Der Mutterkonzern von Lieferdiensten wie Foodora, Lieferheld oder Pizza.de verbucht für das erste Halbjahr einen Verlust von fast einer Milliarde Euro. Für den Konzern aber kein Grund zur Panik, denn Profitabilität sei wohl erstmal zweitrangig.
Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat im ersten Halbjahr tiefrote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand beim Online-Lieferdienst ein Verlust von 918,1 Millionen Euro zu Buche, wie der Dax-Konzern bei der Vorlage endgültiger Geschäftszahlen mitteilte. Ein Jahr zuvor fiel das Minus mit knapp 448 Millionen Euro nur etwa halb so groß aus. Operativ musste Delivery Hero von Januar bis Ende Juni einen Verlust von 350,8 Millionen Euro nach minus 319,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum hinnehmen.
Im ersten Halbjahr 2021 stieg der Bruttowarenwert um gut drei Viertel auf 16,2 Milliarden Euro, während sich der Gesamtumsatz der Segmente auf 2,9 Milliarden Euro mehr als verdoppelte. Die Menge der Bestellungen legte um mehr als 80 Prozent auf 1,39 Milliarden zu.
Für Konzernchef Niklas Östberg geht das genau in die richtige Richtung. Denn er und sein Konzern setzen weiter voll auf Wachstum auf Kosten der Profitabilität. Bisher erwirtschaftete das Unternehmen seine Gewinne vor allem auf dem asiatischen Markt. Doch nun hat Delivery Hero zum Angriff auch auf den deutschen und europäischen Markt geblasen und nimmt damit auch den Kampf mit dem Branchenprimus Lieferando und seinem Mutterkonzern Just Eat auf.
Seit Kurzem bringt Foodpanda, was zu Delivery Hero gehört, Essen in Tausende Berliner Haushalte. Weitere Städte sollen im Herbst folgen, wie das Unternehmen mitteilt. Und auch die Startups Gorillas, Getir oder Flink hat Delivery Hero wohl im Blick und plant, schon bald neben fertigen Speisen auch Supermarktwaren auszuliefern. Trotz des Verlustes im ersten Halbjahr scheint das Unternehmen gut gerüstet, um die Expansions-Pläne schnell voranzutreiben.
Trotz Wachstum Verluste: Delivery Hero rutscht tief in rote Zahlen - n-tv NACHRICHTEN
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