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Thursday, August 26, 2021

Audi: „Skysphere“ zeigt den Weg in die elektrische Zukunft - WELT

Lautlos und autonom gleitet der Audi „Skysphere“ unter der kalifornischen Sonne an Palmen vorbei, das gut aussehende Paar auf den Sitzen lächelt einander versonnen zu. Auf dem riesigen Bildschirm vor ihnen erscheint ein Video, in dem ihnen eine Veranstaltung für den Abend vorgeschlagen wird – ein Klick, und die beiden stehen auf der Gästeliste. So ähnlich wie in der Präsentation ihres neuesten Konzeptautos stellen sich die Ingolstädter die Zukunft ihrer Automobilmarke vor. Einer der wesentlichen Punkte: Der Fahrer wird zum „User“, wie ihn die Audi-Manager nennen.

An zeitgenössischen Industrie-Schlagworten mangelt es nicht bei der Vorstellung der neuen Strategie „Vorsprung 2030“, die sich die Mitarbeiter von Konzernchef Markus Duesmann ausgedacht haben: Elektrisch, autonom, digital und nachhaltig soll die Zukunft des Autos sein. Audi transformiere sich in vielerlei Hinsicht, sagt der Manager, allen voran beim Antrieb. „Das ist eine riesengroße Veränderung für das Unternehmen. Wir haben gar keine andere Wahl, ich sehe es aber als große Chance.“

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Entwickelt wurde der neue Fahrplan von Audis Strategiechefin Silja Pieh – gemeinsam mit 500 Mitarbeitern des Unternehmens. „Wir wollten den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, die Zukunft des Unternehmens mitzugestalten“, sagt sie. Audi habe „eine Strategie aus dem Unternehmen für das Unternehmen gemacht“. Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle, das sei für Premiumkunden ein Muss, sagt Pieh.

Im Zentrum der Strategie steht der Abschied vom Verbrennungsmotor, den Duesmann bereits im Frühjahr angekündigt hatte. 2026 bringt Audi das letzte neue Modell mit dieser Antriebsart auf den Markt, 2033 sollen dann nur noch Elektroautos produziert werden. China könnte dabei die Ausnahme sein, dort will sich die VW-Konzernmarke noch nicht auf einen Ausstiegszeitpunkt festlegen. Das ist alles andere als eine Randnotiz, denn der Absatzmarkt macht derzeit für Audi mehr als 40 Prozent der weltweiten Verkäufe aus.

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Audi-China-Chef Werner Eichhorn erwartet für die kommenden Jahre einen weiter stark wachsenden Premium-Markt in dem Land und bis 2030 einen Anteil von 40 Prozent Elektroautos an den gesamten Verkäufen in dem Segment. Mit einer eigenen App, Kooperationen mit den Tech-Konzernen der Volksrepublik und zunehmender Vernetzung der Fahrzeuge schaffe Audi derzeit ein eigenes „Ökosystem“ rund um die Marke für seine Kunden.

Von dem, was in China bereits entsteht, werde man auch für andere Weltregionen lernen, sagt Jürgen Rittersberger, Audis neuer Finanzvorstand. „Unsere Geschäftsmodelle werden künftig viel stärker durch Software definiert sein“, sagt er. Dazu zählen neue Eigenschaften des Autos, die man dazubuchen kann, und eine Mobilitätsapp, an der Audis „Denkwerkstatt“ in Berlin arbeitet. Bevor die großen Umsätze aus dem Digitalgeschäft aber in der Kasse landen, müssen zunächst die Elektroautos für den Hersteller so viel Geld einspielen, wie es Diesel und Benziner heute schon tun. „In zwei bis drei Jahren wird die Profitabilität der Elektrofahrzeuge auf dem Niveau der Verbrennerfahrzeuge sein“, sagt Rittersberger voraus. Heute schon habe die „Q4 eTron-Familie in Europa eine ähnliche Ergebnisqualität wie die Q3-Familie auf dem Weltmarkt“.

Die Mittelkonsole des Konzeptautos „Skysphere“
Die Mittelkonsole des Konzeptautos „Skysphere“
Quelle: AUDI AG

Entsprechend der Konzernstrategie „New Auto“, die VW-Chef Herbert Diess im Juli vorgestellt hat, konzentriert sich auch Audi künftig mehr auf die Zeit nach dem eigentlichen Verkauf des Autos, also die Nutzungsphase. Die Kunden sollen auch dann noch weiter viele Angebote von ihrer Automarke erhalten, das Produkt wird zum rollenden Smartphone. So wie man es im Konzeptauto „Skysphere“ sehen kann: Während der Wagen voll autonom fährt, können die Nutzer das Unterhaltungsprogramm auf dem Bildschirm verfolgen, im Internet surfen oder einfach die Landschaft genießen.

Das Steuer und die Pedale verschwinden in dieser Zeit in der Karosserie. Will der Fahrer dagegen selbst steuern, dann fährt das Lenkrad hoch und das Auto zieht sich automatisch etwas zusammen. Der Radstand wird dann kleiner, durch verschiebbare Karosserieteile wird aus dem eigentlich 5,19 Meter langen Wagen dann ein sportlicheres, 4,94 Meter langes Fahrzeug zum Selbststeuern.

Während der Wagen voll autonom fährt, können die Nutzer das Unterhaltungsprogramm auf dem Bildschirm verfolgen, im Internet surfen oder einfach die Landschaft genießen
Während der Wagen voll autonom fährt, können die Nutzer das Unterhaltungsprogramm auf dem Bildschirm verfolgen, im Internet surfen oder einfach die Landschaft genießen
Quelle: AUDI AG

Dass sich die Audi-Konstrukteure solche Spielereien ausdenken, verdeutlicht auch ihre Rolle im Konzern: Der Premiumhersteller soll für technische Innovationen sorgen, jenseits von Software. Denn dafür – und damit für den Kern des autonomen Fahrens – ist die neue VW-Tochter Cariad zuständig.

In weiteren Shows rund um die neue Strategie wollen die Audi-Manager in den kommenden Tagen noch mehr in die Details ihrer Zukunftsvision gehen. Auf der Automesse IAA in München soll dann Anfang September auf den „Skysphere“ ein weiteres Konzeptauto namens „Grandsphere“ folgen.

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