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Thursday, May 12, 2022

Der Börsen-Tag Donnerstag, 12. Mai 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Im Gegensatz zu Netflix läuft beim heimischen Konkurrenten Walt Disney die Streaming-Maschinerie auf Hochtouren. Die Zahl der Abonnenten sei auf 137,7 Millionen gestiegen, teilt der US-Konzern mit. Allein im zweiten Geschäftsquartal zu Ende April seien fast acht Millionen Zuschauer überzeugt worden, ein Abonnement abzuschließen. Das lag deutlich über den Erwartungen. Die Aktie legte nachbörslich mehr als drei Prozent zu.

Der Disney-Konzern wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt. Firmenchef Bob Chapek sagte mit Blick auf die Streamingzahlen, man sei "eine Klasse für sich". Disney ist erst im November 2019 in das Streaming-Geschäft eingestiegen und holt seither schnell auf - unter anderem mit Serien aus dem Star-Wars-Universum wie "Das Buch von Boba Fett" und bald auch "Obi-Wan Kenobi". Bis Ende des Geschäftsjahres 2024 will der Konzern auf 230 bis 260 Millionen Abonnenten kommen. Disney werde zu einer "echten Gefahr" für Netflix, sagte Shahid Khan, Partner bei der Technologieberatungsfirma Arthur D. Little.

Branchenpionier und -primus Netflix bekam zuletzt eine gewisse Müdigkeit zu spüren und hat in den ersten drei Monaten des Jahres sogar Kunden verloren. Das schürte Sorgen, der coronabedingte Boom bei den Streaming-Anbietern könnte zu einem Ende kommen. Neben Netflix und Disney kämpfen unter anderen auch Amazon, Apple und Paramount mit hohen Investitionen um die Gunst der Zuschauer, die zu Hause regelmäßig neue Serien und Filme streamen wollen.

Netflix
Netflix 158,50
Disney
Disney 96,30

 

Negative Vorzeichen überwiegen an den Börsen in Ostasien und Australien. Beobachter verweisen auf negative Vorgaben der Wall Street in Reaktion auf die jüngsten US-Inflationsdaten. Zwar stiegen die Verbraucherpreise im April weniger stark als im März, doch schwächte sich der Preisauftrieb nicht so deutlich ab wie von Ökonomen vorhergesagt. Das nährte Befürchtungen, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation noch rigoroser straffen könnte, was wiederum die Aktienmärkte belasten würde.

In Tokio sinkt der Nikkei um 1,3 Prozent. In Der Hang-Seng-Index in Hongkong gibt um 1,1 Prozent nach. In Schanghai setzt sich die Gewinnserie der vergangenen Tage dagegen fort, wenn auch deutlich langsamer: Der Composite-Index zeigt sich gut behauptet.

Derweil rücken die Probleme des chinesischen Immobilienmarkts wieder in den Vordergrund: Der Immobilienentwickler Sunac China hat mitgeteilt, dass er eine fällige Zinszahlung auf eine Anleihe nicht leisten könne und auch weitere Zahlungen ausfallen lassen müsse. Die Sunac-Aktie verliert in Hongkong 6 Prozent. Für Country Garden Holdings geht es um 5,6 Prozent nach unten.

In Erwartung weiterer Hinweise zur US-Geldpolitik wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit Kursen um 13.510 Punkten taxiert. Das wäre ein deutlicher Abschlag von knapp 2,3 Prozent.

Am Mittwoch hatte er dank Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Lockdowns in China 2,2 Prozent im Plus bei 13.828,64 Punkten geschlossen. Da die US-Verbraucherpreise weniger stark zurückgegangen sind als erhofft, richten Anleger ihre Aufmerksamkeit nun auf die Erzeugerpreise. Experten erwarten für April eine Teuerung im Jahresvergleich von 8,9 Prozent nach 9,2 Prozent im Vormonat. Sollte auch diese Zahl höher ausfallen als gedacht, wird dies den Spekulationen auf drastischere Zinserhöhungen der Fed neue Nahrung geben. Daneben beschäftigt Investoren eine Welle von Firmenbilanzen. Aus dem Dax legten unter anderem der Versorger RWE, der Versicherer Allianz und der Technologiekonzern Siemens Zahlen vor.

Siemens bekommt die Sanktionen gegen Russland zu spüren. Der Technologieriese bezifferte die Belastungen beim Gewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 auf rund 600 Millionen Euro; vor allem das Geschäft mit Zügen litt unter den Abschreibungen und fuhr einen Verlust ein. Mit 1,8 Milliarden Euro lag der Gewinn im industriellen Geschäft unter den Erwartungen der Analysten, die knapp 2,4 Milliarden Euro vorhergesagt hatten.

Die weltweite Nachfrage nach Siemens-Produkten ist dagegen weiterhin hoch. Der Auftragseingang verbesserte sich um ein Drittel auf 21 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf gut 17 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen der von Siemens befragten Analysten deutlich. Siemens-Chef Roland Busch sprach von einem extrem schwierigen Umfeld. Dennoch sei eine starke operative Leistung erzielt worden. An der Prognose für das Gesamtjahr hält Busch fest.

Healthineers
Healthineers 51,64

Nach rund 170 Jahren zieht sich Siemens aus Russland zurück. Das Unternehmen habe Verfahren eingeleitet, um seinen Industriebetrieb und alle industriellen Geschäftsaktivitäten einzustellen. Nach der russischen Invasion in der Ukraine sei bereits das Neugeschäft eingestellt worden. "Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine und haben beschlossen, unsere industriellen Geschäftsaktivitäten in Russland in einem geordneten Prozess zu beenden", sagte Busch. Siemens erwirtschaftete zuletzt rund ein Prozent seines Gesamtumsatzes in Russland.

Der Energiekonzern RWE hat im ersten Quartal deutlich mehr verdient. Von Januar bis Ende März sei das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 65 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro gestiegen, teilte der größte deutsche Stromkonzern mit. RWE habe über 20 Prozent mehr Strom aus Wind und Sonne produziert. Da der Konzern infolge britischer Sanktionen keine russische Kohle mehr annimmt, habe er auf den langfristigen Bezugsvertrag 850 Millionen Euro abgeschrieben. RWE bestätigte die Prognosen für das Gesamtjahr, wonach etwa das bereinigten Ebitda auf Konzernebene bei 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro liegen soll.

RWE
RWE 40,40

Das Festhalten an seinem Produktionsziel verhilft Rivian zu einem Kursplus. Die Aktien des Elektroautobauers steigen im nachbörslichen US-Handel um fünf Prozent. Das US-Unternehmen hält trotz Engpässen bei Zulieferteilen an seinem Ziel fest, in diesem Jahr 25.000 Fahrzeuge herstellen zu wollen. Im regulären Handel hatte der Anteilschein mit einem Abschlag von 9,6 Prozent geschlossen. Im ersten Quartal lieferte das Unternehmen 1227 Fahrzeuge aus. Der Nettoverlust weitete sich auf 1,59 Milliarden Dollar von 414 Millionen Dollar im Vorjahr aus.

Tesla
Tesla 697,10
Rivian
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Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,2 Prozent auf 129,77 Yen und legt 0,5 Prozent auf 6,7503 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,9950 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0515 Dollar und zieht um 0,1 Prozent auf 1,0462 Franken an. Das Pfund Sterling büßt 0,3 Prozent auf 1,2215 Dollar ein.

Britisches Pfund / Dollar
Britisches Pfund / Dollar 1,22
Britisches Pfund / Euro
Britisches Pfund / Euro 1,16

 

Die Anleger in Asien ziehen sich angesichts der anhaltenden US-Inflation aus den Märkten zurück. Die wirtschaftlichen Folgen der Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der Inflation lassen den Börsianern weniger Luft für Investitionen. "Wir haben jetzt mindestens zwei weitere Zinserhöhungen um 50 Basispunkte auf der Tagesordnung. Für die Aktienmärkte bedeutet das wirklich das Ende des freien Geldes", sagt Damian Rooney von Argonaut in Perth. "Ich denke, dass wir vor sechs Monaten mit dem Anstieg der US-Aktien getrieben von Hoffnungen und Wünschen und dem Wahnsinn der Meme-Aktien wahrscheinlich einem Wahn erlegen waren und plötzlich wieder ein wenig zur Realität zurückkehren."

Der Nikkei gibt 0,8 Prozent auf 25.993 Punkte ab. Der Topix verliert 0,3 Prozent auf 1846 Zähler. Der Shanghai Composite büßt 0,1 Prozent ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen notiert 0,2 Prozent schwächer.

Nikkei
Nikkei 25.759,62

Ist der "Peak der US-Inflation" erreicht? Die Teuerungsrate legte zwar zum Vorjahr deutlich zu, zum Vormonat ging sie jedoch zurück. Einige Anleger setzen deshalb darauf, dass die Trendwende geschafft sein könnte. Dem DAX bescherte das zur Wochenmitte ein Plus, das mit fast 300 Punkten deutlich ausfiel. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedete sich mit einem Stand von 13.829 Zählern auf Tageshochniveau aus dem Mittwochsgeschäft. Allerdings drehte nach Börsenschluss hierzulande die Stimmung an der Wall Street wieder, sodass aktuell der DAX erneut tiefer taxiert wird - mit Kursen um 13.610 Punkte.

Nach den US-Inflationsdaten blicken die Anleger heute auf die Entwicklung der US-Erzeugerpreise. Entsprechende Daten werden um 14.30 Uhr MESZ veröffentlicht. Zudem stehen in den USA die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Am  Morgen werden zudem Zahlen zur britischen Industrieproduktion, zur Handelsbilanz und zum BIP in London veröffentlicht.

Für Kursbewegungen dürfte zudem die Berichtssaison sorgen, die noch einmal deutlich an Fahrt gewinnt: Aus dem DAX legen etwa Siemens, Merck, Allianz, Heidelbergcement und RWE ihre Quartalsberichte vor. Im Blick dürften die Anleger auch die Zahlenwerke des Deutsche-Telekom-Konkurrenten BT und des Allianz- und Munich-Re-Rivalen Swiss Re haben. Daneben legen etwa Varta, Nordex, Encavis, Synlab, KWS, Commerzbank, United Internet, Bechtle, Salzgitter, Sixt, HHLA, Hapag-Lloyd oder auch Cancom und Multitude Zahlen vor.

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