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Thursday, February 10, 2022

Delivery Hero-Aktie -30%: Delivery Hero will weiter stark wachsen und Verluste reduzieren - finanzen.net

Nach einem Jahr mit kräftigem Wachstum hat der Lieferdienst Delivery Hero einen vorsichtigeren Ausblick auf 2022 gegeben als erwartet. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand einen Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro an, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Davon sollen 1 bis 1,2 Prozent als operativer Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) anfallen. Das Management rechnet also mit einem weiteren Jahr mit hohen Verlusten. Der Ausblick verschreckte die Anleger.

Die seit einiger Zeit unter Druck stehende Aktie brach weiter ein. Der Börsenwert sackte in der Spitze um fast ein Viertel ab - oder absolut gesehen um fast 4,1 Milliarden - und lag zuletzt bei nur noch knapp 12,7 Milliarden Euro. Zu den besten Zeiten war das Unternehmen mal mehr als 36 Milliarden Euro wert. Die Aktie entfernt sich damit immer weiter ihrem Rekordhoch von vor gut einem Jahr: Anfang Januar war ein Papier noch 145,40 Euro wert. Seit Mitte November vergangenen Jahres geht es bergab für den Delivery-Hero-Kurs.

Rechnerisch ergibt das beim operativen Verlust eine Spanne von 440 Millionen Euro bis 540 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der Segmente soll zwischen 9,5 und 10,5 Milliarden Euro liegen. Bei diesem Ausblick ist allerdings die geplante Übernahme des spanischen Lieferdienstes Glovo noch nicht enthalten. Nach Unternehmensangaben hatten zu Ende Januar mehr als 95 Prozent der Glovo-Aktionäre ihre Aktien gegen Delivery-Hero-Anteile anstelle von Geld getauscht. Der Deal soll noch im zweiten Quartal abgeschlossen sein.

Auch das Langfristziel eines Bruttowarenwertes von 200 bis 350 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 konnte die Anleger nicht überzeugen. Wie bereits bekannt, will Delivery Hero über kurz oder lang davon 5 bis 8 Prozent als Betriebsergebnis in der Bilanz sehen.

Mit der Zielmarke für den Bruttowarenwert 2022 liege Delivery Hero um sechs Prozent unter der Markterwartung, schrieb Jefferies-Analyst Giles Thorne in einer ersten Reaktion. Der Mittelwert der in Aussicht gestellten Prognosespanne für den bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) würde die Konsensschätzung sogar noch kräftiger verfehlen. Die Zunahme der Aufträge habe sich im vierten Quartal unterdessen im Verhältnis zum dritten Quartal nahezu halbiert. Der Kurs des Essenslieferdienstes - wie auch das ganze Branchenumfeld - stehe auf besonders wackeligen Beinen, schrieb Thorne.

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens sei mittlerweile vor Herausforderungen gestellt, schrieb Andrew Ross von der Investmentbank Barclays. Delivery Hero agiere in einem Umfeld, in welchem "der Markt stark wachsende, aber verlustreiche Anlagen nicht mehr liebt". Nun komme es vor allem darauf an, dass das Unternehmen im Verlauf des zweiten Halbjahres die Profitabilität hochfahren kann.

2021 hatte Delivery Hero dagegen die Erwartungen von Analysten an den Bruttowarenwert (GMV) übertroffen. So zog der Wert im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent auf gut 35 Milliarden Euro an. Damit erreichte Delivery Hero auch etwas mehr als das, was der Konzern selbst in Aussicht gestellt hatte. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um fast ein Drittel auf 781 Millionen Euro.

Da der Verlust nicht so stark anzog wie der Bruttowarenwert verbesserte sich auch die Marge um 0,5 Prozentpunkte auf minus 2,2 Prozent. Im laufenden Jahr peilt der Konzern weiter ein kräftiges Plus beim Bruttowarenwert und einen niedrigeren operativen Verlust an. Die Prognosen für 2022 liegen im Rahmen der Analystenerwartungen.

Der Umsatz ohne Berücksichtigung von Gutscheineffekten (Segmentumsatz) stieg konzernweit um 89 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, was im Rahmen der eigenen Prognose lag. In den Zahlen ist der südkoreanische Zukauf Woowa inkludiert. Den überwiegenden Teil des Bruttowarenwertes macht das Berliner Unternehmen mit Bestellungen in Asien, die rund zwei Drittel des Gesamtbetrags im vierten Quartal ausmachten.

Nur einen Bruchteil davon macht Delivery Hero in Europa und seinen amerikanischen Geschäften. Das zeigt sich auch beim Segmentumsatz, bei dem Transaktionen in Asien in den Monaten bis Dezember die Hälfte des Gesamtwertes ausmachten. In Deutschland hat der Dax-Konzern kein operatives Geschäft mehr, nachdem er dieses vor einiger Zeit an den Konkurrenten Just Eat Takeawaycom verkauft hatte. Vergangenes Jahr hatte Delivery Hero für wenige Monate versucht, mit der Marke Foodpanda zurück nach Deutschland zu kommen und sich zu etablieren. Kurz vor Weihnachten stampfte Konzernchef Niklas Östberg das Experiment dann aber schon wieder ein.

Von Deutschland will der Chef auch erstmal seine Finger lassen. Eine Beteiligung oder Übernahme von Medizin-Lieferdiensten etwa wie First A oder Mayd schloss Östberg zunächst aus. "Wir haben dazu keine Pläne", sagte er in einer Konferenz mit Journalisten. In anderen Teilen der Welt könnten Kunden hingegen bereits Medikamente über die jeweiligen Apps bestellen. Den Geschäftsbericht 2021 mit Angaben zum Nettoverlust sowie Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres will der Vorstand am 28. April vorlegen.

Delivery-Hero-Chef - Unser Januar war sehr gut

Laut Firmenchef Niklas Östberg hat der Essenslieferdienst Delivery Hero einen guten Jahresstart hingelegt.

"Unser Januar war sehr gut", sagte Östberg zu Analysten am Donnerstag. Gemessen am Bruttowarenwert - dem Wert der über die Plattform verkauften Waren - sei es der beste Januar überhaupt gewesen. Östberg begründete die Vorsicht beim Ausblick mit der Absicht, Vertrauen in Prognosen aufbauen zu wollen.

Delivery Hero: Sprechen mit 2 Interessenten über Japan-Geschäft

Delivery Hero ist CFO Emmanuel Thomassin zufolge derzeit in Gesprächen mit zwei Interessenten an seinem Japan-Geschäft, das der Lieferkonzern abstoßen will. Ob das Geschäft verkauft oder zugemacht wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, sagte Thomassin im Interview mit Dow Jones Newswires.

"Wir haben beides verfolgt, das Schließen unserer Aktivitäten und auch einen potentiellen Käufer, das machen wir parallel", sagte Thomassin. "Es kann sein, dass wir am Ende gewisse Aktivitäten komplett zumachen und andere verkaufen. Da sind wir noch in Gesprächen."

Delivery Hero hatte am 22. Dezember nicht nur den Rückzug aus Deutschland sondern auch den Verkauf des Japan-Geschäfts angekündigt. Foodpanda Japan soll demzufolge im ersten Quartal verkauft werden. Mit beiden Maßnahmen will der DAX-Konzern seine Ressourcen auf "hochattraktive Wachstumschancen" in anderen Märkten sowie insbesondere im Quick Commerce konzentrieren, also der Schnell-Lieferung von Lebensmitteln und anderen Waren aus kleinen eigenen Lagerhäusern, den sogenannten Dmarts. Der Aufbau dieser Infrastruktur erfordert derzeit hohe Investitionen.

Foodpanda Japans Markteintritt war erst Ende 2020 erfolgt, dafür hatte der Konzern 2020 Investitionen in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro vorgesehen.

Ende 2021, wenige Tage nach dem Rückzug aus Deutschland und Japan, kündigte Delivery Hero den Erwerb an der Mehrheit der spanischen Lieferplattform Glovo an. Bei der Übernahme, die im zweiten Quartal abgeschlossen sein soll, sieht Thomassin den Konzern im Plan.

"Wir sind in der Zeit, wir wollen April/Anfang Mai das Closing haben", sagte Thomassin. Eine von vier Kartellbehörden, die die geplante Transaktion absegnen müssen, habe bereits ihre Zustimmung erteilt.

Zum Kaufpreis, der laut Konzern theoretisch in einer Spanne von 780 Millionen Euro bis zu 1,16 Milliarden Euro liegen kann, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen, da dieser vom Aktienkurs zum Zeitpunkt des Closing abhänge.

Da die Glovo-Aktionäre sich die Transaktion in Delivery-Hero-Aktien bezahlen lassen, wird der Erwerb auf jeden Fall für Delivery Hero "cashflow-mäßig günstiger", so der CFO. Glovo wird in der Transaktion mit 2,3 Milliarden Euro bewertet.

Enttäuschender Ausblick lässt Delivery Hero-Aktie einbrechen

An der Börse hat Delivery Hero mit seinem Ausblick auf 2022 und den höheren Verlusten im vergangenen Jahr für Entsetzen gesorgt. Die Aktie des DAX-Konzerns brach letztlich um 30,45 Prozent auf 46,49 Euro ein - so stark wie nie zuvor. Zeitweise unterbrach die Börse den Handel sogar wegen übermäßiger Kursschwankungen. Der Börsenwert brach um mehr als vier Milliarden Euro ein auf nur noch knapp 13 Milliarden Euro ein. Damit verschärfte sich der Abwärtsdruck der vergangenen Monate noch einmal deutlich - seit Mitte November sackte der Kurs um mehr als 60 Prozent ab. Erstmals seit Dezember 2019 rutschten die Papiere vorübergehend unter die 50-Euro-Marke.

Für das laufende Jahr peilt der Vorstand des Unternehmens einen Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro an. Davon sollen 1 bis 1,2 Prozent als operatives Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Das Management rechnet also mit einem weiteren Jahr mit hohen Verlusten.

Mit der Zielmarke für den Bruttowarenwert 2022 liege Delivery Hero um sechs Prozent unter der Markterwartung, schrieb Jefferies-Analyst Giles Thorne in einer ersten Reaktion. Der Mittelwert der in Aussicht gestellten Prognosespanne für den bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) würde die Konsensschätzung sogar noch kräftiger verfehlen. Die Zunahme der Aufträge habe sich im vierten Quartal unterdessen im Verhältnis zum dritten Quartal nahezu halbiert.

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens sei mittlerweile vor Herausforderungen gestellt, schrieb Andrew Ross von der Investmentbank Barclays. Delivery Hero agiere in einem Umfeld, in welchem "der Markt stark wachsende, aber verlustreiche Anlagen nicht mehr liebt". Nun komme es vor allem darauf an, dass das Unternehmen im Verlauf des zweiten Halbjahres die Profitabilität hochfahren kann.

Der Kurseinbruch ging einher mit sehr hohen Börsenumsätzen. So wurden allein in den ersten beiden Handelsstunden auf XETRA fast drei Millionen Aktien gehandelt, so viel wie letztmals im August 2020 an einem ganzen Börsentag. Zwischenzeitlich wurde der XETRA-Handel mit den Papieren wegen der starken Kursverluste vorübergehend unterbrochen.

BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones / Reuters)

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