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Friday, January 14, 2022

Der Börsen-Tag am Freitag, 14. Januar 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Die US-Notenbank beherrscht derzeit die Börsen-Schlagzeilen. Wie wird sie die hohe Inflation in den USA bekämpfen? Was bedeutet das für die Aktienkurse? Warum könnte es generell ein holpriges Börsenjahr werden? Darüber spricht Raimund Brichta mit Matthias Hüppe von der HSBC.

Ein Stift liegt auf einem Antrag für den Corona-Soforthilfe-Zuschuss. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

(Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration)

Firmen sollen länger Zeit für die mögliche Rückzahlung von Corona-Soforthilfen bekommen. Laut Bundeswirtschaftsministerium sind großzügigere Fristen nun möglich. Die Länder erhielten im Zuge von Überprüfungen der Soforthilfen mehr Flexibilität.

Durch eine Änderung der Verwaltungsvereinbarung werde die Frist zur Vorlage von Schlussberichten der Länder um weitere sechs Monate auf den 31. Dezember 2022 verschoben. Damit werde es möglich, Unternehmen und Selbstständigen großzügigere Rückzahlungsfristen einzuräumen.

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(Foto: imago images/Future Image)

Der Euro könnte nach Einschätzung von ING in seiner derzeitigen Erholungsbewegung noch Richtung 1,16 US-Dollar laufen. Der Widerstandsbereich um 1,15 Dollar sehe verletzbar aus. Aktuell kostet der Euro 1,1460 Dollar und liegt damit nur knapp unter dem jüngsten Zweimonatshoch bei 1,1480 Dollar. Dessen ungeachtet stellte ein Vorstoß Richtung 1,15 beziehungsweise 1,16 Dollar aber nur eine kurzzeitige Gegenbewegung dar und man halte am Ziel 1,08 bis 1,10 Dollar für den Euro für Frühling beziehungsweise Sommer fest, weil die US-Notenbank mit Zinserhöhungen beginnen werde.

Der Euro-Anstieg sei eher einer Dollarschwäche als einer optimistischen Neueinschätzung der Gemeinschaftswährung geschuldet, hieß es weiter.

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat gestützt auf mehr Gebühreneinnahmen den Gewinn im vierten Quartal gesteigert. Der bereinigte Gewinn legte um 2,5 Prozent zu auf 1,61 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern mitteilte. Der Umsatz legte um knapp 14 Prozent zu auf 5,1 Milliarden Dollar.

Ein großer Teil davon ging auf das Konto von Beratungs- und Verwaltungsgebühren. Das verwaltete Vermögen erreichte mit 10,01 Billionen Dollar zum 31. Dezember einen Rekord. Am Ende des Vorjahres hatte es noch bei 8,68 Billionen gelegen.

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(Foto: picture alliance/dpa)

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(Foto: picture alliance/dpa)

Unerwartete Nachricht aus den USA: Die Einzelhändler haben im Dezember erhebliche Umsatzrückgänge verzeichnet. Die gesamten Umsätze fielen um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, sanken die Umsätze ohne Kfz um 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet.

Der Dax rutschte nach dieser Nachricht noch kräftiger nach unten. Der Leitindex verlor nunmehr 1, 1 Prozent auf 15.847 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 1,2 Prozent auf 4265 Zähler.

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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Nach einem Rekord im Jahr 2020 hat die langsam zurückgehende Nachfrage nach seinen Corona-Produkten Drägerwerk im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang eingebrockt. Nach vorläufigen Berechnungen erlöste der Medizintechnikhersteller 2021 gut 3,3 Milliarden Euro und damit rund 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das im SDax notierte Unternehmen in Lübeck mitteilte.

Erst im November hatte Drägerwerk zudem mit einer schwachen Prognose für 2022 geschockt, die nunmehr bestätigt wurde. Das Management hat unter anderem mit einer sinkenden Nachfrage nach Masken und steigenden Kosten für Rohstoffe und Logistik zu kämpfen. Die Drägerwerk-Aktie verbilligte sich um 0,3 Prozent.

Citigroup
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Nun hat auch die Citigroup ihre Zahlen rausgerückt. Die US-Großbank hat im vierten Quartal bei leicht steigenden Einnahmen deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang war allerdings nicht so stark wie von Analysten befürchtet, abgefedert wurde er zum Teil von einer geringeren Risikovorsorge.

Der Gewinn sackte vor allem wegen höherer Kosten um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 3,17 Milliarden US-Dollar ab. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,46 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,43 Dollar prognostiziert. Im Gesamtjahr konnte die Bank ihren Gewinn allerdings auf knapp 22 Milliarden Dollar verdoppeln.

Die Furcht vor Versorgungsengpässen und der zuletzt schwächere US-Dollar haben die die Ölpreise weiter in die Höhe getrieben. Das Nordseeöl Brent verteuerte sich zeitweise um bis zu 1,5 Prozent auf 85,75 Dollar je Fass und kostet damit so viel wie seit Ende Oktober nicht mehr. Der Preis für das US-Öl WTI stieg ebenfalls um 1,5 Prozent auf 83,35 Dollar je Barrel und markiert den höchsten Stand seit Mitte November.

Der durch das Aufkommen der Omikron-Variante ausgelöste Preisrückgang sei vollständig aufgeholt, sagten die Analysten der Commerzbank. "Denn der Einfluss von Omikron auf die Ölnachfrage war bislang deutlich milder als zunächst befürchtet."

Polen erlebt aktuell die höchste Inflation seit mehr als 20 Jahren. Die Raten sind dort deutlich höher als in Deutschland. Die Regierung will dagegen halten und senkt deshalb die Mehrwertsteuer auf viele Produkte. Doch nicht nur Polen, auch andere Länder entlasten ihre Bürger.

Wells Fargo
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Auch Wells Fargo hat Zahlen geliefert. Die US-Bank hat im vierten Quartal dank höherer Einnahmen deutlich mehr verdient. Das Kreditinstitut von der Westküste übertraf die Markterwartungen deutlich. Wells Fargo erzielte im Schlussquartal 2021 einen Gewinn von 5,75 Milliarden US-Dollar nach 3,1 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,38 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,11 Dollar prognostiziert.

Die Einnahmen legten auf 20,86 Milliarden Dollar zu. Hier hatten die Analysten mit 18,7 Milliarden gerechnet.

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(Foto: AP)

Wegen anhaltender Spannungen mit Russland haben Anleger Staatsanleihen der Ukraine aus ihren Depots geworfen. Dies trieb die Rendite der bis 2025 und 2026 auf jeweils mehr als elf Prozent, den höchsten Stand seit dem Börsen-Crash vom März 2020.

Zugleich wächst die Angst vor einem Zahlungsausfall. Die Absicherung eines zehn Millionen US-Dollar schweren Pakets ukrainischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich laut Markit um 19.000 auf 798.000 Dollar. Auch dies ist der höchste Stand seit knapp zwei Jahren.

JP Morgan Chase
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Die US-Berichtssaison ist eröffnet, die US-Großbank JP Morgan Chase hat nämlich Zahlen vorgelegt. Das Geldinstitut hat im vierten Quartal bei gleichbleibenden Einnahmen weniger verdient im als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichwohl übertraf die Bank die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich. CEO Jamie Dimon zeigte sich zuversichtlich.

JP Morgan erzielte in den drei Monaten bis Ende September einen Nettogewinn von 10,4 Milliarden US-Dollar, 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,33 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 3,01 Dollar gerechnet.

An der Wall Street zeichnen sich zum Ende der Woche leichte Aufschläge zu Handelsbeginn ab, nachdem die US-Börsen am Vortag deutliche Verluste hinnehmen mussten. Vor allem Technologiewerte, die durch eine hohe Fremdkapitalquote gekennzeichnet sind, standen mit Zinsängsten unter deutlichem Abgabedruck. Gekennzeichnet war der Handel in der zurückliegenden Woche durch eine hohe Volatiliät.

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(Foto: REUTERS)

Das beherrschende Thema ist weiterhin die extrem hohe Inflation und die sich daraus ergebenden Folgen für die Geldpolitik der US-Notenbank. Immer mehr Notenbanker sprechen sich für aggressivere Maßnahmen der Fed zur Bekämpfung des Preisauftriebs aus.

Zudem richten sich die Blicke auf die in den USA an Fahrt aufnehmende Berichtssaison und damit vor allem den Auswirkungen der Pandemie auf die Bilanzen. Im Fokus steht am Berichtstag vor allem der Finanzsektor. Mit JP Morgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock legen gleich mehrere Schwergewichte aus dem Sektor ihre Geschäftszahlen für das abgelaufende Quartal und 2021 vor.

Konjunkturseitig steht eine ganze Reihe von Veröffentlichungen an, die weitere Aufschlüsse über die Inflations- und Wirtschaftsentwicklung in den USA geben dürften. Noch vor der Startglocke werden Daten zu den Import- und Exportpreisen für Dezember vorgelegt. Zudem stehen Daten zum Einzelhandelsumsatz und zur Industrieproduktion ebenfalls für Dezember an. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn kommen dann noch Daten zu den Lagerbeständen für November sowie der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Januar.

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(Foto: picture alliance / empics)

Der US-Technologieriese Google wettet mit dem milliardenschweren Kauf einer Immobilie in London auf das hybride Arbeiten zwischen Homeoffice und Zuhause. Google erwirbt nach eigenen Angaben für eine Milliarde Dollar das Gebäude Central Saint Giles in der Nähe von Covent Garden, in dem das Unternehmen derzeit Mieter ist.

Geplant sei, das Haus für mehrere Millionen zu modernisieren, um mehr Platz für Einzelne zu schaffen und den Anforderungen an das hybride Arbeiten besser gerecht zu werden. So würden auch überdachte Arbeitsplätze im Freien entstehen. Google ist in Großbritannien seit fast 20 Jahren aktiv und beschäftigt rund 6400 Mitarbeiter.

SAP
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Die deutschen Aktienindizes sind auch am Mittag auf Tauchstation geblieben. Der Dax fiel um 0,6 Prozent auf 15.936 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent tiefer bei 4280 Stellen.

Unter den deutschen Einzelwerten standen SAP nach Eckzahlen und einem ersten Ausblick auf das neue Jahr im Fokus. Der Kurs, der am Morgen noch um 2,5 Prozent gestiegen war, gab um 0,8 Prozent nach. Wegen hoher Investitionen geht SAP aktuell für 2022 davon aus, dass das operative Ergebnis im besten Fall nur stabil bleibt. Das untere Ende der Prognosespanne signalisiert zugleich einen Rückgang um bis zu fünf Prozent.

Der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution (LGES) plant ein Batterie-Joint-Venture (JV) mit der japanischen Honda Motor in den USA. Wie die südkoreanische Zeitung Maeil Business Newspaper unter Berufung auf einen Insider aus der Branche berichtet, könnte das potenzielle Batterie-JV bis zu vier Billionen Won (3,4 Mrd. USD) kosten und eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 40 Gigawattstunden Batterien haben. Dies sei genug Leistung, um 600.000 Elektrofahrzeuge zu betreiben, so die Zeitung. "Wir diskutieren verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, einschließlich der Gründung von Joint Ventures, aber es ist noch nichts entschieden", sagte LGES in einer Erklärung. Honda wollte ein mögliches JV noch nicht kommentieren.

Der französische Energiekonzern EDF zieht nach der Strompreis-Deckelung seine Prognose für das laufende Jahr zurück. Die Preisbremse dürfte EDF auf Basis der Marktkurse im Januar mit rund acht Milliarden Euro belasten, teilt der Versorger mit. EDF erwäge nun Maßnahmen zur Stärkung seiner Bilanz. Der Konzern will sich spätestens am 18. Februar zu seinen Jahreszahlen äußern. Der französische Staat hält rund 80 Prozent an EDF. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire will den Anstieg der Strompreise in diesem Jahr deckeln. In einem Interview der Zeitung "Le Parisien" sagte Le Maire, dass die Preise um nicht mehr als vier Prozent erhöht werden dürften.

Wohnen ist mittlerweile vielerorts Luxus und auch das Bauen wird immer teurer. 2021 steigen die Preise laut Statistischem Bundesamt erneut kräftig - im November so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr. Ein Grund: Baumaterial ist an allen Ecken und Enden knapp und entsprechend teuer.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Hellofresh halten mit einem Abschlag von 4,6 Prozent auf 55,44 Euro die rote Laterne im Dax. Das ist der tiefste Stand seit gut zehn Monaten. Die Analysten von JP Morgan haben das Kursziel auf 68 (78) Euro gesenkt.

Positives aus dem Vereinigten Königreich: Die britische Wirtschaft ist im November stärker als erwartet gewachsen. Die Wirtschaftsleistung (BIP) sei gegenüber Oktober um 0,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS in London mit. Im Vormonat hatte die Wirtschaft lediglich um 0,2 Prozent zugelegt.

Das BIP liegt laut ONS nun 0,7 Prozent höher als vor der Ausbreitung der Corona-Pandemie in Großbritannien im Februar 2020. Zulegen konnte im November vor allem der Baubereich sowie der Sektor Transport und Lagerung.

Neues von Tesla: Der E-Autobauer hat einem Insider zufolge den geplanten Produktionsstart für seinen Cybertruck verschoben. Die Produktion solle nun bis zum Ende des ersten Quartals 2023 aufgenommen werden, hieß es.

Ursprünglich sei ein Start Ende dieses Jahres angepeilt gewesen. Grund für die Verschiebung seien Änderungen an den Funktionen des Elektro-Pick-Up. Im ersten Quartal nächsten Jahres werde das Fahrzeug dann zunächst nur in begrenzter Stückzahl gebaut, später werde die Menge dann erhöht, sagte der Insider. Tesla gab bislang keine Stellungnahme dazu ab. Konzernboss Elon Musk hatte das futuristisch anmutende Auto 2019 vorgestellt.

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(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Ob Fleisch aus dem 3D-Drucker oder Roboter, die auf dem Feld arbeiten: Neue Technologien halten auch in der Lebensmittelbranche Einzug. Olaf Koch, Gründer eines Food-Tech-Fonds, erklärt im "ntv Geldanlage-Check", warum sich Anleger schon heute mit dem Thema beschäftigen sollten.

Die deutsche Wirtschaft hat nach dem Einbruch in der Corona-Krise 2020 im zweiten Jahr der Pandemie wieder Tritt gefasst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand einer ersten Schätzung mitteilte. Allerdings schrumpfte das BIP im vierten Quartal.

Wie die Behörde weiter vermeldete, hat der deutsche Staat auch im zweiten Jahr der Pandemie deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen 2021 bei 4,3 Prozent.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Mit einem Tweet hat Elon Musk den Kurs von Dogecoin erneut angeschoben. Die als Parodie gestartete Kryptowährung stieg an der Börse Kraken um bis zu 25 Prozent auf 0,215 US-Dollar. Der Tesla-Chef hat verkündet, dass Fanartikel des Elektroautopioniers ab sofort mit Dogecoin bezahlt werden können.

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(Foto: imago images/AFLO)

Nikkei
Nikkei 28.124,28

Belastet von den jüngsten Kursverlusten an der Wall Street haben die asiatischen Börsen ebenfalls nachgegeben. Der japanische Nikkei fiel um 1,3 Prozent auf 28.124 Punkte und die Börse Shanghai um ein Prozent auf 3521 Zähler. "Die erwarteten Zinserhöhungen in den USA drücken auf die Stimmung", sagte ein japanischer Analyst. Für China erwarteten die Experten der HSBC Bank eine Leitzinssenkung, um die Abkühlung der Konjunktur durch die wieder aufgeflammte Pandemie abzufedern.

Gegen den Trend verbuchten die Aktien von Fast Retailing mit einem Plus von 8,1 Prozent den größten Tagesgewinn seit fast zwei Jahren. Die japanische Mutter des Modehändlers Uniqlo steigerte ihren operativen Quartalsgewinn dank eines starken Weihnachtsgeschäfts überraschend deutlich um 5,6 Prozent auf umgerechnet 915 Millionen Euro.

Der deutsche Aktienmarkt ist deutlich schwächer in den Handel gestartet. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 15.900 Punkte. MDax, TecDax und SDax notierten 0,6 bis 1,2 Prozent tiefer. Der EuroStoxx50 sackte um 0,9 Prozent auf 4272 Stellen ab.

Die Märkte müssen weiter mit den Konsequenzen des extremen Inflationsanstiegs und seinen Folgen kämpfen. Vor allem in den USA äußern sich Zentralbanker immer aggressiver zu den Gegenmaßnahmen. So sagte Fed-Mitglied Charles Evans, dass die aufgeblähnte Bilanz der Notenbank schneller als erwartet zurückgefahren werden könnte und Christopher Waller brachte eventuell sogar bis zu fünf Zinserhöhungen statt der bisher vom Markt erwarteten drei bis vier ins Spiel.

Dax
Dax 15.915,11

Die Ölpreise bewegen sich zunächst kaum. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 84,61 Dollar. Das sind 14 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) gibt 9 Cent auf 82,03 Dollar nach.

Am Donnerstag hatten am Ölmarkt Gewinnmitnahmen das Bild geprägt, nachdem die Ölpreise seit Jahresanfang deutlich von der aufgebesserten Stimmung an den Finanzmärkten profitiert hatten. Nun jedoch sorgte der erneute Ausverkauf bei den US-Technologiewerten wieder für Nervosität. Gestützt aber wurden die Ölpreise von der Hoffnung, dass die weltweite Rohstoffnachfrage den Auswirkungen der neuen Coronavirus-Variante Omikron trotzen dürfte.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 85,43
Rohöl WTI
Rohöl WTI 82,77

 

Mit einem sehr schwachen Tech- und vor allem Chip-Sektor in Europa rechnen Händler am Freitag. "Die Vorlagen von der Nasdaq sind grottig", sagt ein Händler. Sorgen vor Zinserhöhungen hatten den Index um 2,5 Prozent gedrückt, jedoch sehe es bei Einzelwerten noch viel düsterer aus und die Marktbreite sei extrem schwach. So ging es bei AMD 3,5 Prozent und Nvidia über 5 Prozent tiefer. Über 400 Aktien fielen auf neue Tiefs, der Umsatz in Verlierer-Aktien war etwa drei Mal höher als in Gewinnern. "Bisher haben die marktschweren Titel das verdeckt", so der Händler. Wenn diese aber auch abrutschten, falle die letzte Stütze weg. Apple und Alphabet fielen am Vorabend nur rund zwei Prozent, Microsoft jedoch über vier Prozent.

Apple
Apple 150,66
Microsoft
Microsoft 306,24
Alphabet
Alphabet 2.788,86

 

Die Sorge vor steigenden Zinsen ist am Freitag wieder das beherrschende Thema an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Mit teils deutlichen Kursabschlägen folgen die Börsen den schwachen Vorgaben der Wall Street, wo stark gestiegene Erzeugerpreise die sich abzeichnenden Leitzinserhöhungen wieder voll in den Fokus gerückt hatten. Daneben kamen aus Kreisen der US-Notenbank weitere mahnende Stimmen, die die erste Zinserhöhung bereits für März erwarten lassen.

Ins Bild passt da, dass die südkoreanische Notenbank den Leitzins am Freitag erneut erhöht hat, erstmals seit 2007 damit wieder zweimal in Folge. Mehrheitlich war das so auch erwartet worden. Der Kospi in Seoul verliert darauf 1,5 Prozent und in Tokio geht es für den Leitindex um 1,4 Prozent nach unten auf 28.103 Punkte. Für zusätzlichen Gegenwind in Tokio sorgt der weiter anziehende Yen im Zuge des auf breiter Front weiter nachgebenden Dollar.

In Taipeh gewinnen Taiwan Semiconductor Manufacturing 1,2 Prozent. Die ungebremste Halbleiter-Nachfrage hat Umsatz und Gewinn des weltgrößten Auftragsfertigers kräftig angeschoben, wie ebenfalls am Vortag unmittelbar nach Handelende berichtet worden war.

Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit einem Minus von 0,5 Prozent und 15.947 Punkten taxiert.

Am Donnerstag hatte er knapp im Plus bei 16.031,59 Punkten geschlossen. An der Wall Street hatten Gewinnmitnahmen die Wall Street zum Teil deutlich ins Minus gedrückt. Ihr Hauptaugenmerk richten Börsianer auf die Geschäftszahlen der Großbanken Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo, die traditionell die US-Bilanzsaison einläuten. Die Branche gehöre zu den Profiteuren der erwarteten Straffung der US-Geldpolitik, sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets. "Die Banken können darauf hoffen, mit steigenden Zinsen eine neue alte Einnahmequelle zurückzubekommen."

Wenn gleichzeitig die Wirtschaft wachse, verdienten sie mit mehr Krediten mehr Geld. Der Konjunkturoptimismus könnte durch die anstehenden US-Einzelhandelsumsätze allerdings einen Dämpfer erhalten. Experten erwarten für Dezember Ausgaben auf dem Niveau des Vormonats. Im November waren sie noch um 0,3 Prozent gestiegen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

SAP hat seine im vergangenen Jahr mehrmals angehobene Gewinnprognose übertroffen. Das währungsbereinigte Betriebsergebnis sei um ein Prozent auf 8,41 Milliarden Euro gestiegen, teilt der Dax-Konzern mit. Zuletzt hatte SAP die Spanne im Oktober auf 8,1 bis 8,3 Milliarden Euro angehoben. Der weltweit tätige Konzern kommt bei der Umstellung zu einem reinen Cloud-Anbieter schneller voran als erwartet. Die Cloud-Erlöse erhöhten sich 2021 währungsbereinigt um 19 Prozent auf 9,59 Milliarden Euro und lagen damit am oberen Ende der Prognose.

Im laufenden Geschäftsjahr will SAP sein Cloudwachstum weiter beschleunigen und währungsbereinigt den Cloud-Umsatz auf 11,55 bis 11,85 Milliarden Euro steigern. Beim währungsbereinigten Betriebsergebnis lässt SAP noch eine weite Spanne und will am Ende zwischen 7,8 und 8,25 Milliarden Euro erzielen.

SAP
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Im asiatischen Devisenhandel verliert der US-Dollar 0,3 Prozent auf 113,79 Yen und stagniert bei 6,3603 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9101 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,1469 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 1,0441 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,3724 Dollar.

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Die Aktien des angeschlagenen Immobilienriesen China Evergrande sind kurz nach der Abwendung eines Zahlungsausfalls 1,2 Prozent gestiegen. Der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger hatte laut Hengda Real Estate Group, dem Kernunternehmen der Evergrande-Immobiliensparte, eine entscheidende Genehmigung von Onshore-Anleihegläubigern erhalten, um die Zahlungen für eine seiner Anleihen aufzuschieben. Das Papier entsprach aber nur einem Bruchteil der 300 Milliarden US-Dollar, mit denen der Konzern bei seinen größtenteils chinesischen Kreditgebern in der Kreide steht.

Gut 72 Prozent der Investoren stimmten dafür, der Firma einen Aufschub für die Yuan-Anleihe im Volumen von umgerechnet gut 700 Millionen Dollar zu gewähren, wie Hengda mitteilte. Die Firma wollte ein halbes Jahr mehr Zeit für die Rückzahlung, um eine unmittelbare Insolvenz zu verhindern. "Die Genehmigung war erwartet worden, die Anleihegläubiger wollen sich jetzt nicht von Evergrande trennen, weil sie hoffen, dass das Problem letztendlich gelöst werden kann", sagte Kington Lin, Geschäftsführer der Abteilung Asset Management bei Canfield Securities Limited.

Die Börse in Tokio hat sich zunächst schwächer gezeigt. Lael Brainard, Mitglied des Fed-Direktoriums signalisierte, dass die Zinsen im März zur Bekämpfung der Inflation steigen könnten. Die Nachricht verpasste den Anlegern offenbar einen Schlag, denn die asiatischen Börsen fielen tief in den roten Bereich, da die Anleger Schutz in sichereren Anlagen wie Staatsanleihen suchten. "Jeder ist im Moment wirklich nervös. Das liegt daran, dass alles durch die aggressive Politik der Fed unter Druck geraten könnte", sagte Kyle Rodda, ein Marktanalyst bei IG in Melbourne.

Der Nikkei sackt zwischenzeitlich 1,9 Prozent ab auf 27.946 Punkten. Der Topix sinkt 2 Prozent und lag bei 1965 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,5 Prozent.

Nikkei
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Chinas Exporte sind im Dezember im Jahresvergleich um 20,9 Prozent gestiegen. Wie aus Zolldaten hervorgeht, legten die Importe im gleichen Zeitraum um 19,5 Prozent zu und lagen damit unter den Erwartungen der Analysten, die mit einem Anstieg von 26,3 Prozent rechneten. Chinas Exportwachstum übertraf dagegen die Prognosen der Analysten leicht, die nur einem Anstieg von 20 Prozent erwarteten. China verzeichnete im vergangenen Monat einen Handelsüberschuss von 94,46 Milliarden US-Dollar, während laut Umfrage nur einen Überschuss von 74,50 Milliarden Dollar prognostiziert wurde.

Mit 16.090 Punkten im Tageshoch hat der Dax im Donnerstagshandel aufgewartet. Allerdings markierte der deutsche Börsenleitindex sein Tagestief bei 15.942 Zählern unter der 16.000er-Marke. Um diese dürfte sich der Handel auch zum Wochenschluss bewegen. Derzeit wird der Dax mit Kursen um 15.900 Punkte taxiert. Eine schwache Wall Street bremst die Kurse ebenso aus wie fallende Bewertungen an den asiatischen Märkten. Von Seiten der US-Notenbank Fed war zu vernehmen, dass es bereits im März eine erste Zinserhöhung geben könnte - im Kampf gegen die Inflation.

Die US-Berichtssaison nimmt am Mittag erstmals deutlich Fahrt auf: Die Bilanzen mehrerer Großbanken könnten Impulse auch für den deutschen Aktienmarkt liefern. Los geht es mit dem US-Branchenprimus JP Morgan um 12.45 Uhr MEZ. Um 14.00 Uhr folgt die Citigroup.

Bei den Konjunkturdaten steht das Highlight der Woche an: die US-Einzelhandelsumsätze. Analysten erwarten für Dezember wie im Vormonat ein Plus von 0,3 Prozent. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Um 14.30 Uhr MEZ werden die Daten veröffentlicht. Daneben stehen zudem Zahlen zur US-Industrieproduktion auf dem Programm, die Import- und Exportpreise, der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan sowie US-Lagerbestände.

Aber auch in Europa können sich die Anleger zum Wochenschluss nicht über einen Mangel an Konjunkturdaten beschweren. In Großbritannien gibt es etwa frische BIP-Daten, Zahlen zur Industrieproduktion und zur Handelsbilanz. In Deutschland gibt das Statistische Bundesamt eine Pressekonferenz zum Thema Bruttoinlandsprodukt und von EU-Seite werden Daten zur Handelsbilanz der Union bekanntgegeben.

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