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Monday, December 20, 2021

Omikron-Panik im DAX : Lockdown-Ängste an den Börsen | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 20.12.2021 09:37 Uhr

Die Sorge vor neuen Lockdown-Maßnahmen sorgen für einen Kurseinbruch. Der DAX startet mit drastischen Verlusten in die Weihnachtswoche. Wie tief kann es jetzt in die Tiefe gehen? Wo könnte der DAX Halt finden?

Die Angst vor strengeren Corona-Maßnahmen und europaweiten Lockdowns lässt die Kurse am deutschen Aktienmarkt in den Keller rauschen. Experten sprechen von einer Verkaufspanik im DAX. Der deutsche Leitindex bricht zu Handelsstart auf XETRA um 2,4 Prozent auf 15.153 Punkte ein. Anleger fragen sich besorgt, wo die Abwärtsdynamik im DAX nun zum Erliegen kommen könnten. Ein Blick auf den DAX-Chart gibt Auskunft.

Nächster DAX-Halt 15.000 Punkte?

Der DAX hat mit seinem neuerlichen Rutsch unter die 200-Tage-Linie (aktuell knapp unter 15.500 Punkten) eine mittel- bis langfristig bedeutsame negative Weichenstellung vollzogen. Dies könnte "eine Kettenreaktion an Verkäufen" nach sich ziehen, warnt Charttechnik-Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.

Der DAX nimmt nun Kurs auf sein Tief von Ende November. Damals war der deutsche Leitindex mit den ersten Berichten über die neue Variante des Coronavirus bis auf 15.015 Punkte gestürzt, bevor er wieder nach oben drehen könnte. Technische Analysten sehen daher im Bereich von 15.000 Punkten eine wichtige Unterstützungslinie, die den Bären (Verkäufern) Einhalt gebieten könnte.

Sollte der DAX auch diese nicht zuletzt psychologisch bedeutsame Marke unterschreiten, so droht eine massive Beschleunigung der Abwärtsdynamik.

Aus für Bidens Billionen-Paket?

Damit nicht genug, haben Anleger auch noch negative Nachrichten aus den USA zu verkraften. Der demokratische Senator Joe Manchin hat verkündet, dass er dem zwei Billionen Dollar schweren Ausgabenprogramm "Build Back Better" von Präsident Joe Biden nicht zustimmen könne. Es ist unklar, ob Bidens Kernvorhaben nun noch zu retten ist.

"Damit ist das Programm gestorben, und die Gesetzgebungsagenda von Biden liegt in Trümmern", ist jedenfalls Jeffrey Halley, Marktanalyst beim Devisenbroker Oanda, überzeugt. Goldman Sachs habe daraufhin bereits die Wachstumsprognose für die USA für das nächste Jahr gesenkt.

Nikkei schließt über zwei Prozent im Minus

Aus Asien kommen ebenfalls negative Vorgaben für den Handel an den europäischen Börsen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag zum Handelsschluss in Tokio 2,1 Prozent tiefer bei 27.938 Punkten.

"Omikron wird der Grinch sein, der Europa das Weihnachtsfest gestohlen hat", sagte Tapas Strickland, Wirtschaftsdirektor bei NAB, in Anspielung auf das grüne Wesen aus der Feder von Dr. Seuss, das Weihnachten hasst. "Da sich die Omikron-Fälle alle 1,5 bis 3 Tage verdoppeln, besteht die Gefahr, dass die Krankenhäuser selbst mit wirksamen Impfstoffen überfordert sind."

Kursverluste an der Wall Street

Die Vorgaben von der Wall Street sind durchwachsen. Belastet von Kursverlusten konjunkturabhängiger Werte haben die US-Börsen zum Wochenschluss nachgegeben.

Der Dow Jones verlor am Freitag 1,5 Prozent auf 35.365 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,1 Prozent auf knapp 15.170 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte ein Prozent auf fast 4621 Punkte ein. Im Wochenvergleich fiel der S&P um 1,9 Prozent, der Dow um 1,7 Prozent und die Nasdaq knapp drei Prozent.

Omikron-Angst schickt Ölpreis auf Talfahrt

Aus Furcht vor einem Nachfragerückgang ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich am Morgen um 3,3 Prozent auf 71,08 Dollar je Barrel. "Der Grund ist die Angst vor Pandemie-Beschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus vor Weihnachten und Neujahr zu begrenzen", sagte Analyst Kelvin Wong vom Brokerhaus CMC.

Gold unter 1800 Dollar

Gold kann von seinem Image als "sicherer Hafen" zu Wochenbeginn nicht profitieren. Eine Feinunze des gelben Edelmetalls kostet 1798 Dollar, das sind 0,1 Prozent weniger als am Vortag. Der Euro zieht leicht an auf 1,1254 Dollar.

Erdogan lässt türkische Lira erneut einbrechen

Die türkische Lira rauscht am Morgen auf ein neues Rekordtief. Im Gegenzug werden für einen Dollar in der Spitze 17,34 Lira bezahlt - ein Plus von 4,5 Prozent! Der türkische Präsident hatte am Wochenende aufs Neue seine Politik der niedrigen Leitzinsen verteidigt. "Zinsen machen die Reichen reicher und die Armen ärmer", sagte Recep Tayyip Erdogan einem Bericht der Staatsagentur Anadolu zufolge. Er werde nicht zulassen, dass sein Volk von Zinsen zermürbt werde.

Die türkische Zentralbank hatte in der Vorwoche trotz einer Inflationsrate von 21 Prozent und entgegen aller ökonomischen Vernunft auf Druck von Erdogan hin erneut den Leitzins gesenkt. Seit Jahresbeginn hat die Lira bereits über die Hälfte ihres Wertes zum Dollar eingebüßt.

Lufthansa und Fraport massiv unter Druck

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt geraten Papiere aus der Luftfahrtbranche unter Druck, nachdem die Bundesregierung nun Großbritannien wieder als Virusvariantengebiet eingestuft hat. Fluggesellschaften dürfen nun auf wichtigen Strecken etwa nach London im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von Großbritannien nach Deutschland befördern.

RWE warnt vor Kraftwerksausfällen wegen Gasmangels

Der Energiekonzern RWE hat einem Bericht zufolge seine Handelspartner an der Strombörse EEX vor Kraftwerksausfällen wegen Gasmangels gewarnt. In der Zeit bis zum 1. April könne es bei mehreren Kraftwerken in Nordrhein-Westfalen zu Betriebsunterbrechungen kommen, deren Grund das erhöhte Risiko von Lieferschwierigkeiten bei Erdgas sei, zitierte die Zeitung "Welt am Sonntag" aus einer Meldung des Unternehmens an die Informationsplattform der EEX.

Zufriedenheit bei Siemens

Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas ist mit dem laufenden Geschäft zufrieden. "Die Nachfrage nach unseren Produkten ist hoch und gut, auch im Quervergleich mit unseren Wettbewerbern", sagte Thomas der "Börsen-Zeitung" auf die Frage nach den ersten zwei Monaten des Geschäftsjahres. "Es läuft also im Rahmen unserer Erwartungen." Es bleibe aber dabei, dass die zweite Hälfte 2021/22 die bessere sein dürfte.

Allianz: mehr Transportschäden zur Weihnachtszeit

Für Fuhr-, Fracht- und Versandunternehmen ist die Weihnachtszeit offensichtlich besonders riskant: Zum Jahresende steigen die Transportschäden, wie der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS analysiert hat. Demnach meldeten deutsche Unternehmen in den Jahren 2018 bis 2020 jeweils im November und Dezember im Schnitt sechs Prozent mehr Schäden als im Rest des Jahres.

Indexänderungen im MDAX und SDAX

Heute treten im MDAX und SDAX die jüngsten Indexänderungen der Deutschen Börse in Kraft. Im MDAX ersetzt Deutsche Wohnen Zooplus. In den SDAX steigen Vitesco, Heidelberger Druck und GFT Technologies auf und ersetzen dort Home24, Hensoldt und Westwing.

Hamborner Reit erhöht Bestandswertprognose

Das auf Büros und den Einzelhandel fokussierte Immobilienunternehmen Hamborner Reit steigert den Wert seines Portfolios stärker als gedacht. Ende des Jahres rechnet der im Nebenwerteindex SDAX notierte Konzern nun mit einem Nettoimmobilienvermögen von 12 bis 12,10 Euro je Aktie. Das wäre ein Plus gegenüber dem Vorjahreswert von rund neun Prozent.

Novavax-Impfstoff vor der Zulassung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass der neuartige Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax noch am Montag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen wird. Die EMA-Experten hatten im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung und Risiken bewertet. Sollten sie die Zulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

EU bekommt zusätzlich 20 Millionen BioNTech-Dosen

Die EU bekommt angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus für die ersten drei Monate 2022 zusätzliche 20 Millionen Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer. Dies solle helfen, den kurzfristigen Bedarf der Mitgliedsstaaten zu decken, teilte die EU-Kommission am Sonntag in Brüssel mit. Ein ähnliches Abkommen sei mit dem Hersteller Moderna geschlossen worden.

Gericht kippt Ryanair-Klauseln zu Flugrechtsportalen

Das Frankfurter Landgericht hat Klauseln der Fluggesellschaft Ryanair gekippt, mit denen Passagiere davon abgehalten werden sollten, ihre Entschädigungsansprüche an Internetportale abzutreten. Das Gericht sah verschiedene Punkte als rechtswidrig an, welche die Verbraucher unangemessen benachteiligten. Der Kunde müsse selbst entscheiden dürfen, ob er nach Verspätungen oder Flugausfällen seine Ansprüche selbst verfolge oder an Dritte abtrete.

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