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Monday, February 21, 2022

DAX legt zu: Neue Hoffnung an der Börse | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 21.02.2022 09:45 Uhr

Die Aussicht auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt auf höchster Ebene sorgt für neue Hoffnung bei den Anlegern. Der DAX legt zu. Allerdings steht die Lage weiter Spitz auf Knopf.

Der Fortgang des Ukraine-Konflikts ist zum Wochenstart das alles beherrschende Thema an der Börse. Inmitten einer ganzen Fülle von Nachrichten ragt die Aussicht auf ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Staatschef Wladimir Putin heraus. In der vergangenen Woche hatten Sorgen vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine den DAX um zweieinhalb Prozent nach unten gedrückt.

Jetzt gibt es neue Hoffnung auf eine friedliche Lösung, auch wenn die Lage insgesamt weiter extrem brisant bleibt. Der DAX zieht entsprechend im frühen Geschäft um gut ein Prozent an, fällt danach aber von der Spitze bei etwas über 15.200 Punkten wieder zurück.

"Die Idee eines Ukraine-Gipfels mit den beiden Präsidenten Joe Biden und Wladimir Putin sorgt auf dem Parkett für etwas Erleichterung", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Allerdings könne die Stimmung abhängig von der Nachrichtenlage schnell kippen.

Die weitere Agenda heute ist überschaubar. Erwartet werden am Vormittag die Einkaufsmanager-Indizes (PMI-Daten) für Deutschland und die Eurozone aus dem Februar. In den USA bleibt die Börse heute wegen eines Feiertages geschlossen. Die US-Anleger hatten sich am Freitag nicht mehr aus dem Fenster gelehnt und die Wall Street war leicht im Minus aus dem Handel gegangen.

Der Wirtschaft drohen schwere Konsequenzen

"Der Ukraine-Konflikt hängt wie eine graue Wolke über den Aktienmärkten", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die jüngsten Kursschwankungen an den Finanzmärkten begründeten sich aus den ökonomischen Risiken einer Eskalation der Lage. Ein militärisches Vorgehen Russlands würde wirtschaftliche Sanktionen nach sich ziehen. Man müsse deutlich sagen, "dass Sanktionen auch unsere eigene Wirtschaft hart treffen werden", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem "Handelsblatt". Das sei "auch unseren Unternehmen klar".

Laut dem Analysten Andreas Hürkamp von der Commerzbank dürfte der deutsche Leitindex DAX im Fall eines Einmarschs Russlands in die Ukraine Richtung 14.000 Punkte fallen. Aktuell stellt die runde Marke von 15.000 Punkten noch eine gute Unterstützung für das Börsenbarometer dar. Allerdings, schränkte Hürkamp ein, hätten in der Historie regional begrenzte Kriege die Aktienmärkte oft nur kurzfristig belastet.

Die Furcht vor einer russischen Invasion der Ukraine ließ asiatische Anleger zu Wochenbeginn nicht los. Daran änderten auch die geplanten Gespräche von US-Präsident Biden und dem russischen Präsidenten Putin kaum etwas.

"Es herrscht so viel Verunsicherung", sagte ein Börsianer. "Zunächst einmal darüber, ob es überhaupt zu dem Gipfel kommt. Warten wir erst einmal ab, wie das Treffen der beiden Außenminister verläuft." Antony Blinken und Sergej Lawrow sollen am 24. Februar den Gipfel vorbereiten. Der japanische Nikkei-Index fiel heute um 0,8 Prozent auf 26.911 Punkte. Die Börse Shanghai schloss mit 3491 Zählern kaum verändert.

Die Börsianer blickten zudem auf die in dieser Woche veröffentlichten Daten zur US-Kerninflation: Experten zufolge werden die Daten voraussichtlich einen jährlichen Anstieg von 5,1 Prozent zeigen - die höchste Teuerungsrate seit Anfang der 80er-Jahre. "Die Januar-Inflationswerte haben deutlich nach oben überrascht", so Bruce Kasman, Chefökonom bei JPMorgan. "Wir gehen nun davon aus, dass die Fed auf jeder der nächsten neun Sitzungen die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird."

Am Devisenmarkt baut der Euro seine Gewinne aus und wird aktuell bei 1,1380 Dollar gehandelt. Explodierende Preise auf Erzeugerebene setzen derweil die EZB immer stärker unter Druck, an der Zinsschraube zu drehen. Es zeichne sich unter den Mitgliedern eine Einigung ab, dass die Anleihekäufe unter dem allgemeinen Kaufprogramm APP im September auslaufen könnten, berichtete zuletzt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Dies könnte bedeuten, dass eine erste Zinserhöhung im Dezember erfolgt.

Die deutschen Hersteller haben derweil ihre Preise im Dezember wegen teurer Energie so stark angehoben wie noch nie. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen um durchschnittlich 25,0 Prozent. "Dies war der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949", teilte das Statistische Bundesamt heute mit. Im Dezember hatte der Wert noch bei 24,2 Prozent gelegen.

Die Entwicklung deutet darauf hin, dass sich die Verbraucher in den kommenden Monaten auf anhaltend hohe Preissteigerungen einstellen müssen. Denn die Produzentenpreise gelten als ein Vorläufer für die Entwicklung der Inflation.

Bayer darf sein Nierenmedikament Kerendia in Europa auf den Markt bringen. Die Europäische Kommission gab grünes Licht für die Zulassung zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes, wie der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern mitteilte.

Im vergangenen Sommer wurde das Mittel Finerenon unter dem Markennamen Kerendia bereits in den USA von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen, derzeit laufen Zulassungsanträge weltweit bei weiteren Regulierungsbehörden. Kerendia hat nach Einschätzung von Bayer Blockbuster-Potenzial, also die Aussicht auf einen Milliardenumsatz.

Der Wintersturm "Zeynep" kostet die Versicherer in Deutschland nach Expertenschätzungen rund eine Milliarde Euro. Der Sturm, der die Bundesrepublik am Freitag und Samstag überquerte, sei der intensivste seit Kryill im Jahr 2007 gewesen, teilten die Versicherungsmathematiker (Aktuare) der Kölner Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) am Wochenende mit. Im Wochenverlauf legt unter anderem DAX-Mitglied Münchener Rück Geschäftszahlen vor.

Angesichts der drohenden Eskalation im Ukraine-Konflikt streichen die Lufthansa und die zum Konzern gehörenden Fluggesellschaften von heute an vorübergehend einen Großteil ihrer Flüge in die Ukraine. Die Airlines werden ihre regulären Flüge nach Kiew und Odessa vorerst bis Ende Februar aussetzen, wie das Unternehmen am Samstag auf Anfrage mitteilte.

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