Fokus auf »grünen Strom«: E.on will 22 Milliarden Euro in Netzausbau investieren - DER SPIEGEL
»Kontinuierliches, profitables Wachstum« verspricht der E.on-Chef den Investoren. Der Konzern steckt Milliarden in den Netzausbau und will so langfristig von der Energiewende profitieren.
Windräder nahe Hochspannungsleitung
Foto: Julian Stratenschulte/ dpa
Acht Monate nach seinem Amtsantritt hat E.on-Vorstandschef Leonhard Birnbaum ein milliardenschweres Wachstumspaket präsentiert. Bis 2026 will Deutschlands größter Energieversorger rund 27 Milliarden Euro investieren, zumeist in den Ausbau der Energie-Verteilnetze.
»E.on startet jetzt eine umfassende Wachstums- und Investitionsoffensive für den Aufbau einer CO₂-freien, digitalen Energiewelt«, warb Birnbaum auf einer Veranstaltung für Investoren für die Pläne. »Wir können heute einen langfristigen Ausblick auf E.on geben, der geprägt ist von kontinuierlichem, profitablem Wachstum«, kündigte der Manager an.
Der operative Gewinn solle bis 2026 um jährlich vier Prozent auf 7,8 Milliarden Euro steigen. Durch die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften stehe die Energiewirtschaft vor einer Schlüsseldekade des Wachstums, sagte Birnbaum, der im Frühjahr den Chefposten vom langjährigen Vorstandsvorsitzenden Johannes Teyssen übernommen hatte.
Bis 2026 will der Konzern rund 22 Milliarden Euro in den Ausbau der Energienetze investieren.
Diese Strom- und Gasnetze sind reguliert. Das bedeutet, dass zum Beispiel in Deutschland die Bundesnetzagentur festlegt, unter welchen Bedingungen und zu welchem Preis Strom- und Gasanbieter die Netze zur Belieferung nutzen können. Die Behörde achtet dabei nach eigenen Angaben darauf, »dass die Netzbetreiber die großen Aufgaben der Energiewende meistern können, ohne dabei Verbraucherinnen und Verbraucher finanziell übermäßig zu belasten«.
E.on ist in Deutschland der größte Strom- und Gasanbieter und der mit Abstand größte Verteilnetzbetreiber. In Europa zählte der Konzern Ende Juni mehr als 52 Millionen Kunden, 14 Millionen davon in Deutschland.
Rund fünf Milliarden Euro aus seinem Wachstumspaket will E.on in den Ausbau der Geschäfte mit sogenannten Kundenlösungen investieren, also den Vertriebsbereich. Parallel zu dem Investitionsprogramm will E.on hohe Einnahmen aus Verkäufen von Geschäften und durch Kostensenkungen erzielen.
Aktionären kündigte E.on für das Geschäftsjahr 2021 eine feste Dividende von 49 Cent pro Aktie an – für 2020 hatte E.on 47 Cent je Papier ausgeschüttet. Bis 2026 soll die jährliche Ausschüttung je Aktie um bis zu fünf Prozent wachsen.
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