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Telekom
Mittlerweile sind mehr als die Hälfte der ausgefallenen Mobilfunkstandorte der Telekom wieder am Netz. In vielen Orten ist eine Grundversorgung mit Mobilfunk wieder gewährleistet, heißt es von der Telekom. Höhere Kapazitäten folgen sukzessive. Im Mobilfunknetz der Telekom waren durch die Unwetter insgesamt etwa 300 Standorte in den Krisenregionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgefallen. Dabei sei ein Großteil der Störungen auf fehlenden Strom zurückzuführen. Bei einem Standort in Euskirchen, der als Flächenversorger auch weitere Sendemasten per Richtfunk anbindet, stand die komplette Technik im Wasser. Dadurch konnten auch die per Richtfunk angebundenen Standorte nicht mehr mit einem Signal versorgt werden. 50 deren 300 einst verlorenen Stationen seinen an Montag noch offline, so die Telekom.
In anderen Fällen, beispielsweise in Ahrweiler, ist der Sender am Hang unversehrt geblieben, auch Strom war in diesem Fall weiter vorhanden. Allerdings war dieser Mast per Glasfaser angebunden. Diese Anbindung lief durch das Tal und wurde vollkommen zerstört. Hier wurde nun eine Richtfunkanbindung aufgebaut.
Telekom Vertragskunden können sich derzeit – unabhängig von der Hochwasserkatastrophe – eine kostenlose Daten-Flatrate buchen.
Im Festnetz ist die Lage noch nicht genau zu beziffern, heißt es von der Telekom. Die Wasser- und Geröllmassen haben in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz große Schäden an den Glasfaser- und Kupferkabeln verursacht. Die Telekom arbeitet derzeit daran, die Vermittlungsstellen wieder funktionstüchtig zu machen. Diese sind auch für die Mobilfunknetze wichtig. Als Beispiel nennt die Telekom den Knotenpunkt in Gerolstein, an dem rund 10.000 Anschlüsse und mehrere Mobilfunkstandorte hängen.
„Es gibt Orte, in denen eine komplett neue Infrastruktur aufgebaut werden muss. Teilweise sind ganze Straßen und Brücken mit Leitungen weggerissen“, berichtet die Telekom. Das könne in einigen Regionen mehrere Wochen dauern.
Vodafone
Aktuell funken in den Krisenregionen wieder mehr als 80 Prozent der Standorte, heißt es von Vodafone. Einige seien jedoch nach wie vor vom Netz. Diese Standorte seien vom Hochwasser stark beschädigt oder vollständig zerstört. Durch Maßnahmen im Netz könne man aber in den Katastrophengebieten mehr als 90 Prozent aller Kunden wieder Basis-Empfang bieten. Weniger als zehn Prozent aller Kunden haben noch kein Netz.
„An insgesamt 25 Standorten arbeiten wir derzeit mit höchster Priorität“, heißt es von Vodafone. „Wenn diese Stationen wieder am Netz sind – möglichst im Laufe dieser Woche – hoffen wir, im gesamten Katastrophengebiet wieder eine Grundversorgung hergestellt zu haben.“ Dabei geht es Vodafone primär darum, dass alle Kunden wieder telefonieren können oder Nachrichten verschicken. Videos könnten indes noch ruckeln.
Den Vodafone-Kunden im Katastrophengebiet buche man zudem als Soforthilfe 100 Gigabyte Datenvolumen automatisch auf ihre Handys. Damit sollen die Kunden, sobald die Netze wieder funktionieren und auch dort, wo das Festnetz zerstört wurde wieder online gehen können, um Freunde. Familie und Hilfe zu kontaktieren.
Zum Stand der Kabel-Internet-Infrastruktur vor Ort heißt es von Vodafone auf Nachfrage, dass es derzeit noch eine niedrige fünfstellige Kundenzahl gebe, die noch nicht online sei. Das habe zum Teil auf mit zerstörter Infrastruktur zu tun, liege zum Teil aber auch am fehlenden Strom in den Orten.
O2
Auch O2 musste Einbußen in der Technik durch das Hochwasser verzeichnen. Der Netzbetreiber Telefónica Deutschland spricht von etwa 150 ausgefallenen Anlagen. Hauptgrund für die Ausfälle auch hier: Die Energieversorgung. Zwei Drittel der so ausgefallenen Sender seien inzwischen wieder am Netz. In Sachsen und Bayern, wo die Lage am Wochenende eskalierte, verzeichnet O2 indes wie auch die beiden anderen Anbieter keine Ausfälle.
Bis alle Sender wieder zur Verfügung stehen, wird es aber auch bei O2 noch etwas dauern. „Wir arbeiten mit allen verfügbaren Kräften und selbstverständlich rund um die Uhr an der Wiederherstellung der Netzversorgung, in den am schwersten betroffenen Gebieten ist jedoch der Zugang zu einigen Anlagen teils weiterhin versperrt“, teilte uns das Unternehmen mit. „Dennoch konnten wir in Ahrweiler bereits mehr als die Hälfte unserer Anlagen wieder mit Strom versorgen“, so der Anbieter abschließend.
Warum kein National Roaming?
Eine in den Augen der Nutzer vor Ort pragmatische Möglichkeit, an Netz zu kommen, wäre die gegenseitige Freischaltung der Netze. So könnte dann ein Vodafone-Kunde ohne Netz auch das Telekom-Netz nutzen, sofern dieses sendet. Das aber machen die Anbieter nicht – aus gutem Grund.
Mobilfunknetze im Hochwasser-Gebiet: So ist der Stand bei Telekom, Vodafone & O2 - inside digital
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