Am vergangenen Montag war bekannt geworden, dass Elon Musk fast 73,5 Millionen Aktien von Twitter gekauft hat. Mit einem Anteil von 9,2 Prozent ist der reichste Mensch der Welt damit der größte Aktionär von Twitter. Am Dienstag gab Twitter dann bekannt, dass Musk nach dem Drei-Milliarden-Deal auch in den Verwaltungsrat des Unternehmens einzieht.
Nun hat Musk wieder einmal mit einem provokanten Tweet aufhorchen lassen. »Stirbt Twitter?«, fragte Musk am Samstag in dem Onlinedienst. Zur Begründung verwies er auf Nutzer wie Popsänger Justin Bieber, die viele Follower habe, aber nur selten Tweets absetzen.
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In seinem Tweet verlinkte Musk eine Statistik der Twitter-Nutzer mit den meisten Followern. Auf dem ersten Platz liegt Ex-US-Präsident Barack Obama mit 131 Millionen Followern, gefolgt von Popstars wie Justin Bieber, Katy Perry und Rihanna. »Die meisten dieser ›Top‹-Accounts twittern selten und posten nur sehr wenige Inhalte«, kritisierte Musk.
Popsängerin Taylor Swift habe seit drei Monaten nichts auf Twitter geschrieben, schrieb der Gründer des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Justin Bieber habe in einem Jahr nur einen einzigen Tweet abgesetzt.
Musk, mit mehr als 80 Millionen Followern selbst ein eifriger Nutzer des Onlinedienstes, ist schon lange als Kritiker von Twitter bekannt. Der Multimilliardär hat dem Unternehmen wiederholt vorgeworfen, die freie Meinungsäußerung einzuschränken. Analysten hatten deswegen erwartet, dass Musk nach dem Kauf der Twitter-Aktien bald eine aktive Rolle in dem Unternehmen einnehmen wird.
Eine komplette Übernahme ist vorerst nicht möglich
Twitter, das ein Ex-Chef früher als »Meinungsfreiheits-Flügel der Meinungsfreiheitspartei« bezeichnete, versucht seit einigen Jahren, Trolle, Verschwörungstheoretiker und Radikale auf der Plattform stärker einzuhegen.
Anfang 2021 warf die Plattform ihren damals einflussreichsten Nutzer raus: den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, nachdem dieser seine Unterstützer zur Besetzung des US-Kapitols angestiftet hatte. Die rechtsextreme Republikaner-Abgeordnete Lauren Boebert hat deshalb bereits einen Wunsch an den neuen Großaktionär: »Bring Trump zurück«, forderte sie Musk auf.
Wie direkt Musk Twitters Management beeinflussen kann, muss sich zeigen. Mit 9,2 Prozent der Stimmen und einem Sitz im zwölfköpfigen Verwaltungsrat kann der Multimilliardär allein nichts erreichen. Zudem wird das Gremium kaum über Details wie die Trump-Sperre entscheiden.
Und ganz übernehmen kann Musk Twitter erst mal nicht. Der Tesla-Chef, der es gewohnt ist, bei seinen Unternehmen durchzuregieren, darf bis 2024 nicht mehr als 14,9 Prozent der Twitter-Aktien besitzen.
Elon Musk fragt bei Twitter: »Stirbt Twitter?« - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL
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