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Monday, September 6, 2021

Roku startet in Deutschland: Streaming-Angriff auf Amazon und Magenta - WELT

Der Streaming-Plattform-Pionier Roku startet noch in diesem Monat seinen Angriff auf den deutschen Markt. Wie das Unternehmen mitteilt, sollen die Settop-Boxen und TV-Sticks des US-Anbieters bereits im Weihnachtsgeschäft mit den Geräten von Amazon, Deutsche Telekom, Apple und Google konkurrieren.

„Deutschland ist auf dem besten Weg, dass Streaming die dominierende Form der Verbreitung von TV-Unterhaltung wird“, sagte Arthur van Rest, der bei Roku für das Geschäft außerhalb der USA verantwortlich ist. Deswegen sei der deutsche Markteinstieg ein wichtiger Schritt für die internationale Expansion des Konzerns.

Tatsächlich ist Deutschland ein umkämpfter Markt. Amazon verkauft hier seinen Fire-TV-Stick, Apple seine Apple TV Box, Google den Chromecast und die Telekom den Magenta TV Stick. Zu den Verkaufszahlen äußern sich die Unternehmen nicht. Ausgerechnet Roku war bisher hierzulande nicht vertreten, dabei hatte das Unternehmen vor 13 Jahren in den USA den ersten TV-Stick auf den Markt gebracht – und ist dort Marktführer.

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Zu den Zielen in Deutschland will sich das Unternehmen nicht äußern. Details zu den Playern und Sticks sollen in einigen Wochen folgen – rechtzeitig zum wichtigen Weihnachtsgeschäft. Nach Großbritannien ist Deutschland der erste weitere große Markt, den Roku in Europa angeht. In Großbritannien verkauft der Hersteller seine Streaming-Geräte für 35 bis 60 Euro. Eine Streaming-Soundbar kostet 150 Euro. Auch die TV-Sticks der Konkurrenten sind in Deutschland zu ähnlichen Preisen verfügbar.

Ein TV-Stick wird zum einen mit dem HDMI-Anschluss des Fernsehers und zum anderen mit der Steckdose und einem drahtlosen Wlan-Netz verbunden. Auf dem Bildschirm erscheinen dann die Streaming-Inhalte, die über eine Fernbedienung abgerufen werden können.

Roku selbst bezeichnet seine Plattform im Vergleich zu den Wettbewerbern als offener. Der Unterschied dürfte aber nicht allzu groß sein. Auch die Geräte von Amazon, Google und Telekom stellen auf ihrer TV-Oberfläche die Streaming-Dienste von anderen Anbietern wie Netflix, Disney+, Amazon Prime Video, Apple TV+ und Mediatheken von TV-Sendern zum Abruf bereit. „Andere Anbieter stellen aber ihre eigenen Dienste in den Vordergrund“, sagt Roku-Plattform-Managerin Mirjam Laux. Roku sei hier ein neutraler Anbieter.

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Zwar hat auch Roku eigene Channels, die gegen eine Abo-Gebühr abrufbar sind, doch diese sollen vorerst in Deutschland nicht verfügbar sein. Roku-Nutzer können hierzulande die großen Streaming-Dienste von Netflix, Disney, Amazon und Apple abrufen, aber auch deutsche Anbieter wie TV Now von RTL und Sky Ticket sowie Inhalte der Seven.One Entertainment Group, die zu ProSiebenSat.1 gehört. Weitere Dienste sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.

Deutschland ist für Streaming-Anbieter und Plattformen attraktiv. Nach den Zahlen des Marktforschers Kantar hat fast jeder zweite Haushalt ein Streaming-Abo. Bei den meisten sind es Netflix oder Amazon Prime Video. Fast drei von vier Streaming-Haushalten nutzen sogar zwei oder mehr dieser Abos. Das Marktforschungsunternehmen Goldmedia geht davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland 3,8 Milliarden Euro mit bezahlten Streaming-Diensten umgesetzt werden.

Roku hofft, hier ein Bein in die Tür zu bekommen. Nur einer von vier Haushalten in Deutschland habe einen Streaming-Player, heißt es bei Roku. Doch tatsächlich benötigen viele Nutzer gar keinen eigenen Player, um die Dienste zu empfangen. Smart-TV-Geräte haben bereits eigene Oberflächen, auf denen die Inhalte von Netflix und Co. eingebunden sind.

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Auch wenn die Benutzerführung auf Smart-TVs nicht immer anwenderfreundlich ist, ersparen sich Nutzer zur Auswahl eine zweite Fernbedienung. Nicht zuletzt deswegen hat Roku in den USA mit mehreren TV-Herstellern Verträge abgeschlossen, sodass sie die Software von Roku direkt auf ihre Geräte übernehmen, darunter auf Fernsehern von Sharp und TCL. In Deutschland sind diese TV-Geräte mit Roku-Oberfläche jedoch vorerst nicht zu kaufen.

Der Streaming-Player ist für Roku nur ein Mittel zu Zweck. Im vergangenen Jahr hat das börsennotierte Unternehmen 1,8 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. Zuletzt lag der Anteil der Hardware bei 17,5 Prozent.

Der Rest sind Software-Lizenz-Einnahmen von Fernsehherstellern, Umsatzbeteiligungen an den auf der Plattform abgeschlossenen Streaming-Abos wie Netflix und Einnahmen aus Werbung, die zielgenau an Nutzer auf der Plattform ausgespielt werden kann. Mit den Einnahmen von der Plattform konnte Roku im zweiten Quartal erstmals die 500-Million-Dollar-Marke überspringen – ein Plus von fast 120 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

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