Erlaubnis aus Brüssel: Fluglinie Alitalia bekommt erneut Staatshilfe - DER SPIEGEL
Seit Jahren kämpft die Airline Alitalia mit finanziellen Problemen. Immer wieder half der italienische Staat mit Millionen aus. Nun soll das Unternehmen restrukturiert werden – und erhält vorher noch einmal rund 40 Millionen Euro.
Alitalia-Flugzeug im Anflug auf Rom: 40 Millionen Euro Staatshilfe
Foto: MAX ROSSI/ REUTERS
Italien darf seiner angeschlagenen Airline Alitalia mit einer weiteren Finanzhilfe in Höhe von knapp 40 Millionen Euro unter die Arme greifen. Die EU-Kommission billigte die staatliche Beihilfe, die Einbußen wegen der Coronakrise zwischen dem 1. März und dem 30. April 2021 ausgleichen soll. Die Unterstützung wird in Form eines direkten Zuschusses gewährt, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Ähnliche Zahlungen seien bereits im Mai, September und Dezember vergangenen Jahres erfolgt.
Die italienische Regierung streitet seit Jahren mit der EU-Kommission über Beihilfen für die Not leidende Fluglinie, die unter staatlicher Verwaltung steht. Die EU-Wettbewerbshüter ermitteln ihrerseits bereits seit 2018 wegen staatlicher italienischer Kredite an Alitalia. Alitalia hatte nach Angaben der Kommission 2019 eine Flotte von rund 100 Flugzeugen.
Neustrukturierung mit Hindernissen
Das Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten hatte nach Gewerkschaftsangaben wegen der Coronakrise in den vergangenen Monaten mehrmals Liquiditätsengpässe. Alitalia macht seit 2002 keinen Gewinn mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, sind gescheitert. Italiens Regierung hatte im Herbst 2020 Pläne zur Neustrukturierung der Alitalia vorgelegt. So soll das Unternehmen in einer Nachfolgegesellschaft namens ITA aufgehen. 61 Routen sollen damit bedient werden, mit etwa 5200 bis 5500 Beschäftigten. Im April 2021 wollte die Airline zunächst an den Start gehen, was sich um mehrere Monate verzögerte.
Nun sei statt im August mit einem Start im Oktober zu rechnen, schreibt die österreichische Nachrichtenagentur APA. Zuletzt war die Fluglinie nicht in der Lage, ihren Mitarbeitern die zweite Hälfte des Mai-Gehalts zu zahlen. Es sei »unbedingt notwendig«, dass Alitalia weitere Finanzierungen erhalte, sagte der für die Alitalia zuständige Regierungskommissar Gabriele Fava vor dem italienischen Parlament. Die finanzielle Lage der Fluggesellschaft beschrieb er als »dramatisch«. Allein im Jahr 2020 seien Alitalias Einnahmen von 2,6 Milliarden auf 590 Millionen Euro eingebrochen.
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