6,0 Milliarden Euro liegen. 2021 hat Nordex den Umsatz um 17 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesteigert. Die Ebitda-Marge, also das Verhältnis zwischen Ebitda und Umsatz, soll in einer Bandbreite von 1,0 bis 3,5 Prozent liegen. Sie war 2021 unter anderem wegen höherer Kosten auf 1,0 Prozent von 2,0 Prozent gesunken. Mittelfristig werde weiter eine Marge von 8,0 Prozent angepeilt.
Gute Nachrichten haben für einen Kurssprung von zeitweise mehr als zehn Prozent bei der Aktie von Pfeiffer Vacuum gesorgt. Der Vakuumpumpen-Hersteller peilt nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus im vergangenen Jahr weitere Steigerungen an. Der Umsatz dürfte 2022 um mehr als fünf Prozent wachsen. Das operative Ergebnis soll überproportional zulegen. Allerdings wagt der Vorstand die möglichen Folgen des Ukraine-Kriegs für die Weltwirtschaft und für Pfeiffer noch nicht einzuschätzen. Das größte Risiko sieht er bisher in der anhaltend angespannten Lieferkette. An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung quittiert.
Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis blickt überraschend positiv auf das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte im Vergleich zu 2021 um 14 Prozent auf mehr als 380 Millionen Euro steigen, teilte das im SDAX notierte Unternehmen heute Abend mit. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei über 285 Millionen Euro landen. Analysten waren bisher jeweils von weniger ausgegangen. Die Encavis-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um eineinhalb Prozent zu.
Der deutsche Aktienmarkt brach seine Erholung am Dienstag bereits wieder ab. Der DAX fiel bereits zur Eröffnung zurück und bewegte sich au...