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Sunday, September 5, 2021

Auf EQS-Basis: Erster Elektro-AMG mit bis zu 560 kW Motorleistung - Golem.de - Golem.de

Die Hochleistungs-Sparte von Daimler präsentiert mit dem AMG EQS 53 4Matic+ ihr erstes vollelektrisches Modell. Der Motorsound kommt aus der Konserve.

Daimler-Vorstand Markus Schäfer präsentiert den vollelektrischen AMG auf der IAA 2021.
Daimler-Vorstand Markus Schäfer präsentiert den vollelektrischen AMG auf der IAA 2021. (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)

Mit einer Leistung von bis zu 560 Kilowatt (761 PS) bringt die Daimler-Tochter Mercedes-AMG eine deutlich stärker motorisierte Version der elektrischen Luxuslimousine EQS auf den Markt. Das erste batterieelektrisch angetriebene AMG-Serienmodell basiere ebenfalls auf der neuen Elektroautoplattform EVA2, sei jedoch "in allen performance-relevanten Bereichen neu- oder weiterentwickelt" worden, teilte das Unternehmen mit. "Weitere vollelektrische AMG-Modelle folgen, in nicht allzu ferner Zukunft dann auch auf unserer komplett In-House entwickelten AMG.EA Plattform", sagte AMG-Geschäftsführer Philipp Schiemer.

Zwar bietet Mercedes-Benz mit dem EQS 580 4Matic selbst eine allradgetriebene Version mit 385 kW Motorleistung an. Zudem gibt es eine spezielle Ausstattungslinie AMG Line. Doch der auf der IAA Mobility in München gezeigte AMG EQS 53 4Matic+ soll Käufer ansprechen, die Wert auf noch mehr Motorleistung legen.

Abstriche bei der Reichweite

Standardmäßig verfügt die AMG-Version über 484 kW bei einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Diese beschleunigt das 2,65 Tonnen schwere Fahrzeug in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Erst das Paket AMG Dynamic Plus liefert zusätzliche 76 kW, bei einem maximalen Drehmoment von 1.020 Newtonmetern (Nm). Damit beschleunigt der Elektro-AMG in 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h. Abgeregelt wird das Fahrzeug bei 250 km/h.

Deutliche Abstriche gibt es hingegen bei der Reichweite: Mit 526 bis 580 km nach WLTP liegt diese etwa 100 km unter der Reichweite des EQS 580 4Matic+ und sogar 200 km unter der des EQS 450+. Neben dem größeren Gewicht dürfte das auch am schlechteren cw-Wert liegen. Während der EQS einen aerodynamischen Spitzenwert von 0,20 hat, hat der Elektro-AMG mit 0,23 einen deutlich größeren Luftwiderstand.

  • Der AMG EQS 53 4Matic+ ist das erste vollelektrische Modell der Daimler-Tochter Mercedes-AMG. (Foto: Daimler)
Der AMG EQS 53 4Matic+ ist das erste vollelektrische Modell der Daimler-Tochter Mercedes-AMG. (Foto: Daimler)

Dank des großen Akkus mit knapp 108 kWh bleibt jedoch noch viel Reichweite übrig. Die Ladeleistung bleibt mit maximal 200 kW gleich hoch.

Änderungen bei Antrieb, Fahrwerk, Bremsen und Sound

Rein äußerlich unterscheidet sich die AMG-Version kaum vom normalen EQS. Die Entwickler haben vor allem Änderungen bei Antriebsstrang, Fahrwerk, Bremse und Sound vorgenommen. So verfügt der AMG-EQS über andere Elektromotoren mit anderen Wicklungen und anderem Blechschnitt. "Dies ermöglicht höhere Motordrehzahlen und so mehr Leistung, die vor allem beim Beschleunigen und in der Spitzengeschwindigkeit Maßstäbe setzen", heißt es in der Mitteilung. Laut AMG stehen die hohen Leistungen dauerhaft zur Verfügung, was durch ein "hoch belastbares Thermokonzept" erreicht worden sei.

Um die hohen Geschwindigkeiten wieder zu reduzieren, kann der Elektro-AMG unter anderem mit bis zu 300 kW die Energie rekuperieren. Zudem hat das Unternehmen eine "Hochleistungs-Verbundbremsanlage" entwickelt, die es sowohl mit Stahl- als auch mit Keramikbremsen gibt. Das Fahrwerk ist ebenso wie beim EQS mit einer Vierlenker-Achse vorne sowie einer Raumlenkerachse hinten ausgestattet. Allerdings gibt es Eigenentwicklungen der Ingenieure für bestimmte Komponenten. Das AMG Ride-Control+-Fahrwerk verfügt demnach über "eine Luftfederung, verbunden mit einer adaptiven, elektronisch angesteuerten Verstelldämpfung in Kombination mit der serienmäßigen Hinterachslenkung".

Anders als beim EQS gehört der sogenannte Hyperscreen bei AMG zur Serienausstattung. Dieser vereinigt drei Bildschirme unter einem 141 cm breiten Deckglas und kostet beim EQS zusätzliche 8.500 Euro. Das Entertainment-System MBUX bietet bei AMG weitere Funktionen, "die den Performance -Charakter des sportlichen Topmodells betonen" sollen. Das gelte "besonders für die eigenständigen Anzeigen im Kombiinstrument sowie das Mulitmediadisplay und das Head-Up-Display".

Zwar verfügt der EQS ebenfalls schon über künstliche Motorgeräusche, die wie bei einem Verbrenner den Insassen auch akustisch einen Eindruck von Beschleunigung und Verzögerung vermitteln. Da AMG-Kunden vermutlich mehr Wert auf einen deutlich wahrnehmbaren Motorsound als S-Klasse-Fahrer legen, hat der Elektro-AMG sogar zusätzliche Lautsprecher an Bord, sogenannte Shaker. "In der serienmäßigen Grundausprägung 'Authentic' kann der Kunde abhängig vom Fahrzustand und dem gewähltem Fahrprogramm den kraftvoll-sonoren Klang und dessen Intensität regulieren", heißt es.

Fahrevents werden akustisch simuliert

Über die AMG-Lenkradtasten oder das Zentraldisplay könne der Fahrer in jedem Fahrprogramm die Soundausprägungen "Balanced", "Sport" und "Powerful" auswählen. Beim sogenannten Race Start, bei dem man Brems- und Fahrpedal zunächst gleichzeitig voll durchtreten muss, "erzeugt das Fahrzeug einen einzigartigen Sound, passend zur dynamischen Beschleunigung".

Noch mehr Sound gibt es im Dynamic-Plus-Paket. Die "Perfomance"-Variante erzeugt nicht nur Fahrgeräusche, sondern simuliert auch bestimmte Fahrsituationen. "Dazu zählen das Ent- und Verriegeln des Fahrzeugs ebenso wie der Motorstart und -stopp. Das Programm simuliert sogar das Blinker-Klicken, weil viele Autofahrer das bekannte Geräusch nicht missen möchten", schreibt AMG.

Die Preise für die erste vollelektrische Luxus-Limousine nennt AMG erst zum Verkaufsstart im Oktober. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge an die Kunden soll Ende des Jahres erfolgen. Angesichts der üppigen Serienausstattung mit Hyperscreen und Hinterachslenkung dürfte der Einstiegspreis bei rund 150.000 Euro liegen.

Bei seiner elektrischen Firmenstrategie soll AMG künftig eine eigene Plattform erhalten. AMG.EA werde auf "Spitzenleistung" ausgelegt und richte sich an "die Bedürfnisse der technologieaffinen und leistungsorientierten Kunden von Mercedes-AMG". Mit dem nun vorgestellten AMG EQS 53 4Matic+ wird sich zeigen, ob die bisherigen AMG-Kunden den elektrischen Weg mitgehen werden.

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