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Friday, August 27, 2021

DAX bei 15.800 Punkten: Wird Jackson Hole zum "Non-Event"? | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 27.08.2021 12:34 Uhr

Vor der mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chef Jerome Powell auf der Notenbanker-Konferenz gehen Anleger in Deckung. Dabei könnte sich das Überraschungspotenzial von Jackson Hole in Grenzen halten.

Die Jackson-Hole-Konferenz, der die Märkte seit Wochen entgegenfiebern, könnte enden wie das Warten auf Godot. Zwar wird Fed-Chef Jerome Powell mit großer Sicherheit auf dem Notenbanker-Treffen virtuell erscheinen und seine Rede halten. Doch ob davon entscheidende Impulse für die Finanzmärkte ausgehen werden, ist zunehmend fraglich. Jackson-Hole könnte zum Non-Event werden.

Konkretes erst im September?

Nur wenige Marktbeobachter gehen noch davon aus, dass Powell heute irgendwelche Neuigkeiten für die Märkte bezüglich der Rückführung der Anleihekäufe ("Tapering") durch die US-Notenbank bereithält.

Der ökonomische Mainstream rechnet damit, dass sich die Federal Reserve (Fed) erst auf ihrem nächsten Treffen in knapp einem Monat dazu konkreter äußern wird. Zumal in der Zwischenzeit auch noch wichtige Daten, etwa der US-Arbeitsmarktbericht für den August, veröffentlicht werden.

Ein Restrisiko bleibt

Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen teilt diese Mehrheitsmeinung - und sieht doch "die Risiken heute bei einem stärkeren Dollar, sollte sich Powell womöglich doch falkenhafter zum Thema Tapering äußern als allgemein erwartet".

Als Falken werden an der Börse die Anhänger einer restriktiveren Geldpolitik bezeichnet. Für die Märkte bleibt damit ein gewisses Restrisiko.

Das erklärt auch die Zurückhaltung der Anleger am deutschen Aktienmarkt. Der DAX bewegt sich in einer engen Handelsspanne, zur Mittagszeit hat er sich in der Nähe der 15.800-Punkte-Marke eingependelt.

Jenseits der Ungewissheit über die künftige US-Geldpolitik hemmen weitere Belastungsfaktoren die Kauflust der Anleger, darunter der gestrige Doppel-Anschlag auf den Flughafen von Kabul sowie die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen.

Leicht positive Impulse für den DAX-Handel kommen von der Wall Street. Die US-Futures ziehen an und deuten damit auf Kursgewinne zum Handelsstart um 15:30 Uhr hin. Der Future auf den Leitindex Dow Jones notiert aktuell 0,3 Prozent höher.

Auch mit Blick auf den S&P 500, der den breiten Markt abbildet, und den technologielastigen Nasdaq 100 stehen die Zeichen auf Kursgewinne. Gestern war nach drei Tagen mit Rekordhochs in Folge die Erfolgssträhne im S&P 500 und Nasdaq 100 gerissen.

Der Goldpreis ist zur Mittagszeit wieder unter die psychologisch bedeutsame 1800-Dollar-Marke gerutscht. Aktuell werden für eine Feinunze Gold 1796 Dollar gezahlt, 0,2 Prozent mehr als am Vortag.

Dabei kann das gelbe Edelmetall sowohl von der steigenden Risikoaversion der Anleger als auch von dem etwas schwächeren US-Dollar profitieren. Der Euro zieht leicht an auf 1,1767 Dollar.

In der Karibik bewegt sich ein gefährlicher Tropensturm auf Kuba und die Golfküste der USA zu. "Mehrere Ölunternehmen im Golf von Mexiko haben bereits begonnen, ihre Ölplattformen zu evakuieren und die Ölproduktion zu unterbrechen", so Commerzbank-Rohstoffexperte Carsten Fritsch.

Das treibt die Ölpreise zum Wochenschluss weiter in die Höhe. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent steigt um 0,3 Prozent auf 71,90 Dollar. Bei der US-Sorte WTI fällt das Plus mit 0,6 Prozent auf 68,73 Dollar nocht stärker aus. "Beide Ölpreise haben damit im Wochenverlauf rund zehn Prozent zugelegt und stehen vor dem jeweils stärksten Wochengewinn seit mehr als 14 Monaten", betont Fritsch.

Am deutschen Aktienmarkt stehen weiterhin Papiere der Fondsanbieters DWS und seines Mutterkonzerns Deutsche Bank im Fokus der Anleger. Die US-Börsenaufsicht SEC prüft laut Insidern, ob die DWS zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen ist.

Gestern rauschten die Aktien der DWS um mehr als 13 Prozent nach unten. Auch heute ist den Papieren von Deutsche Bank und DWS zunächst keine Erholung vergönnt, sie stehen zur Mittagszeit weiter unter Druck. Die Deutsche Bank ist sogar der größte DAX-Verlierer.

Angesichts der anhaltenden Chipkrise weitet der Autobauer Daimler die Kurzarbeit an mehreren seiner Standorte kommende Woche wieder aus. In den Mercedes-Werken in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét und teils in Sindelfingen werde die Produktion in der neuen Woche stillstehen, teilte der Konzern auf Anfrage mit. In dieser Woche ruhten die Maschinen bereits in Bremen und in Teilbereichen des Sindelfinger Werks.

Das Biotechunternehmen Morphosys hat in der EU die bedingte Zulassung für Tafasitamab in Kombination mit Lenalidomid bei einer speziellen Krebsproblematik erhalten. Dabei gehe es um die Behandlung Erwachsener mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom. Anleger zeigten sich begeistert, im nachbörslichen US-Handel legte der Aktienkurs knapp zehn Prozent zu.

Der Veranstalter und Tickethändler CTS Eventim macht sich Hoffnungen auf einen Großauftrag. Man befinde sich zusammen mit France Billet und Orange Business Service in der Endphase von Verhandlungen mit dem Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 über ein Ticketingabkommen. CTS Eventim erwarte aus der Vereinbarung einen positiven Umsatzbeitrag in zweistelliger Millionenhöhe.

Papiere von Borussia Dortmund stürmen im frühen Handel an die SDAX-Spitze. Anleger sehen nach der Auslosung der Gegner in der Champions League gute Chancen für ein Weiterkommen. Die Westfalen treffen in Gruppe C auf Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul.

Nach dem Boom in der Corona-Krise flaut das Wachstum bei Peloton deutlich ab. Im jüngsten Geschäftsquartal steigerte der Fitnessgeräte-Spezialist die Erlöse im Jahresvergleich zwar um 54 Prozent auf 936,9 Millionen Dollar. Im vorherigen Quartal hatte der Umsatz jedoch noch um mehr als das Doppelte zugelegt und über eine Milliarde Dollar betragen. Das kam in Verbindung mit einem verhaltenen Ausblick bei den Anlegern nicht gut an. Für Nervosität sorgte auch, dass Peloton ein nicht näher definiertes Buchhaltungsproblem einräumte.

Der Computerriese Dell macht dank des anhaltenden Trends zur Heimarbeit in der Pandemie und des hohen Bedarfs an PCs, Notebooks und Tablets weiter gute Geschäfte. Im zweiten Quartal (bis Ende Juli) steigerte Dell den Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 26,1 Milliarden Dollar. Allerdings sank das Nettoergebnis - unter anderem wegen deutlich gestiegener Forschungs- und Entwicklungsausgaben - um 20 Prozent auf 880 Millionen Dollar.

Die russischen Behörden haben gegen das in den Niederlanden ansässige Unternehmen Booking.com wegen Missbrauchs seiner Marktdominanz eine Geldstrafe von 13 Milliarden Rubel (umgerechnet 14,9 Millionen Euro) verhängt. Die Antimonopolbehörde wirft Booking.com vor, dass es russischen Hotels und Herbergen verboten habe, ihre Dienstleistungen auf anderen Plattformen günstiger anzubieten.

Bei der kontaminierten Charge des Covid-19-Impfstoffs von Moderna in Japan wurden einem Medienbericht zufolge womöglich Metallpartikel gefunden. Die Partikel reagierten auf Magnete, weshalb man vermute, dass sie metallisch seien, berichtete der japanische Sender NHK. Ein Vertreter des Gesundheitsministeriums erklärte dagegen, um was es sich bei der Verunreinigung handele, sei bisher nicht bestätigt worden.

Apple hat sich in einem Gerichtsstreit mit kleineren Entwicklern über die Rolle des Konzerns beim App-Vertrieb auf dem iPhone und iPad auf Änderungen geeinigt. Mit dem Entgegenkommen in der hitzig geführten Debatte soll eine Sammelklage der US-Entwickler beendet werden. Davon unberührt bleiben die größeren rechtlichen Streitigkeiten, etwa mit dem Spieleentwickler Epic oder dem Streamingdienst Spotify.

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