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Thursday, July 8, 2021

Teuerungsrate von zwei Prozent : EZB erneuert Strategie und Inflationsziel - n-tv NACHRICHTEN

Erstmals seit 18 Jahren ändert die Europäische Zentralbank ihre Strategie. Neu ist das Inflationsziel von zwei Prozent - die alte Strategie stand zuletzt zunehmend in der Kritik. Zudem soll der Klimaschutz in den Entscheidungen stärker berücksichtigt werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre geldpolitische Strategie runderneuert und sich ein neues Inflationsziel gesetzt. Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde wollen künftig mittelfristig eine Teuerungsrate im Euro-Raum von 2,0 Prozent anstreben, wie die Euro-Notenbank in Frankfurt ankündigte.

Bisher hatte das Ziel auf unter, aber nahe zwei Prozent gelautet. Diese Formulierung war aber zunehmend in Misskredit geraten, weil sie aus Sicht vieler Experten nahelegt, die Euro-Wächter würden eine zu hohe Inflation stärker bekämpfen wollen als eine zu niedrige. Ihr bisheriges Ziel verfehlte die EZB bereits seit Frühjahr 2013.

EZB-Chefin Lagarde, die die Notenbank seit November 2019 führt, hatte die Generalüberholung bereits kurz nach ihrem Amtsantritt angekündigt. Durch die Corona-Krise verzögerte sich die Überprüfung dann aber.

Die Währungshüter hatten letztmalig im Jahr 2003 ihre geldpolitische Strategie überarbeitet. Damals hatten sie ihr mittelfristiges Preisstabilitätsziel von 1998 präzisiert. Bis dahin hatte es auf unter zwei Prozent gelautet - angepasst wurde es schließlich auf "unter, aber nahe zwei Prozent". Seitdem war diese Formulierung gültig geblieben.

Größeres Gewicht für Klimaschutz

Zudem will die EZB dem Klimaschutz in ihrer Geldpolitik größeres Gewicht geben. Der EZB-Rat habe "einen umfassenden Aktionsplan mit einem ehrgeizigen Fahrplan zur weiteren Einbeziehung von Klimaschutzüberlegungen in seinen geldpolitischen Handlungsrahmen beschlossen", teilte die Notenbank mit. Mit diesem Beschluss unterstreiche das Führungsgremium der Zentralbank für die 19 Eurostaaten seine Verpflichtung, "ökologische Nachhaltigkeitsüberlegungen systematischer in seiner Geldpolitik zu berücksichtigen".

Beim Kauf von Unternehmensanleihen habe die EZB bereits damit begonnen, "relevante Risiken des Klimawandels" in ihren Prüfverfahren für den Ankauf von Vermögenswerten zu berücksichtigen, erklärte die Notenbank. EZB-Präsidentin Lagarde hatte sich wiederholt für mehr Engagement für Klima- und Umweltschutz ausgesprochen. Die Französin hatte immer wieder bekräftigt, die EZB werde im Rahmen ihres Mandats zu den Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel beitragen.

Ob Notenbanken umweltpolitische Ziele mit ihrer Geldpolitik unterstützen sollten, ist unter Notenbankern und Ökonomen umstritten. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob eine Zentralbank bei Anleihenkäufen "grüne" Wertpapiere anderen Papieren vorziehen sollte.

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