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Monday, August 9, 2021

DAX im Seitwärtstrend: Abwarten heißt die Devise | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 09.08.2021 18:09 Uhr

Die Anleger warten weiter auf neue Zinssignale aus den USA und halten sich entsprechend zurück. Der DAX bleibt aber auf hohem Niveau. Einen großen Sieger gab es zum Wochenauftakt trotzdem.

Der deutsche Leitindex DAX hat sich zum Wochenstart unter dem Strich kaum bewegt und setzte damit sein Muster der vergangenen Handelstage fort. Am Ende ging der Index bei 15.745 Punkten aus dem Handel, ein leichter Tagesverlust von 0,1 Prozent. Der Index ringt damit weiter mit seinem Rekordhoch aus dem Juli bei 15.810 Punkten, kann diese Marke aber nicht überwinden. Auch heute ging es in der Spitze zunächst bis auf 15.798 Punkte nach oben, ehe sich die Anleger wieder zurückzogen.

Merck ist nicht zu stoppen

Tagessieger im DAX war das Papier des Life-Science-Konzerns Merck, das weitere 2,1 Prozent zulegte und damit seinen starken Lauf fortsetzte. Der Darmstädter Konzern hatte zuletzt das zweite Mal infolge seine Jahresziele angehoben. Das boomende Geschäft mit Produkten für die Impfstoff- und Medikamentenherstellung sowie Krebs- und Fruchtbarkeitsarzneien sorgten im zweiten Quartal für einen kräftigen Wachstumsschub.

Gefragt waren heute unter anderem defensive Aktien. Neben Merck rückten auch RWE vor. Allianz erholten sich weiter von den jüngsten Verlusten nach den guten Quartalszahlen vom Freitag. Im Gegenzug lagen HeidelbergCement, MTU Aero und Delivery Hero am Indexende. Im MDAX markiert Uniper ein Rekordhoch.

Milliardengewinn für BioNTech

Star des Tages ist bisher aber die BioNTech-Aktie. Papiere des deutsch-amerikanischen Covid-Impfstoffherstellers legen an der US-Hauptbörse Nasdaq derzeit deutlich um knapp elf Prozent zu. Die Anleger greifen kräftig zu nach einem Gewinn im zweiten Quartal von knapp 2,8 Milliarden Euro, nach einem Verlust im Vorjahr von 88 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhte das Mainzer Unternehmen seine Umsatzprognose für 2021. Aktien des US-Partners Pfizer steigen ebenfalls um gut ein Prozent.

BioNTech spricht sich zudem für eine Auffrischungsimpfung mit seinem vorhandenen Vakzin aus. "Wir denken, dass es im Moment am besten ist, mit einer Auffrischungsdosis für den bestehenden Virusstamm fortzufahren, um die Situation in den Griff zu bekommen", sagte Firmenchef Ugur Sahin am Montag. Patienten, die eine dritte Dosis desselben Impfstoffs bekommen hätten, zeigten deutlich höhere Antikörperwerte als nach der zweiten Dosis.

Immer wieder die Federal Reserve

Abseits des Biotech-Booms hat die Zurückhaltung der Anleger altbekannte Gründe: Wann beginnt die mächtige US-Notenbank Federal Reserve damit, ihre geldpolitischen Zügel anzuziehen, sprich ihre derzeit 120 Milliarden Dollar je Monat umfassenden Anleihenkäufe sukzessive zu reduzieren?

Dieser im Fachjargon Tapering genannte Prozess ist für die Wall Street, aber auch für die anderen Weltbörsen derzeit das alles bestimmende Thema. Zuletzt hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag solche Tapering-Ängste befeuert, ohne dass es allerdings zu einem Ausverkauf gekommen wäre - im Gegenteil. Dow Jones und S&P-500-Index erzielten sogar Rekordstände, auch weil eine Änderung des Zinsregimes schon lange diskutiert, aber eben noch nicht akut ist.

US-Preisdaten voraus

Das könnte sich aber schneller ändern als gedacht, denn schon am Mittwoch werden neue Verbraucherpreisdaten erwartet. In den Vereinigten Staaten, aber auch hierzulande hatte die Inflation zuletzt überraschend stark angezogen. "Die Inflationsdiskussion wird nicht zum Erliegen kommen", mahnt denn auch Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.

Die Arbeitsmarkterholung sei noch keine hinreichende Bedingung für eine erste Zinserhöhung der US-Notenbank, betonte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. "Dafür bedarf es darüber hinaus auch einer Inflationsentwicklung, die eine Fed-Zinserhöhung notwendig macht."

Anleger bisher gelassen

Bisher, so die offizielle Lesart der Fed (und übrigens auch der EZB), sind höhere Inflationsraten nur vorübergehende Phänomene, die sich abschwächen werden. Experten äußern immer wieder Zweifel an dieser Sicht der Dinge, die Börsen zeigen sich im Gegensatz zu anderen Anlageklassen aber bisher sehr gelassen und bleiben auf hohem Niveau.

Zumal die Unternehmensergebnisse für das zweite Quartal dieses hohe Niveau bisher bestätigt haben. Während in den USA die Berichtssaison der Unternehmen sich dem Ende zuneigt, stehen hierzulande im Wochenverlauf noch weitere Zahlen an, unter anderem von DAX-Schwergewicht Deutsche Telekom und RWE.

Ruhiger Handel an der Wall Street

Gut zwei Stunden nach der Eröffnung sind die Schwankungen an der New Yorker Börse weiter gering. Technologieaktien halten sich etwas besser und ringen mit ihren ermäßigten Schlusskursen vom Freitag. Der Leitindex Dow Jones und der S&P-500 geben moderat nach.

Vor allem die hochbewerteten Tech-Aktien stehen im Fokus, sollten die Zinsen wirklich steigen. Denn das würden diese Unternehmen besonders spüren, da sich ihre Wachstumsfinanzierungen verteuern. Andere, wie etwa die zinssensitiven Banken, profitieren hingegen, da sich ihre Margen verbessern.

Starke Exportdaten - noch

Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt kommt heute von frischen Konjunkturdaten. Deutschlands Exporte sind im Juni weiter gewachsen und lagen erstmals wieder über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Sie kletterten um 1,3 Prozent im Vergleich zum Mai und um 23,6 Prozent im Vergleich zum Juni 2020, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Auch die Importe erreichten wieder Vorkrisenniveau.

"Da die Industrieproduktion noch immer stockt, ist allerdings zu befürchten, dass sich der Mangel an Vorprodukten schon bald deutlicher in den Exportzahlen niederschlagen wird", gibt Analyst Thomas Gitzel von der VP Bank zu bedenken.

Ausverkauf bei Gold

Gold hat mit den US-Arbeitsmarktdaten für die Investoren an Glanz verloren. Das gelbe Edelmetall notiert am späten Nachmachmittag in einer Gegenbewegung etwas höher bei 1730 Dollar je Feinunze. Im frühen elektronischen Terminhandel war der Goldpreis zeitweise sogar bis auf 1680 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit vier Monaten abgerutscht. Hier haben offenbar einige große Investoren angesichts der Dollar-Stärke Kasse gemacht.

Euro bleibt eine Wackelpartie

Nach den starken Verlusten am Freitag hat sich der Eurokurs am Montag neu leicht stabilisiert. Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1748 US-Dollar gehandelt. Sie bewegt sich damit etwas unter dem Niveau vom Freitagabend. Zum Wochenausklang hatten unerwartet starke Arbeitsmarktdaten aus den USA dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1761 (Freitag: 1,1807) US-Dollar fest.

Weidmann mahnt

Unterdessen hat Bundesbankpräsident Jens Weidmann vor einer schneller als erwartet steigenden Inflation im Euroraum gewarnt. Außerdem drängte das EZB-Ratsmitglied in einem Interview darauf, das Anleihekaufprogramm Pepp zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie nicht in die Länge zu ziehen.

Ungewohnte Töne aus dem Führungskreis der EZB, die allerdings derzeit kaum mehrheitsfähig sein dürften. Insgesamt ist die EZB in ihrem Zinszyklus weit hinter der Fed zurück. Zudem hat sie sich erst vor kurzem selbst eine flexiblere Strategie bei der Inflationsbeurteilung verordnet, so dass mit einer Straffung der Geldpolitik im Euro-Raum noch für eine sehr lange Zeit nicht zu rechnen sein dürfte.

Starker Dollar und China-Ängste lasten auf den Ölpreisen

Der starke Dollar lastet aber weiterhin auf den Ölpreisen, die heute an ihre kräftigen Verluste vom Freitag anknüpfen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fällt um 3,0 Prozent. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet 3,1 Prozent weniger.

Ein steigender Dollar verteuert das in Dollar gehandelte Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums, was sich in einer niedrigeren Nachfrage nach dem Rohstoff niederschlägt.

"Mit großer Sorge verfolgen die Marktteilnehmer zudem die steigenden Corona-Zahlen in Asien, die Chinas Regierung trotz des dort nach wie vor niedrigen Niveaus wegen der strikten Null-Covid-Strategie zu drastischen Maßnahmen veranlassen könnte", betont Commerzbank-Rohstoff-Experte Carsten Fritsch.

DHL beendet Lieferdrohnen-Projekt

Die Deutsche-Post-Tochter DHL hat ihr Paketdrohnen-Entwicklungsprojekt "Paketkopter" eingestellt. "Das Projekt Paketkopter führen wir nicht weiter", sagte ein DHL-Sprecher der "Welt am Sonntag". Die Drohne sollte ursprünglich dazu dienen, Pakete etwa in Bergregionen zuzustellen und abzutransportieren.

Infineon setzt mit neuem Chipsatz auf AR-Brillen

Infineon will sich mit einem neuen Chipsatz im vielversprechenden Geschäft mit Computerbrillen etablieren. Die heute vorgestellte Technologie zeichnet sich durch kleine Maße, wenig Gewicht und geringen Stromverbrauch aus. Augmented-Reality-Brillen, bei denen für den Träger zusätzliche Informationen eingeblendet werden können, gelten als ein potenziell großer Zukunftsmarkt.

VW-Chef sieht großes Job-Potenzial in Autoindustrie

Bei allen Schwierigkeiten in der Umstellung von Arbeitsprozessen und Qualifikationen sieht VW-Konzernchef Herbert Diess in der Autobranche weiter großes Job-Potenzial. "Um viele Autos zu bauen, braucht man auch 2030 noch viele Menschen in der Produktion. Und viele werden ziemlich ähnliche Tätigkeiten ausüben wie heute", sagte Diess der Nachrichtenagentur dpa.

Hypoport steigert Gewinn kräftig

Im SDAX gehört die Hypoport-Aktie zu den größten Gewinnern. Der Finanzdienstleister sieht sich nach kräftigen Zuwächsen in der ersten Jahreshälfte weiter auf Wachstumskurs. "Langfristig schreitet die Digitalisierung von Kredit-, Versicherungs- und Wohnungswirtschaft weiter voran", sagte Vorstandschef Ronald Slabke. Nach einem "hervorragenden Ergebnis im zweiten Quartal" nehme das Unternehmen Fahrt für das zweite Halbjahr auf.

Wacker Neuson nach Analystenkommentar unter Druck

Dagegen werden Aktien von Wacker Neuson ans SDAX-Ende durchgereicht. Warburg-Experte Jonas Blum bezeichnete die heute vom Unternehmen präzisierte Jahresprognose als vorsichtig, was die starke Entwicklung des Unternehmens im ersten Halbjahr überschatte. Mit Blick auf die Profitabilität fürchtet er nun reichlich Gegenwind im zweiten Halbjahr.

BVB rutscht tiefer in die roten Zahlen

Der ebenfalls im SDAX notierte Bundesligist Borussia Dortmund ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende Juni) tiefer in die Verlustzone gerutscht. Unterm Strich verbuchte der BVB einen Verlust von 72,8 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte sich das Minus noch auf 44,0 Millionen Euro belaufen. Die Umsätze schrumpften im Jahresvergleich um 9,7 Prozent auf 334,2 Millionen Euro.

Carlyle will Schaltbau übernehmen

Der Münchner Bahntechnik-Spezialist Schaltbau soll für rund 700 Millionen Euro an den US-Finanzinvestor Carlyle verkauft werden. Carlyle bietet 53,50 Euro je Schaltbau-Aktie und hat schon 69 Prozent der Anteile sicher, wie beide Unternehmen mitteilten. Die Offerte liegt 32 Prozent über dem Schlusskurs der Schaltbau-Aktie vom Freitag.

Ölgigant Saudi Aramco vervierfacht Gewinn

Der Ölkonzern Saudi Aramco hat seinen Quartalsgewinn im Zuge der weltweit anziehenden Konjunktur und steigender Ölpreise beinahe vervierfacht. Der saudische Branchengigant meldete am Sonntag für das zweite Quartal 2021 einen Überschuss von 25,5 Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal 2020 hatte der Konzern einen Gewinn von gerade einmal 6,6 Milliarden Dollar erzielt.

Warren Buffett wieder auf der Gewinnspur

Die Erholung von der Corona-Krise hat der Investmentgesellschaft von US-Staranleger Warren Buffett zu deutlich mehr Gewinn verholfen. Das Betriebsergebnis von Berkshire Hathaway kletterte im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Das Konglomerat steckte zudem weitere etwa 6,0 Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien.

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