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Monday, July 26, 2021

Tabakkonzern: „Das Rauchen hinter uns lassen“: Philip Morris will in Großbritannien keine Zigaretten mehr verkaufen - Handelsblatt

Marlboro-Zigaretten

Die klassische Zigarette soll bis 2030 komplett aus britischen Verkaufsregalen verschwinden.

(Foto:&#160AP)

Düsseldorf Auf den ersten Blick klingt es kurios: Ein Tabakunternehmen wie Philip Morris verkündet vollmundig das Ende der Zigarette in Großbritannien. Binnen zehn Jahren sollen die Glimmstängel aus den Regalen verschwinden, sagte Konzernchef Jacek Olczak der britischen Zeitung „The Mail on Sunday“.

Mit Zigarettenmarken wie Marlboro, Chesterfield oder L&M zählt Philip Morris International zu den größten Tabakkonzernen der Welt. Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Konzern weltweit einen Nettoumsatz von rund 28,7 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz um rund vier Prozent. Das US-Geschäft unterliegt dem früheren Mutterkonzern Altria. Allein in Großbritannien belaufen sich die Einnahmen auf knapp eine Milliarde Euro jährlich.

Trotz der Milliardenumsätze möchte CEO Olczak, dass seine Firma „das Rauchen hinter sich lässt“. Seine Ankündigung wirkt wie ein Unterstützungsprogramm für die britische Regierung, die 2019 einen Plan veröffentlicht hatte, mit dem sie das Land bis 2030 rauchfrei machen will.

Philip Morris hat erkannt, dass sich der schleichende, aber stetige Niedergang der konventionellen Zigarette in den kommenden Jahrzehnten nicht aufhalten lässt, und fokussiert sich bereits seit Jahren auf alternative und angeblich weniger gesundheitsschädliche Nikotin-Produkte. Denn bei den jüngeren Zielgruppen sind klassische Zigaretten out – sie greifen zunehmend zu E-Zigaretten oder ähnlichen Produkten.

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Verbraucher sollten mit dem Rauchen aufhören, so Olczak – das wäre die beste Entscheidung. „Aber tun sie das nicht, dann wäre die zweitbeste Wahl, auf eine bessere Alternative umzusteigen.“ Die „bessere Alternative“ hat Philip Morris natürlich selbst schon parat: den Tabakerhitzer Iqos. Es handelt sich hierbei um ein stiftähnliches Gerät, in das kleine Tabaksticks gesteckt werden, die mit einem Keramik-Heizblatt auf bis zu 350 Grad erhitzt werden.

Dampf ohne Rauch

Im Iqos wird Tabak erhitzt, ohne zu verbrennen. Daher werden laut Hersteller weniger Schadstoffe freigesetzt.

(Foto:&#160Reuters)

Philip Morris preist das Gerät als weniger schädliche Alternative zur klassischen Zigarette an, da hier der Tabak lediglich erhitzt und nicht wie bei der klassischen Zigarette verbrannt werde. Dadurch könne die Aufnahme von Giftstoffen wie Kohlenmonoxid vermieden werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung stützt diese Behauptung. Das Amt kam zu dem Ergebnis, dass Tabakerhitzer weniger schädliche Stoffe, zum Beispiel krebserregende Substanzen, erzeugen als herkömmliche Tabakprodukte. Gleichwohl sei es nötig, die gesundheitlichen Risiken auch auf längere Sicht gründlich zu erforschen. Und: Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien keineswegs ausgeschlossen.

Schon jetzt erzielt Philip Morris weltweit mit seinen alternativen Produkten fast ein Viertel seines Umsatzes, weit mehr als beispielsweise die Konkurrenz von Imperial Tobacco. Philip Morris konnte den weltweiten Absatz von Tabaksticks für Tabakerhitzer nach eigenen Angaben von rund 7,4 Milliarden im Jahr 2016 auf rund 76 Milliarden im Jahr 2020 verzehnfachen.

Mehr: Iqos in der Kritik – Philip Morris bangt um seine wichtigste Innovation

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