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Tuesday, July 27, 2021

Leasingkonzern: Bafin stellt fehlerhaften Abschluss bei Grenke fest - Handelsblatt

Grenke-Zentrale

Der Abschluss des Konzerns für das Jahr 2019 ist fehlerhaft.

(Foto:&#160dpa)

Düsseldorf Der Konzernabschluss 2019 des Leasingunternehmens Grenke ist fehlerhaft. Das habe die Finanzaufsicht Bafin festgestellt, teilte Grenke am Dienstagabend mit. Der von der Bafin angeordneten Mitteilung zufolge hat Grenke es unter anderem unterlassen, Franchisegesellschaften als Tochterunternehmen in den Abschluss einzubeziehen sowie Leasingforderungen und Geschäfts- oder Firmenwerte zu hoch ausgewiesen.

Die Grenke-Aktie brach nach der Mitteilung im nachbörslichen Handel um bis zu zehn Prozent ein, konnte ihre Verluste dann aber schnell eindämmen.

In einer eigenen Pressemitteilung versuchte der Konzern die Wogen zu glätten: Die Themenfelder seien bereits bekannt und im Konzernabschluss 2020 rückwirkend angepasst beziehungsweise in laufender Rechnung berücksichtigt worden, teilte Grenke mit. Nach Einschätzung des Unternehmens ergibt sich aus dem Feststellungsbescheid kein weiterer Anpassungsbedarf für den Konzernabschluss 2020 oder frühere Abschlüsse.

Finanzvorstand Sebastian Hirsch sagte laut Mitteilung: „Der Bescheid markiert für uns vor allem das Ende dieser intensiven Prüfung. Weil wir alle wesentlichen Themen bereits antizipiert haben, enthält er keine Überraschungen.“ Der Bafin-Entscheid sei vielmehr „ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Normalität“.

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Für den Konzern ist die von der Bafin angeordnete Mitteilung zur Fehlerbekanntmachung nach dem Wertpapierhandelsgesetz gleichwohl unglücklich. Denn aufgrund von Formalien konnte er nicht unmittelbar in dieser Stellung nehmen, sondern erst in einer eigenen Pressemitteilung. Diese veröffentlichte Grenke rund 15 Minuten später, nachdem die Kapitalmärkte bereits nervös reagiert hatten.

Grenke hatte bei seiner Expansion im Ausland seit 2003 auf ein Franchisemodell gesetzt. In neuen Ländern wurden Franchisegesellschaften von einem Manager aus den eigenen Reihen gegründet, die Finanzierung der Firmen erfolgte über einen externen Investor. Grenke wurde zudem die Option eingeräumt, die jeweilige Gesellschaft, sobald sich diese am Markt etabliert hatte, auf Basis einer vorher festgelegten Kaufpreisformel zu erwerben.

Dieses Franchisemodell stand im Zentrum von Vorwürfen des britischen Leerverkäufers Fraser Perring, die dieser im September 2020 veröffentlicht hatte. Er bewertete das Franchisemodell letztlich als betrügerisches Konstrukt mit Scheingewinnen und zu hoch ausgewiesenen Geldbeständen.

Grenke-Hauptversammlung am Donnerstag

Das Grenke-Management wies die Vorwürfe zurück, beraumte mehrere eigene Prüfungen an und musste auch eine Sonderprüfung der Bafin über sich ergehen lassen müssen. Darin wurden zwar einige Mängel in der Firmenstruktur festgestellt, etwa in der internen Revision und Compliance-Organisation. In den wesentlichen Punkten aber sah sich Grenke entlastet und erhielt im Mai schließlich auch ein uneingeschränktes Testat.

Trotzdem zog das Unternehmen bereits zuvor Konsequenzen für die Strategie und personelle Struktur: Grenke gab sein Franchisemodell auf und integrierte die Gesellschaften in den Konzern. Zudem wurde der Vorstand um einen Risikochef ergänzt. Mit neuem Personal auch im Aufsichtsrat will das Unternehmen weiteres Vertrauen zurückgewinnen.

Am kommenden Donnerstag findet die Hauptversammlung des im MDax notierten Konzerns statt. Dann soll auch über die Neubesetzungen im Aufsichtsgremium entschieden werden.

Mehr: Grenke sucht mit neuem Personal nach altem Vertrauen – Aufsichtsratschef kritisiert Gründer

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