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Monday, August 16, 2021

DAX fällt zurück: Kehrtwende made in China | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 16.08.2021 09:50 Uhr

Nach dem Rekordhoch des deutschen Leitindex am Freitag geht es zu Wochenbeginn wieder bergab. Der DAX fällt zum Start unter 15.900 Punkte. Die Gründe dafür sind in erster Linie in Asien zu suchen.

Der DAX fällt zu Handelsbeginn auf der elektronischen Plattform Xetra unter die Marke von 15.900 Punkten zurück. Die deutschen Standardwerte verlieren 0,6 Prozent auf 15.876 Punkte. Sie rangieren damit zunächst mehr als 150 Punkte unterhalb ihrer neuen Bestmarke, die sie erst am Freitag bei 16.030 Zählern aufgestellt hatten.

Doch die plötzliche Kehrtwende ruft die DAX-Käufer ("Bullen") auf den Plan. Einige nutzen den anfänglichen Kurseinbruch offensichtlich zum Einstieg, sodass der DAX die Marke von 15.900 Punkten rasch wieder zurückerobern und seine Verluste klar begrenzen kann.

Statistisch schwache Börsenmonate

Die frühen Kursverluste machen deutlich, dass eine nachhaltige Überwindung der 16.000-Punkte-Marke im DAX keineswegs bereits in trockenen Tüchern ist. Das ist allerdings gar nicht einmal so verwunderlich. Die Erfahrung zeigt: So groß die Anziehungskraft runder Marken auf Anleger auch sein mag - solche Marken wirklich nachhaltig zu überwinden, dauert oftmals eher Wochen denn Tage.

Für erhöhte Wachsamkeit spricht derweil auch ein Blick auf die Saisonalität: August und insbesondere September sind üblicherweise schwache Börsenmonate, die Aktienmärkte neigen im statistischen Schnitt zu Kursverlusten.

"Gegenwind für die Wirtschaft"

Fundamentaler Anlass für die frühen Kursverluste im DAX sind in erster Linie enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China. Sowohl die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen als auch zur Industrieproduktion im Juli blieben klar hinter den Prognosen zurück und zeigen damit eine überraschend deutliche Verlangsamung des globalen Wachstumsmotors.

"Die chinesischen Konjunkturdaten für Juli waren eine weitere Enttäuschung, die zeigt, dass das Wiederauftreten des Virus den Gegenwind für die Wirtschaft verstärkt hat", betonten die Commerzbank-Ökonomen Hao Zhou und Marco Wagner in einer aktuellen Analyse.

Hintergrund sind die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in China. Das Reich der Mitte verfolgt eine Null-Toleranz-Strategie und greift dabei zu teils drastischen Maßnahmen, welche Experten zufolge die Erholung der Wirtschaft abwürgen könnten.

Delta-Risiken in Asien

"Die niedrigen Impfquoten und die geringe Toleranz gegenüber der Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung deuten darauf hin, dass Asien die wirtschaftlich am stärksten von der Delta-Variante bedrohte Region ist", so Bruce Kasman, Wirtschaftsexperte bei JPMorgan.

Diese Sorgen spiegeln sich an den asiatischen Börsen wider. Der 225 Werte umfassende japanische Nikkei-Index notiert zum Handelsschluss in Tokio 1,6 Prozent tiefer bei 27.523 Punkten. In Hongkong büßt der Hang Seng 0,9 Prozent ein.

Neue Rekorde an der Wall Street

Die negativen Vorgaben aus China sind eine schwere Bürde für den DAX. Hinzu kommt die Unsicherheit über die möglichen geopolitischen Auswirkungen des Zusammenbruchs der afghanischen Regierung.

Die US-Börsen waren am Freitag unterm Strich kaum vom Fleck gekommen. Trotzdem reichte es im Handelsverlauf noch für neue Höchststände. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging quasi unverändert bei 35.515 Punkte aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 4468 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stagnierte bei 14.822 Punkten.

Ölpreise im China-Sog

Die schwachen China-Daten schüren am Ölmarkt Ängste vor einer stockenden konjunkturellen Erholung und damit einer nachlassenden Öl-Nachfrage des größten Öl-Importeurs der Welt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet im frühen Handel 69,28 Dollar und damit 1,9 Prozent weniger. WTI-Öl büßt 2,0 Prozent auf 67,04 Dollar je Barrel ein.

Der Euro tendiert im frühen Devisenhandel bei 1,1791 Dollar seitwärts. Die Feinunze Gold kostet mit 1776 Dollar 0,2 Prozent weniger.

Hella kommt in französische Hände

Am deutschen Aktienmarkt rückt die im MDAX notierte Hella-Aktie in den Fokus. Die Gründerfamilie Hueck/Röpke gab am Samstag dem französischen Autozulieferer Faurecia den Zuschlag für ihr Paket von 60 Prozent der Hella-Aktien. Die übrigen Aktionäre bekommen ein Übernahmeangebot über 60 Euro je Aktie zuzüglich einer Dividende von 96 Cent.

Insgesamt wird der Scheinwerfer-Spezialist aus Lippstadt in Nordrhein-Westfalen bei dem Verkauf mit 6,8 Milliarden Euro bewertet. Im frühen Handel verliert die Hella-Aktie 1,8 Prozent auf 62,04 Euro, notiert damit aber immer noch deutlich über der Übernahme-Offerte von Faurecia.

Bund trennt sich von ersten Lufthansa-Anteilen

Die Lufthansa-Aktie ist zu Handelsbeginn der größte Verlierer im MDAX. Der Bund hat damit begonnen, sich von Unternehmensanteilen der Lufthansa zu trennen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) will in den kommenden Wochen seinen Aktienanteil an dem MDAX-Konzern um maximal ein Viertel auf 15 Prozent reduzieren.

Die direkte Beteiligung an dem Unternehmen hatte 20 Prozent betragen und war mit einem Nennwert von 300 Millionen Euro der kleinere Teil der deutschen Staatshilfe von bis zu sechs Milliarden Euro.

Akasol eröffnet Gigafactory offiziell

Der Batteriehersteller Akasol eröffnet heute (11.00 Uhr) offiziell seine vollautomatisierte Fertigung in Darmstadt. Die "Gigafactory 1" kann Batteriesysteme mit einer Kapazität von 2,5 Gigawattstunden bauen und nahm bereits im vergangenen Oktober die Serienproduktion auf. Der vom US-Autozulieferer Borgwarner übernommene Batteriehersteller will eine baugleiche Fabrik in der Nähe der US-Stadt Detroit aufbauen.

Etappensieg für Sonos im Patentstreit mit Google

Der Lautsprecher-Spezialist Sonos hat einen Etappensieg in seinem Patentstreit mit Google erzielt. Ein Richter der US-Handelsbehörde ITC kam zu dem Schluss, dass der Internet-Konzern fünf Patente der Hifi-Firma verletzt. Die ITC kann bei Patentverletzungen die Einfuhr von Waren in die USA untersagen.

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