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Friday, July 23, 2021

Der Börsen-Tag am Freitag, 23. Juli 2021 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Vier Plus-Tage in Folge bescheren dem Dax nach dem Kurssturz vom Montag nun doch noch eine Gewinnwoche: Insgesamt legt der deutsche Börsenleitindex in dieser Handelswoche fast einem Prozent zu, am Freitag sind es 1,0 Prozent auf einen Stand von 15.669 Punkten. Damit ist der Dax wieder in Schlagweite seines Rekordhochs von 15.810 Zählern.

"Es herrscht derzeit eine sehr gute Stimmung bei den Anlegern", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Der Dax hat mehr als 600 Punkte zugelegt seit seinem Montagstief, als er mit 2,7 Prozent den größten Tagesverlust in diesem Jahr hinnehmen musste", erläutert er. "Das Allzeithoch rückt wieder in Reichweite. Der MDax ist bereits im Rekordfieber, der TecDax auf einem 20-Jahreshoch. Technologiewerte sind gefragt, getrieben auch von guten Unternehmensergebnissen aus den USA."

Bei den Einzelwerten im Dax führen Daimler-Titel mit einem Aufschlag von deutlich mehr als fünf Prozent die Gewinnerliste an. Mit Conti folgt ein weiterer Wert aus dem Autosektor: Die Titel legen mehr als drei Prozent zu. Auf der Verliererseite liegen Vonovia mit einem Abschlag von mehr als 1,5 Prozent vorn. Ähnliche Kurseinbußen verbuchen auch Siemens Energy.

Dax
Dax 15.669,29
Vonovia SE
Vonovia SE 57,62
Daimler
Daimler 75,27

 

Die Anhebung der Prognose beflügelt Krones. Die Aktien des Getränke-Abfüllanlagenbauers legen in der Spitze 3,9 Prozent auf 86,10 Euro zu und sind damit so teuer wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Das Unternehmen erwartet nach vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr für 2021 nun ein Umsatzwachstum von sieben bis neun Prozent - bislang waren es 2,5 bis 3,5 Prozent. Bei der Ebitda-Marge rechnet Krones mit einem Wert von sieben bis acht Prozent (bislang 6,5 bis 7,5 Prozent).

Krones
Krones 85,00

Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia ist mit seinem Plan zur Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen wohl erneut gescheitert. Es zeichne sich ab, dass Vonovia die angepeilten 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile nicht habe einsammeln können, räumt der Bochumer Konzern ein. Bisher hätten nur 47,62 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktionäre das Angebot angenommen, bis 18 Uhr läuft noch eine Frist, in der die letzten angedienten Aktien gebucht werden können. Bereits vor fünf Jahren hatte Vonovia erfolglos versucht, die Deutsche Wohnen zu schlucken. Anders als damals stand die Führung des Branchenzweiten aber ausdrücklich hinter dem Plan. Vonovia hatte den Aktionären des Berliner Konkurrenten 52 Euro je Aktie geboten.

Vonovia SE
Vonovia SE 57,62
Deutsche Wohnen
Deutsche Wohnen 51,12

 

Die Papiere von Snap legen mehr als 20 Prozent zu und sind mit knapp 76 Dollar so teuer wie noch nie. Der Snapchat-Betreiber hatte seinen Umsatz ebenfalls stärker gesteigert als erwartet. Langfristig sei Snap ein attraktiveres Investment als Twitter, prognostiziert Analyst Michael Nathanson vom Brokerhaus MoffettNathanson. Bereits im kommenden Jahr werde Snap den Kurznachrichtendienst beim Umsatz überflügeln.

Snap
Snap 76,29

Gestützt auf Kursgewinne der Technologiewerte legen die US-Börsen zu. Der Technologie-Index Nasdaq steigt 0,5 Prozent auf 14.753 Punkte. Der breit gefasste S&P-500 und der Dow Jones legen ähnlich stark zu.

Mut machen Investoren die Geschäftszahlen von Twitter. Der Kurznachrichtendienst hatte Werbeeinnahmen und Umsatz überraschend stark gesteigert. Wichtig sei nun, dass das Unternehmen sein Kundenwachstum beschleunige und die durchschnittliche Nutzungsdauer hoch halte, schrieben die Analysten des Vermögensverwalters Robert W. Baird. Twitter-Titel stiegen um mehr als fünf Prozent.

Twitter
Twitter 60,09

 

Moderna-Akten legen im frühen US-Geschäft mehr als vier Prozent zu. Hintergrund: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die Zulassung des Corona-Impfstoffs der US-Firma Moderna für Kinder ab zwölf Jahren in der Europäischen Union empfohlen. Bisher darf in der EU Kindern ab zwölf nur das Vakzin von Biontech und Pfizer verabreicht werden. Die EU-Kommission muss einer Zulassung des Medikaments, das unter dem Namen "Spikevax" vermarktet wird, noch zustimmen. Moderna hat bislang eine EU-Zulassung ab 18 Jahren.

Moderna Inc.
Moderna Inc. 282,05

Volkswagen rechnet damit, dass sich der Chipmangel in China in den nächsten Wochen entspannen wird. "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels", sagt VW-China-Chef Stephan Wöllenstein. Wenn nicht neues Unheil drohe, werde man bei der Marke VW gegen Ende des dritten Quartals in Richtung einer bedarfsgerechten Versorgung kommen. "Dann werden wir hoffentlich die aufgestauten Aufträge bei nahezu allen Modellen erfüllen können."

Wöllenstein schließt weitere Engpässe aber nicht aus. Aufgrund von Covid-19-Ausbrüchen etwa in Malaysia komme es dort zu Fabrik-Schließungen bei Halbleiter-Herstellern. Weitere Produktionsanpassungen bei den in China produzierten Marken seien deswegen möglich. Das dritte Quartal bleibe daher operativ spannend. Volkswagen sei jedoch immer noch zuversichtlich, die Verkaufszahlen 2021 sowohl der Marke VW als auch des Konzerns in China wie geplant gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Ob das gelinge, hänge davon ab, dass sich der Chipmangel nicht weiter verschärfe.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 208,60

 

Der norwegische Aluminiumhersteller Norsk Hydro hat im zweiten Quartal den Gewinn mehr als verdoppelt und damit die Analystenerwartungen klar übertroffen. Die globale Wirtschaftserholung habe die Nachfrage nach dem Industriemetall angefacht, erklärt der Konzern. Der bereinigte Ebitda-Gewinn stieg auf 6,6 Milliarden Kronen (umgerechnet 635 Millionen Euro), verglichen mit einer Konsensschätzung von 6,09 Milliarden Kronen.

Norsk Hydro
Norsk Hydro 5,50

Die Konjunkturbelebung und gestiegene Verbraucherausgaben haben dem US-Kreditkartenanbieter American Express auf die Sprünge geholfen. Der Nettogewinn schnellte im zweiten Quartal auf 2,28 Milliarden Dollar von 257 Millionen im Vorjahr, wie der Visa-Konkurrent mitteilt. Das Ergebnis je Aktie erreichte 2,80 Dollar und lag damit deutlich über den Analystenschätzungen von 1,67 Dollar. "Wir haben gesehen, wie sich die Ausgaben der Kartenmitglieder gegenüber dem Vorquartal beschleunigten und im Juni das Niveau vor der Pandemie übertrafen", erklärt Firmenchef Stephen Squeri.

American Express
American Express 150,80

Der Rubel setzt seine Aufwertungstendenz der Vortage am Freitag fort, gestützt von einer Zinserhöhung der russischen Notenbank auf 6,5 von 5,5 Prozent. Der Rubel rollt darauf auf 73,56 je Dollar, verglichen mit dem Wochentief von gut 74,70 am Montag. Weil ein Zinsschritt weitgehend auch erwartet wurde, fällt das tagesaktuelle Plus dabei nicht allzu stark aus.

Bei der Commerzbank wurde eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte erwartet, nachdem sich die jüngste Ölpreiskorrektur auf die Volatilität des Rubels ausgewirkt habe und die neuesten wöchentlichen Preisdaten nahegelegt hätten, dass die Inflation für Juli weiter auf 7 Prozent zusteuern könnte. Für den Markt insgesamt sei die Frage gewesen, ob 75 oder 100 Basispunkte, so Devisenanalyst Tatha Ghose.

Intel geben im vorbörslichen Handel 1,7 Prozent nach. Der Umsatz sank im zweiten Quartal minimal, der Gewinn stieg leicht gegenüber dem Vorjahr, wobei beide Kennziffern die Erwartungen von Analysten aber übertrafen. Allerdings enttäuschte Intel mit dem Ausblick auf das laufende Vierteljahr, unter anderem mit einem erwarteten Margenrückgang.

Intel
Intel 45,00

 

Nach drei Tagen mit Gewinnen stehen am Freitag die Börsenampeln für die Wall Street weiter auf grün. Befeuert wird die Kauflaune von der Berichtssaion, die ganz nach dem Geschmack der Börsianer verläuft mit starken Ergebnissen der meisten Unternehmen. "Wir haben eine Berichtssaison, die außerordentlich gut verläuft", sagt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Zwar seien die Wirtschaftsperspektiven nicht ganz so hell wie vor drei Monaten, doch der bevorstehende Weg sei nicht so schwierig und es gebe auch viele Gelegenheitskäufe bei Rückschlägen.

Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie etwas an Schrecken verloren hat. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Regierungen in den USA und Europa wahrscheinlich keine Schließungen verfügen werden, die das Wachstum begrenzen - trotz steigender Fallzahlen.

Die russische Zentralbank hebt angesichts der hartnäckigen hohen Inflation ihren Leitzins so deutlich an wie seit 2014 nicht mehr. Der Satz steige von 5,5 auf 6,5 Prozent, kündigt sie an. Die Währungshüter rechnen in diesem Jahr mit einer Teuerungsrate zwischen 5,7 und 6,2 Prozent, 2022 dann von 4,0 bis 4,5 Prozent. Eigentlich wird von der Notenbank ein Wert von vier Prozent angestrebt. Sie behielt sich deshalb weitere Zinserhöhungen vor. Höhere Zinsen machen Kredite für Investitionen und Konsum teurer, was die Inflation dämpfen kann. Zudem wird Sparen dadurch attraktiver, was ebenfalls den Preisauftrieb vermindern kann. Auch die Landeswährung Rubel wird dadurch gestützt, was Importe günstiger werden lassen kann.

Allerdings können höhere Zinsen auch den wirtschaftlichen Aufschwung dämpfen. Der Zentralbank zufolge hat die russische Wirtschaft bereits im abgelaufenen zweiten Quartal ihr Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Für das Gesamtjahr rechnet sie mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 4,0 bis 4,5 Prozent. Die Geldpolitik schiebe die Konjunktur weiterhin an, hieß es.

Die hohe Inflation drückt auf den Lebensstandard vieler Russen. Sie ist eine der Hauptsorgen der Haushalte vor den Parlamentswahlen im September, bei denen die Regierungspartei Einiges Russland" voraussichtlich ihre Dominanz behalten wird.

Nach einer kräftigen Kurszielerhöhung starten Airbus-Aktien durch. Die Aktien des Flugzeugbauers klettern im MDax zeitweise vier Prozent auf 113,88 Euro. Die Analysten der Credit Suisse sind zuversichtlich, dass die Nachfrage anziehen und Airbus ein starkes zweites Halbjahr bescheren wird. Sie bekräftigten ihre Bewertung der Titel mit "Outperform" und erhöhten das Kursziel von 101 auf 134 Euro.

Airbus
Airbus 111,72

Experten der EZB-Geldpolitik haben angesichts der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung von der Virus-Krise ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum der Eurozone angehoben. Die Volkswirte rechnen für dieses Jahr nun damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,7 Prozent zunehmen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilt. Im April hatten sie noch 4,2 Prozent prognostiziert. Die Euro-Wächter befragen vier Mal im Jahr Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen. Bei den geldpolitischen Beratungen der Euro-Wächter spielen die Ergebnisse der Umfrage eine wichtige Rolle.

Der britische Mobilfunker Vodafone ist dank besserer Geschäfte in Europa wie auch Afrika zurück auf Wachstumskurs. Der Umsatz legte im ersten Geschäftsquartal zu Ende Juni um 5,7 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen mitteilt. Vodafone bestätigte den Ausblick.

Deutsche Telekom
Deutsche Telekom 17,87
Vodafone
Vodafone 1,41

 

Nach einer Kaufempfehlung greifen Anleger bei Daimler zu. Die Aktien des Autobauers steigen mehr als drei Prozent und befinden sich damit in der Spitzengruppe der Dax-Gewinner. Analysten von Kepler setzten die Titel hoch auf "Buy" von "Hold" und erhöhten das Kursziel auf 88 Euro von 83 Euro. Am Donnerstag waren Daimler 0,8 Prozent fester bei 71,38 Euro aus dem Handel gegangen.

Daimler
Daimler 75,27

 

Der TecDax erreicht zum Wochenschluss ein neue 20-Jahreshoch. Damit löst er die Konsolidierung der vergangenen Tage nach oben auf. Er steigt um 0,4 Prozent auf 3665 Punkte. Nächstes Ziel ist nun der Bereich um 3750, wie ein Marktanalyst sagt. "Die Marktbreite passt", sagt er mit Blick auf die Einzeltitel. Hier haben Carl Zeiss Meditec, Eckert & Ziegler, Nemetschek und Siemens Healthineers neue Allzeit- oder Jahreshochs markiert, andere Werte wie Software AG und Jenoptik laufen sie an.

TecDax
TecDax 3.668,39

Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia droht mit der Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen laut Insidern erneut zu scheitern. Es sei unwahrscheinlich, dass Vonovia wie angepeilt mehr als 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien einsammeln könne, sagt eine mit der Situation vertraute Person. "Es wird sehr knapp", sagte ein anderer Insider. Die Annahmefrist für die Deutsche-Wohnen-Aktionäre war in der Nacht zum Donnerstag abgelaufen. Bis die letzten Rückmeldungen der Investoren vorliegen, kann es aber danach noch Tage dauern. "Bis Montag steht das finale Ergebnis fest", so eine Vonovia-Sprecherin.

Vor fünf Jahren war Vonovia schon einmal mit dem Vorhaben gescheitert, die Deutsche Wohnen zu schlucken. Anders als damals steht die Führung des Branchenzweiten aber ausdrücklich hinter dem Plan.

Vonovia SE
Vonovia SE 57,62
Deutsche Wohnen
Deutsche Wohnen 51,12

 

Der EuroStoxx50 greift seinen Abwärtstrend an. Mit 4088 Punkten steht er aktuell 4 Punkte darüber. Der nächste Widerstandsbereich liegt laut Marktanalysten allerdings schon im Bereich um 4100 Punkte.

EuroStoxx50
EuroStoxx50 4.109,10

 

Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben finden weiter reißenden Absatz in der Europäischen Union. Im zweiten Quartal verdreifachten sich die Neuregistrierungen von rein batteriegetriebenen Autos in der EU auf mehr als 210.000 Fahrzeuge, wie der Herstellerverband Acea mitteilt. Ähnlich stark waren Plug-in-Hybride gefragt, die ebenfalls an der Steckdose aufgeladen werden können, bei denen auf längeren Strecken aber ein herkömmlicher Verbrennungsmotor die Arbeit übernimmt. Von diesen Teilzeitstromern wurden im Zeitraum April bis Juni rund 236.000 Fahrzeuge verkauft, ebenfalls eine Verdreifachung zum Vorjahreszeitraum.

Der Marktanteil von reinen E-Autos verdoppelte sich auf 7,5 Prozent von 3,5 Prozent im Vorjahr. Etwas höher war mit 8,4 Prozent der Anteil der Plug-in-Hybride (PHEV) an den Neuzulassungen. Auch die Nachfrage nach Hybridautos (HEV), bei denen sich der Akku während der Fahrt auflädt, zog weiter stark an. Ihr Anteil an den Neuregistrierungen lag im zweiten Quartal bei knapp einem Fünftel.

Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien ist so gut wie zuletzt vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Barometer legte im Juli um zwei Zähler auf minus sieben Punkte zu, wie die GfK-Marktforscher zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilt. Das ist der höchste Wert seit Februar 2020. Einen noch höheren Stand gab es zuletzt im Mai 2017. Besonders die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen legte spürbar zu. Die steigende Inflation, die Covid-Varianten und zunehmende Neuinfektionen könnten diesen Aufschwung allerdings wieder bremsen, sagte GfK-Experte Joe Staton.

Die britische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr wegen der Pandemie um fast zehn Prozent eingebrochen, der größte Rückgang seit mehr als 300 Jahren. Für dieses Jahr wird ein kräftiger Aufschwung erwartet. Zwar stiegen die Corona-Fälle zuletzt wieder, doch wegen der weit verbreiteten Impfung geht das mit weniger Krankenhausaufenthalten und Todesfällen einher.

Einem Kursrutsch zum Wochenstart folgen drei Handelstage mit Kursgewinnen: Zum Start in den Freitagshandel kann der Dax seinen Erholungskurs weiter fortsetzen, allerdings lässt die Dynamik etwas nach: Der deutsche Börsenleitindex notiert zunächst 0,5 Prozent fester bei 15.600 Punkten.

"Beim Dax tut sich bislang noch recht wenig. Die Börse wartet auf Impulse, die von den vielen Einkaufsmanager-Indizes ausgehen könnten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Das ist sozusagen der Puls der Leute, die sehr dicht an der Wirtschaft stehen", erläutert er. "Die Botschaft dieser Woche ist wohl, dass auch der letzte Kursrutsch bis 15.050 Punkten wieder 'gekauft' wurde. Das zeigt: Noch überwiegt der Optimismus."

Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna will sein Geschäft mit Fahrer-Assistenzsystemen ausbauen und übernimmt dafür den schwedischen Spezialisten Veoneer für 3,8 Milliarden Dollar.

Zum Schlusskurs von gestern war Veoneer an der Börse rund 2,23 Milliarden Dollar wert.

Mit dem Zukauf übernehme Magna wichtige Kunden und baue sein Geschäft vor allem in Asien aus, hieß es. Die Transaktion soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Gremien beider Unternehmen haben schon zugestimmt.

Die Ölpreise sind leicht gefallen. Auf Wochensicht tendieren die Preise jedoch stabil. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,57 US-Dollar. Das sind 22 Cent weniger als gestern. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt um 19 Cent auf 71,72 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 73,81

Nach deutlichen Preisabschlägen zu Wochenbeginn und Aufschlägen im Wochenverlauf liegen die Ölpreise aktuell in etwa dort, wo sie vor einer Woche notiert haben. Zugleich liegen sie klar unter ihren Anfang Juli erreichten mehrjährigen Höchstständen.

Für Belastung hatte zuletzt die rapide Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus gesorgt. Die Ausbreitung in vielen Ländern lässt Ängste vor neuen Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufkommen, die auf der wirtschaftlichen Entwicklung und der Rohölnachfrage lasten würden.

Die deutschen Exporte zu den wichtigsten Handelspartnern USA und China sind im Juni wegen der Erholung von der Corona-Krise kräftig gestiegen. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten wuchsen um 40,5 Prozent zum Vorjahresmonat auf 10,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In die Volksrepublik wurden Waren im Wert von 9,6 Milliarden Euro exportiert, ein Plus von 17,3 Prozent.

Noch stärker zog das Geschäft mit Großbritannien an: Die Ausfuhren dorthin legten um 60,6 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu. "Die starken Anstiege begründen sich auch durch das sehr niedrige Außenhandelsniveau im Juni 2020", erklärte das Statistikamt diesen sogenannten Basiseffekt aufgrund der Corona-Krise.

Stark unter Druck werden Shop Apotheke erwartet, die nach einer Prognosesenkung vorbörslich um mehr als 9 Prozent einknicken.

Shop Apotheke
Shop Apotheke 139,60

Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit einem Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent gegenüber 2020, zuvor wurden noch rund 20 Prozent erwartet. Die Gewinnmarge wird nur noch rund um Null erwartet nach bislang 2,2 bis 2,8 Prozent.

"Die Begründung liest sich dünn", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Das Unternehmen verweist auf Engpässe in der Logistik. "Gerade in der Pandemie gab es aber eigentlich genügend Personal dafür", meint Ruland.

Das nennt man wohl gelungenes Börsen-Debüt: Die Aktien des indischen Essenlieferanten Zomato steigen um satte 83 Prozent, womit das Unternehmen mit mehr als zwölf Milliarden Dollar bewertet wird. Zomato, an dem der deutsche Konkurrent Delivery Hero beteiligt ist, ist das erste indische Milliarden-Startup, das in dem Land an die Börse geht.

Das Start-Up wird von Ant Financial unterstützt, dem Finanz-Dienstleister des chinesischen Online-Giganten Alibaba.

Alibaba wollte auch Ant an die Börse bringen - und erlebte dabei ein Debakel.

Wer VW-Aktien im Depot hat, muss sich über Kursverluste heute nicht wundern. Die Papiere werden nämlich Ex-Dividende gehandelt - bei den Vorzugsaktien in Höhe von 4,86 Euro, bei den Stämmen von 4,80 Euro.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 208,60

Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge etwas höher starten. Gestern hatte der Leitindex dank ermutigender Firmenbilanzen 0,6 Prozent im Plus bei 15.514 Punkten geschlossen.

"Vor dem Wochenende dürften sich Käufe und Gewinnmitnahmen die Waage halten", sagt ein Börsianer. Nach der EZB-Sitzung sei der Markt nach unten abgesichert, für deutlicher steigende Kurse fehlten aber erst einmal die Impulse. Die Vorlagen aus den USA und aus Asien seien "durchwachsen", so der Marktteilnehmer mit Blick auf die uneinheitliche Lage bei den US-Branchen und bei den asiatischen Länderbörsen.

An der Wall Street dämpften enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten etwas die Kauflaune. Die wichtigsten Indizes schlossen nur knapp im Plus.

Der Chip-Riese Intel rechnet damit, dass sich die globale Halbleiter-Knappheit in den kommenden Monaten noch zuspitzt und bis ins Jahr 2023 hinein andauern kann. "Während ich erwarte, dass die Talsohle bei den Engpässen in der zweiten Jahreshälfte durchschritten wird, wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann", sagte Intel-Chef Pat Gelsinger.

Intel
Intel 45,00

Auch Intel ist dabei, Produktionskapazität aufzubauen. Zu Gelsingers Plan gehört dabei, den Konzern verstärkt auch zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler zu machen. Man sei in Gesprächen mit rund 100 potenziellen Kunden, sagte er. Namen wurden nicht genannt.

"Auch Intel zeigt: Die Halbleiterhersteller geraten an Kapazitätsgrenzen", meint ein Marktteilnehmer. Intel geben nachbörslich um 2,6 Prozent nach.

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Twitter hat mit einem überraschend starken Zweitquartal die Messlatte für die Wettbewerber hoch gehängt. Bei allen wichtigen Kennziffern übertraf Twitter die Erwartungen und gab auch einen unerwartet optimistischen Ausblick. Im nachbörslichen US-Handel kletterten Twitter um 5,7 Prozent und beflügelten auch die Branchenwerte wie Facebook und die Google-Mutter Alphabet.

Der Umsatz stieg auf 1,19 Milliarden Dollar, wobei die Werbeeinnahmen auf 1,05 Milliarden Dollar kletterten, was einer Steigerung von 87 Prozent entspricht. Allerdings war das Vorjahr durch die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie stark beeinflusst worden. Der Nettogewinn erreichte 65,6 Millionen Dollar - verglichen mit einem Verlust von 1,38 Milliarden Dollar.

Twitter
Twitter 60,09

Die Stimmung an den asiatischen Börsen ist nicht so richtig gut. "Trotz des Gegenwinds durch die Delta-Variante des Coronavirus schreitet die globale wirtschaftliche Expansion voran - wenn auch etwas zögerlicher als noch vor einem Monat", sagte Sara Johnson, Geschäftsführerin für Global Economics bei IHS Markit. Die Anleger in China und Südkorea sind wegen verzögerter Impfprogramme und der Furcht von einem Wiederaufflammen der Corona-Pandemie allerdings zurückhaltend geworden.

Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,9 Prozent. Die Börse in Tokio ist wegen nationaler Feiertage geschlossen.

Am Montag rauscht der Dax 2,7 Prozent abwärts, am Dienstag und Mittwoch klettert der deutsche Börsenleitindex wieder um zwei Prozent. Und auch den Donnerstagshandel beendet er mit Aufschlägen - auch wenn diese noch hätten höher ausfallen können. Den letzten Tag der Handelswoche beginnt der Dax damit gewissermaßen wieder bei null. Damit ist in dieser Woche - trotz des Kursabsackers vom Montag - noch ein Wochengewinn möglich.

Ob er zustande kommt, wird vor allem auf der konjunkturellen Themenebene entschieden: Auf der Agenda stehen frische Daten zu den Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien sowie aus der EU und den USA.

Daneben dauert aber auch die Berichtssaison weiter an: So haben nachbörslich am Donnerstag bereits Intel und Twitter Zahlen präsentiert. Zum Wochenschluss folgen nun Honeywell und American Express aus den USA am Mittag und zuvor bereits Vodafone und Volvo aus Europa. Im Blick dürften die Anleger auch die Zulassungszahlen des europäischen Branchenverbandes Acea haben sowie die Online-Hauptversammlung der Porsche SE.

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