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Monday, February 28, 2022

Hoffnung auf 100 Milliarden Euro: Scholz entfacht Kursfeuerwerk bei Rüstungsaktien - n-tv NACHRICHTEN

Solche Kurssprünge gibt es selten bei den Aktien großer Industriekonzerne: Infolge der Ankündigung von Bundeskanzler Scholz, 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Rüstung auszugeben, verdoppelt sich der Kurs mancher Waffenlieferanten zeitweise. Nicht nur aus Deutschland winken Milliardenaufträge.

An den Börsen weltweit gehen die Kurse angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine, aber auch infolge der scharfen Sanktionen des Westens nach unten. Eine Branche sticht allerdings mit geradezu fabelhaften Kurssprüngen heraus: die Rüstungsindustrie. Im Frühhandel stieg der Kurs des deutschen Rüstungselektronik-Konzerns Hensoldt um sagenhafte 100 Prozent. Panzerbauer Rheinmetall verzeichnete ein Plus von 50 Prozent. Später kamen die Kurse deutlich zurück. Hensoldt lag am frühen Nachmittag aber immer noch 60 Prozent, Rheinmetall 24 Prozent im Plus. Auch die Thyssenkrupp-Aktien legten knapp 9 Prozent zu.

Derartige Kurssprünge sind für die Aktien großer, etablierter Konzerne oder ganzer Branchen höchst ungewöhnlich. Schon in den Tagen zuvor verzeichneten Rüstungsaktien von der Aufrüstungsdebatte in Europa und Deutschland deutliche Anstiege. Dieses Kursfeuerwerk zeigt, dass die Investoren genau das erwarten, was Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt hat: eine Zeitenwende in der deutschen Rüstungspolitik und damit für die Waffenlieferanten der Bundeswehr. Geradezu elektrisiert hat die Anleger offenbar der von Scholz vorgestellte Plan eines 100 Milliarden Euro schweren Sonderfonds für Rüstungsausgaben.

Das Geld soll unter anderem in die Digitalisierung der Truppe, aber auch in moderne, schwere und damit teure Waffensysteme fließen. Während sich die deutschen Rüstungshersteller Hoffnung auf einen Teil des Geldsegens machen können, dürfte aber ein großer Batzen ins Ausland fließen. So wurden Forderungen laut, die in die Jahre gekommenen Tornado-Kampfjets nicht durch einen europäischen Nachfolger, sondern das derzeit wohl schlagkräftigste Flugzeug auf dem Markt, den amerikanischen F-35, zu ersetzen.

Bereits Gespräche mit Firmen

Wie das "Handelsblatt" berichtet, hatte die Bundesregierung bereits in den Tagen vor Scholz' Ankündigung Kontakt zu deutschen Rüstungsherstellern aufgenommen. Rheinmetall legte demnach eine 42 Milliarden schwere Angebotsliste vor, die unter anderem Munition, Hubschrauber, Panzer und geschützte Fahrzeuge umfasste. Laut Vorstandschef Armin Papperger kann Rheinmetall seine Produktion kurzfristig hochfahren. Allerdings hätten auch bereits andere Nato-Staaten, vor allem aus Osteuropa, zusätzliche Aufträge angemeldet.

Deutschlands 100-Milliarden-Euro-Ankündigung ist die spektakulärste der vergangenen Tage. Aber in Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine stocken auch viele andere Länder ihre Wehretats auf. Das spiegelt sich in den Kursen der großen westlichen Rüstungskonzerne wider. Die Papiere des britisch-amerikanischen Konzerns BAE Systems legten bis zum Nachmittag 8,5 Prozent zu, die des US-Militärflugzeugbauers gut 6 Prozent und vom F35-Hersteller Lockheed Martin mehr als 5 Prozent.

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