Rechercher dans ce blog

Thursday, August 26, 2021

Attacke auf dem Liefermarkt: Delivery Hero will bei Gorillas einsteigen - n-tv NACHRICHTEN

Der Lieferdienst-Markt ist hierzulande stark umkämpft. Delivery Hero greift an und plant, sich an Gorillas zu beteiligen. Die Gelegenheit ist günstig, denn der Konkurrent braucht Geld.

Der Lieferdienst-Markt wird wieder aufgemischt: Delivery Hero steigt dem "Manager Magazin" zufolge beim Blitzlieferdienst Gorillas ein - für zunächst 200 Millionen Euro. Später sollen dann weitere 200 bis 400 Millionen Euro in das Startup gesteckt werden, hieß es weiter. An der Finanzierungsrunde würden sich auch die bestehenden Investoren, darunter der chinesische Internet-Riese Tencent und der US-Hedgefonds Coatue Management, beteiligen.

Anfang August hatte die "Financial Times" berichtet, dass sich der größte US-amerikanische Lieferdienst Doordash auf seine erste Investition vorbereite und sich an der aktuellen Finanzierungsrunde teilnehme, die Gorillas mit insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar bewerte.

Gorillas wirbt damit, Lebensmittel innerhalb von zehn Minuten an die Haustür zu bringen. Das Unternehmen arbeitet dafür mit einem engen Netz von zentral gelegenen Lagern, das nur in den großen Städten besteht. Das Angebot wird stetig erweitert: Gorillas liefert mittlerweile in 21 deutschen Städten. Das rasante Wachstum kostet viel Geld, daher die neue Finanzierungsrunde. Ursprünglich hatte das Berliner Startup von der neuen Finanzierungsrunde eine Bewertung in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar erhofft, doch daraus wurde nichts.

Das mag auch daran liegen, dass der Lieferdienst seit Wochen wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik steht. Die sogenannten Rider hatten Sitzblockaden vor den Lagern organisiert und spontan die Arbeit niedergelegt. Sie kritisieren unter anderem ihre befristeten Arbeitsverträge, den hohen Zeitdruck, schlechte Ausrüstung und unpünktliche sowie fehlerhafte Bezahlung. Im Juli hatte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in den Streit eingeschaltet und sich in Berlin-Kreuzberg zum Gespräch mit den Ridern und Lager-Beschäftigten getroffen.

Delivery Hero greift Lieferando-Mutter an

Wie schwierig das Geschäft ist, ist auch an Delivery Hero zu sehen. Um schnell zu wachsen und Marktanteile zu erobern, werden hohe Verluste in Kauf genommen. Im ersten Halbjahr weitete sich der operative Verlust (Ebitda) des Berliner Dax-Konzerns um knapp zehn Prozent auf fast 351 Millionen Euro aus. Der Umsatz kletterte dagegen um 138 Prozent auf 2,68 Milliarden Euro.

Lange hat sich Delivery Hero vor allem auf Asien und den Nahen Osten konzentriert, wo auch ein Großteil der in der Corona-Krise gestiegenen Erlöse erwirtschaftet wird. Allerdings will Firmenchef Niklas Östberg das Feld in Deutschland dauerhaft doch nicht dem Lieferando-Eigner und Branchenprimus Just Eat Takeaway sowie den expansionshungrigen und gut finanzierten Startups wie Gorillas, Flink und Getir überlassen.

Seit einigen Wochen ist Delivery Hero mit seiner Marke Foodpanda nun wieder in Berlin unterwegs, will weitere Städte im Herbst erobern und liefert neben Restaurantessen auch Lebensmittel aus. Dafür müssen Lager aufgebaut und Fahrer eingestellt werden, was viel kostet.

Trotzdem lief es zuletzt so rund, dass Delivery Hero sich mehr zutraut. Mitte August hob das Unternehmen seinen Ausblick bei der Vorstellung der Quartalszahlen an und stellt nun für dieses Jahr Erlöse zwischen 6,4 und 6,7 Milliarden Euro in Aussicht - nach 2,8 Milliarden Euro 2020.

Adblock test (Why?)


Attacke auf dem Liefermarkt: Delivery Hero will bei Gorillas einsteigen - n-tv NACHRICHTEN
Read More

No comments:

Post a Comment

Ukraine-Krieg im Ticker: DAX schließt tief im Minus -- US-Börsen schließen uneinheitlich -- Siemens Energy neue Struktur -- CTS Eventim macht Gewinn -- ADLER Group, Lufthansa, Snap, Zoom im Fokus - finanzen.net

Der deutsche Aktienmarkt brach seine Erholung am Dienstag bereits wieder ab. Der DAX fiel bereits zur Eröffnung zurück und bewegte sich au...